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Stephan Kassel: „Ich bin dann mal weg“

CELLE. Acht Jahre war Stephan Kassel Sozialdezernent bei der Stadt Celle. Heute wurde er aus den Diensten der Stadt in der Alten Exerzierhalle verabschiedet. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Institutionen verabschiedeten den mit vielfältigen Aufgaben betrauten Dezernenten, dessen Amtszeit ausgelaufen ist. Ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

Oberbürgermeister Jörg Nigge, der den Stadtrat nach nur dreimonatiger Zusammenarbeit heute verabschiedete, hob hervor, dass ihn Stephan Kassel stets durch seinen Pragmatismus und seine Gelassenheit beeindruckt, manchmal auch etwas fuchsig gemacht habe. Der OB erinnerte an Kassels „Anlaufschwierigkeiten“ zum Zeitpunkt seiner Bewerbung vor acht Jahren in Celle. So hatte er für die Bahnfahrt nach Celle einen Zug erwischt, der nicht in Celle hielt. Kurz danach war ihm sogar sein Auto gestohlen worden.

Kassel leitete das Dezernat II, das für Verwaltung im klassischen Sinne steht, die Sozialverwaltung mit ihren vielfältigen Bereich, von der Grundsicherung bis zur Pflege sowie die Bildungsverantwortung einschließlich der Schulträgerschaft. Das Dezernat steht aber auch für Asylverfahren und integrative Aufgaben bis hin zur Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Migranten. Auch die Bürgerdienste zwischen der Dynamik eines Standesamtes bis hin zum leidenschaftslosen ruhenden Verkehr gehören zu dem Dezernat. Jörg Nigge: „Sie, lieber Herr Kassel, hatten trotz dieser anspruchsvollen Vielfältigkeit immer ein Ohr für die Bürgerinnen und Bürger und es war Ihnen stets ein Anliegen, die Akzeptanz der Öffentlichkeit für Ihre Entscheidungen zu erlangen, Sie haben sich die Zeit genommen, um Sachverhalte dazulegen und Entscheidungen zu begründen.“

Der Ratsvorsitzende Joachim Falkenhagen sprach Dankesworte für den Rat und hob die gute Zusammenarbeit mit dem Dezernenten Stephan Kassel hervor. Falkenhagen: „Die gute Zusammenarbeit, die wohl jeder mit Ihnen erlebt hat.“ Das werde immer in Erinnerung bleiben. „Ihre Tätigkeit hier wird Ihre Spuren hinterlassen.“ Vor allem auch der Umgang mit den Flüchtlingen sei ein gutes Beispiel dafür, wie man mit diesen Menschen umzugehen hat.

Die Oldenburger Stadträtin Dagmar Sachse sprach Grußworte als Vorsitzende des Arbeitskreises der Sozial- und Jugenddezernenten des Niedersächsischen Städtetages. Kassel habe sich in mehreren Gremien des Spitzenverbandes eingebracht mit Themen wie Krippenausbau, Ganztagsschule, Inklusion, Pflegerechtsfragen, alles große Themen für die Gesellschaft. Man habe gemeinsam versucht, den vielen Fragen gerecht zu werden einschließlich des Themas der Zuwanderung. Sachse: „Der Städtetag hat Sie, lieber Herr Kassel, als sehr engagierten Kollegen erlebt, der bereit war, sich kontroversen Diskussionen zu stellen, selber sehr gute Ideen eingebracht hat und andere an seinen Erfahrungen hat partizipieren lassen.“

Stephan Kassel dankte allen, die in den vergangenen Jahre mit ihm zusammen gut gearbeitet haben. Sein besonderer Dank galt dem Ex-Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende, der vor acht Jahren ihn zum Stadtrat vorschlug. Gemeinsam habe man viel erreicht. Auch das Dezernat habe ihn in besonderer Weise unterstützt. Kassel: „Die Stimmung in unserem Dezernat war trotz des Drucks und ständig neuer Herausforderungen im Allgemeinen gut.“ Das trage auch dazu bei, gute Ergebnisse zu erzielen. Kassel erinnerte auch an Abstimmungsergebnisse im Rat. Wenn es einen Bonus für einstimmige Ergebnisse gegeben hätte, so Kassel, dann hätten wir einen guten Schnitt gemacht. In der Stadt habe es häufig bei Bildungs- und Sozialpolitik einen politischen Grundkonsens gegeben, der über Fraktionsgrenzen ging.

Kassel kündigte an, in Zukunft die in Celle gesammelten Erfahrungen in eine neue Funktion einbringen zu wollen. Das könnte auf der Landesebene oder auch auf der Bundesebene sein. Das könnte aber auch im Raum Braunschweig, Hannover, Lüneburg liegen, so dass es durchaus in der Zukunft wieder Begegnungen geben könne. Drum sei es heute vielleicht nicht ein Abschied für immer.

Redaktion
Celler Presse

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