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Wir bleiben!

NEUSTADT/HEESE. Das war für die Anwohner, die Bibliotheksgesellschaft, die Stadtbibliothek und natürlich für die betroffene Außenstelle auf dem Lauensteinplatz eine vorweihnachtliche frohe Botschaft. Dank des aufflammenden Bürgerprotests schwenkte die Politik und Verwaltung der Stadt Celle um, nahm die Einrichtung von der Streichliste und verwarf den Einspargedanken. Die Bibliotheksgesellschaft übergab nun der Einrichtung einen Scheck über 500 Euro für die Anschaffung neuer Bücher. 

Die Außenstelle der Stadtbibliothek auf dem Lauensteinplatz ist seit 36 Jahren eine feste Größe, Anlaufstelle und sogar eine kleine Begegnungsstätte in dem Stadtteil Neustadt/Heese. Zahlreiche Aktionen, Seniorentreffen, Lesungen für jung und alt, sowie andere Veranstaltungen bietet die Einrichtung neben ihrem großen Angebot an Büchern und anderen Medien an. Das wissen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger zu schätzen, sondern weiß auch Susanne Kant, die jetzige Leiterin der Einrichtung, die schon von Beginn an dort tätig ist. 

Die Einsparzwänge der Stadt Celle sind erheblich, so kam dann auch die Außenstelle auf dem Lauensteinplatz auf die Streichliste. Insgeheim war allen in der Politik und Verwaltung klar, dass dieser Punkt dort nicht hingehört; die logische Konsequenz war der Erhalt der Einrichtung. Das bekräftigte auch noch einmal die Erste Stadträtin Dr. Susanne Schmitt (CDU) in ihrer Rede. Doch bis zu dieser so selbstverständlichen Konsequenz war es für alle Betroffenen ein weiter Weg. 

Ortsbürgermeisterin Eva Lietzmann (SPD) war über den möglichen Wegfall der wichtigen Einrichtung im Stadtteil bestürzt, bekräftigte sie in ihrer Dankesrede. Doch ihr waren in dieser Sache die Hände gebunden. Eine wesentliche Beeinflussung dieser Entscheidung konnte nur von den Bürgerinnen und Bürgern ausgehen. So versuchte sie, die Anwohner für dieses Thema zu sensibilisieren und sich für den Erhalt einzusetzen. 

Bei der Einwohnerversammlung mit Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (SPD) und seinem Beraterteam kam auch dieser Punkt zur Sprache. Die ebenfalls anwesenden Mitglieder der Bibliotheksgesellschaft staunten aber nicht schlecht, als sich Mitglieder der Stadtteil-AG zu Wort meldeten und dem Oberbürgermeister Unterschriften gegen die Schließung überreichten. So begannen viele Bürger sich aus reiner persönlicher Überzeugung für den Erhalt der Einrichtung – jetzt erst recht – einzusetzen. Es folgten weitere Unterschriftenaktionen, Flyer wurden verteilt, Plakate aufgehängt, viele Briefe an die Politiker geschrieben und zahlreiche Gespräche geführt. Die Politiker hielten sich aber über die gesamte Protestphase bedeckt und schwenkten erst nach und nach um. 

Für dieses riesige Engagement, den Einsatz für die gute Sache mit wirklich guten Argumenten, bedankte sich die Erste Stadträtin Dr. Susanne Schmitt (CDU) in ihrer Rede bei den Bürgerinnen und Bürger. 

Dr. Lothar Haas, Schatzmeister der Bibliotheksgesellschaft, überreichte zusammen mit Jürgen Brandes, Vorsitzender der Bibliotheksgesellschaft, Susanne Kant dann noch einen Scheck über 500 Euro aus dem Erlös des Bücherflohmarkts vor der Stadtbibliothek Celle vom Juni für die Anschaffung neuer Bücher. Zudem lobte Dr. Lothar Haas die gute Arbeit der Einrichtung und hob das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Einrichtung abermals hervor. 

Susanne Kant zeigte sich von der positiven Entscheidung über den Erhalt der Einrichtung sehr erfreut. Sie bedankte sich in ihrer Rede bei allen, die sich für den Erhalt so engagiert eingesetzt hatten und lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich von der guten Arbeit der Einrichtung zu überzeugen. Mit den 500 Euro möchte sie auch zweisprachige Bücher anschaffen, um Immigranten mit dem Angebot anzusprechen. 

Kirsten Lühmann (SPD), Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Bibliotheksgesellschaft, findet die Entscheidung über den Erhalt der Einrichtung toll. Gerade das Interesse der Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil zeigt den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Sie findet die Anschaffung zweisprachiger Bücher richtig; so können die verschiedenen Bevölkerungsgruppen angesprochen werden. „Bildung kann auch Spaß machen“, so Lühmann. 

Stadtrat und Sozialdezernent Stephan Kassel bezeichnete das Angebot über das „Normale“ hinaus als sehr lobenswert. Selbst Schulen in der Umgebung nutzen das Angebot der Einrichtung und hatten sich direkt bei der Stadt nach den anfänglichen Schließungsgedanken beschwert. Allen in der Politik und der Verwaltung sei die Wichtigkeit der Einrichtung in dem Stadtteilzentrum bewusst. „Das Geld des Schecks ist gut angelegt“, findet Kassel und meint weiter: „Es war ein großer Protest mit guten Argumenten“. 

Nach langer Ungewissheit hat sich das Blatt zum Guten gewendet. Die Außenstelle der Stadtbibliothek Celle sagt allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Engagement – DANKE!

Redaktion
Celler Presse 

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