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Die Hengstparade wagt eine Reise durch die Geschichte

CELLE. 1735 wurde der Grundstein für das Landgestüt gelegt. Auf den diesjährigen Hengstparaden erinnert das Landgestüt an den Beginn und reist mit den Zuschauern durch die Epochen. Traditionelle Elemente, gepaart mit dem Motto bilden eine spannende und energiegeladene Mischung. Die Faszination der Pferde und der Pferdezucht überzeugt die Besucher, die zahlreich zur Eröffnung kamen.

Der Großvogt von Celle, Gerlach Adolph von Münchhausen, gründete am 27. Juli 1735 im Auftrag Georgs II. das Landgestüt in Celle. In der damaligen Zeit waren Pferde sehr wichtig und die wurden nicht nur im Militär gebraucht, sondern waren auch in der Landwirtschaft unverzichtbar. Zuvor Importierte man Pferde aus dem Mecklenburgischen und waren durch verschiedene Zölle sehr teuer. Mit der Gründung des Landgestüts setzte man schon damals auf die Zukunft und den Fortschritt.

Das Landgestüt erinnerte mit historischen Kutschen an die Gründerzeit. Die Beschäler hatten alle Hände voll zu tun und so begann die Arbeit mit 13 Hengsten aus dem Holsteiner Zuchtgebiet. In einzelnen Schaubildern präsentierte das Landgestüt die Arbeit, Fuhrwerke und Gespanne der jrweiligen Epoche. Kostümiert ritten und fuhren die Mitarbeiter des Gestüts auf den Paradeplatz. Es wurde zwischen den Pferden in der Landwirtschaft und denen, die beim Militär eingesetzt wurden. So wurden im Anschluss Kutschen aus den unterschiedlichen Gewerken präsentiert, unter anderem ein rollender Bäcker, ein Viehtransport oder eine mit Heu beladene Kutsche. Beim Militär hingegen kamen auch allgemeine Kutschen zum Einsatz. Eine alte Kutsche für den Transport von Kohlen wurde damals vom Militär genutzt, um über Land die Männer zum Kriegsdienst abzuholen.

Dr. Axel Brockmann, Leiter des Landgestüts Celle, moderierte die Hengstparade und begleitete die Zuschauer auf der Reise durch die Geschichte. An seiner Seite die Hit Radio Antenne Moderatorin Kaya Laß. Laß hat diese Aufgabe bereits zum dritten Mal inne und freute sich gemeinsam mit Dr. Brockmann zu moderieren.

Die Deckstation spielt bei einem Landgestüt eine weitere wichtige Rolle. Schaubilder zeigten symbolisch den Alltag, wie die Mitarbeiter reisten oder wie sie mit den Pferden umgingen. Kaya Laß moderierte bei den historischen Gespannen direkt von einer Kutsche aus. Genüsslich anstoßend, konnten die Zuschauer dann auch gleich den Erfolg aus der Region mit Qualito, Carridam und Grey Quidam bestaunen.

Damals hatten die Gestüter einen guten Ruf. Man sagte, zuerst komme der Bürgermeister, dann der Pastor und schließlich schon der Gestüter.

Geschichtlich wurde das Landgestüt damals von Preußen annektiert. Die Preußen-Quadrille erinnert an die Epoche. Darüber hinaus zeigten Schaubilder wieder die Pferde bei der täglichen Arbeit. Im Gespann vor Fleischerwagen, Milchwagen, einem Schlesischen Korbwagen, einer Feldküche und einem Pferdetransporter.

Die Moderne und einsetzende Industrialisierung machte den Einsatz von Pferden jedoch nicht überflüssig. Dr. Axel Brockmann erinnerte an die 1,4 Millionen Pferde, die allein im I. Weltkrieg eingesetzt wurden. Im II. Weltkrieg waren es dann 2,8 Millionen Tiere. Die motorisierten Truppen hatten ihre Schwierigkeiten im Gelände, und die Fahrzeuge waren nicht langlebig, was den Einsatz der Pferde unabdingbar machte.

Neben dem Motto und den klassischen Szenenbildern einer Hengstparad gibt es zwischendurch auch immer Gastauftritte. In diesem Jahr ist es die Pferdestaffel der Polizei Hannover, die im Jahre 1920 offiziell gegründet wurde. Die Pferdestaffel zeigt, wie die Pferde auf die Einsätze vorbereitet werden und wie die Schulung der Tiere im Allgemeinen verläuft. Ruhe und Vertrauen schaffen ist das A und O. Die Pferde müssen an die möglichen Bedrohungen herangeführt werden und dürfen das Vertrauen zum Reiter nie verlieren. Eindrucksvoll präsentierte ein Polizeireiter dies, indem er mit einer Fahne die Augen des Pferdes verdeckte. Das Pferd hatte vollstes Vertrauen zum Reiter und zögerte selbst im Galopp nicht. Schüsse, Feuer und viel Bewegung, alles, was für ein Fluchttier nicht förderlich ist, konnten die Polizeipferde nicht schrecken. Eine eindrucksvolle Präsentation, die auch die Zuschauer begeisterte.

Die Zuschauer hatten in der Pause Zeit, sich auf dem Gelände umzuschauen und mit den Reitern ins Gespräch zu kommen. Ein kleiner Blick in einige Stallungen war ebenso möglich, wie auch der Meinungsaustausch unter Fachleuten. Der von Dr. Brockmann angepriesene Jahreskalender 2017 des Landgestüts konnte ebenso erworben werden. Das ist auch bei den folgenden Veranstaltungen möglich. Wer jedoch danach noch einen solchen Kalender kaufen möchte, der kann dies im Büro des Landgestüts tun.

Für eine Schrecksekunde sorgte ein ausgerissenes Pferd auf dem Abreiteplatz in der Pause. Während die Polizeireiter mit ihren Pferden ins Gespräch mit den Zuschauern kamen, riss im Hintergrund auf dem Platz ein Pferd aus. Schnell lief es in den Flanierbereich, wo zahlreiche Zuschauer sich in der Pause befanden. Im schnellen Schritt raste es durch die Massen auf den Paradeplatz. Alle Zuschauer reagierten ruhig und besonnen. Die Mitarbeiter des Landgestüts ließen sich auch nicht schrecken und konnten den Ausreißer wieder einfangen.

Im Anschluss hatte die Jugend wieder ihren Auftritt, dabei handelte es sich jedoch um die Jugendabteilung aus der Hengstprüfungsanstalt in Adelheidsdorf mit seinem rund 32 ha großen Trainingsgelände. Präsentiert werden jedoch immer nur ein paar Junghengste, um eine Rotation zu erreichen.

International geht es im Landgestüt immer zu. Aber auch andere Züchtungen stehen in diesem Jahr im Fokus. Präsentiert werden unter anderem die Alt-Oldenburger, Araber, Trakehner und Vollblüter. Anhand der unterschiedlichen Rassen kann der Kenner sofort erkennen, für welchen Zweck die Tiere eingesetzt werden/wurden. Trakehner waren bestens für die Kavallerie geeignet, die kraftvollen Vollblüter für die Artillerie.

Die zweifache Fahrschule ist wieder ein sehr klassisches Schaubild auf der Hengstparade. Was einfach aussieht, ist hingegen äußerst schwierig, denn der vorn geführte Hengst hätte im Zweifel alle Freiheiten und könnte ohne Probleme ausbrechen. Es ist die Kunst, sich auf das Pferd einzulassen, um es bestmöglich führen zu können. Das berittene hintere Pferd muss hingegen sehr erfahren sein, damit sich der „Fahrer“ weitestgehend auf das vordere Pferd konzentrieren kann.

Auch ein Star wurde den Zuschauern präsentiert. Es handelt sich um den 12-fachen Sieger Don Darius mit seinem Reiter Mike Habermann. Eine eindrucksvolle Leistung die im Oktober mit Gold ausgezeichnet wird.

Ein weiterer Klassiker und Höhepunkt der Celler Hengstparade darf nicht fehlen: Die Große Dressurquardrille. Wenn das Landgestüt außerhalb zu Gast ist, dann präsentieren sich dort maximal 16 Pferde. In Celle hingegen kommen immer 24 Pferde zum Einsatz. Ein faszinierender Anblick, der synchron die Dressur der Hengste besonders gut herausstellt.

Die Römerwagen schließen auch in diesem Jahr die Veranstaltung. Zwei Streifwagen werden von den Gespannen kraftvoll und schnell gezogen. Pure Energie und für die Fahrer sehr anspruchsvoll.

Weitere Termine:

Samstag, 01.10.2016, 13.00 Uhr
Sonntag, 02.10.2016, 13.00 Uhr

Redaktion
Celler Presse

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