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Die Bibliotheksgesellschaft Celle wird 25

CELLE. In diesem Jahr feiert die Bibliotheksgesellschaft Celle ihr 25-Jähriges Bestehen. Ursprünglich hatte sich die Gesellschaft zur Aufgabe gemacht, die Bibliotheken in Stadt und Landkreis zu unterstützen. Längst sind weitere Betätigungsfelder hinzu gekommen. Von großer Bedeutung ist dabei die Leseförderung – insbesondere von Kindern – auf vielfältige Weise. Im Jubiläumsjahr 2011 macht die Bibliotheksgesellschaft mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm auf sich aufmerksam, das sich über fast das ganze Jahr erstreckt. 

Vorstandsmitglieder haben nun das Jubiläumsprogramm und Aufgaben der Gesellschaft n einer Pressekonferenz vorgestellt. Es wird Lesungen unterschiedlicher Art geben und Vorträge; deutsche Märchen und griechische Sagen werden erzählt. In der Auftaktveranstaltung am 18. Januar wird der Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises Peter Wawerzinek aus seinem Roman „Rabenliebe“ lesen. Ab 27. Januar wird Margarete Seil, Ehrenmitglied der Bibliotheksgesellschaft, in sieben Veranstaltungen im Landkreis Märchen erzählen. Mit einfühlsamen Melodien auf der Leier stimmt sie die Zuhörer ein. Margarete Seil: „Märchen sind die erste Begegnung mit der Weltliteratur.“ 

Immer wieder hat die Bibliotheksgesellschaft große Lesungen mit bekannten Autoren veranstaltet. So hat die Lyrikerin Ulla Hahn im Beckmannsaal gelesen. Tilmann Röhrig hat aus seinem Roman »Caravaggio« gelesen, und Bernd Rauschenbach las 2010 in Kunst & Bühne veröffentlichte und unveröffentlichte eigene Prosa. Bernd Rauschenbach ist auch in diesem Jahr wieder dabei. Er wird am 19. Mai die Ursonate von Kurt Schwitters und andere Texte lesen. In vier Veranstaltungen liest der Antiquar und Verleger Hermann Wiedenroth aus Kinderbüchern und stellt auch große und kleine Schätze der Buchkunst vor. 

Der bekannte Kinderbuchautor Achim Bröger wird mehrmals in der Stadtbibliothek Celle und in mehreren Büchereien im Landkreis lesen und auch die Frage beantworten: „Wie mache ich Kindern Lust auf Bücher?“ Und der Vorsitzende der Bibliotheksgesellschaft Jürgen Brandes hat sich auf griechische Sagen spezialisiert, die er am 11. Mai vorträgt. In diesem Jahr gibt es auch wieder einen Bücher-Flohmarkt, dessen Erlös den öffentlichen Bibliotheken zufließt. Ein Dämmerungslesen für Literatur-Gourmets – ein Abstecher zu Büchern jenseits der Bestsellerlisten – findet im September statt. Und für Anfang Oktober haben sich die Mitglieder eine Fahrt nach Weimar vorgenommen. Das komplette Programm ist dem anhängenden Flyer zu entnehmen. 

Gegründet wurde die Bibliotheksgesellschaft am 18. Januar 1986 allein zur Förderung der Stadtbibliothek Celle. Später hat sie ihre Tätigkeit auf alle öffentlichen Bibliotheken im Landkreis Celle ausgedehnt, also die Gemeindebüchereien und die Fahrbücherei des Landkreises. Die Mitgliederzahl konnte in den vergangenen Jahren gesteigert werden. Jetzt hat die Bibliotheksgesellschaft rund 130 Mitglieder. „Diese Zahl soll sich weiter erhöhen, damit die Handlungsmöglichkeiten verbessert werden, finanziell und vor allem durch moralische Unterstützung,“ hofft Dr. Lothar Haas Schatzmeister der Gesellschaft. Die Finanzierung aller Vorhaben sei aber nur mit Hilfe von Sponsoren möglich. Mit einem Jahresbeitrag von sechs EURO je Mitglied könne nicht viel erreicht werden. 

Haas ging noch einmal auf die aus Kostengründen beabsichtigte Schließung der Bibliothek am Lauensteinplatz ein. Hier haben sich Bürger in vorbildlicher Weise engagiert und ohne Zutun der Bibliotheksgesellschaft 2.400 Unterschriften gesammelt, so dass letztlich die Stadt von der Schließung abgesehen hat. Die Bibliotheksgesellschaft will an anderen Orten darauf hinwirken, dass es nicht zur Schließung von Bibliotheken kommt. In den vergangenen Jahren hat die Bibliotheksgesellschaft stets einigen Büchereien Geldbeträge gespendet, die es ermöglichten, zusätzliche Bücher oder moderne Medien zu kaufen oder andere Gegenstände anzuschaffen, die die Attraktivität der Bücherei verbessert haben. Das ist auch für die Zukunft geplant. 

Dr. Elke Haas engagiert sich in dem Projekt „Lese-Experten“, das 2010 zum 3. Mal in Zusammenarbeit mit Schule und Bibliotheken veranstaltet wurde. Mehr als 1300 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen nahmen daran teil. Es mussten fünf Bücher gelesen und zu drei Büchern eine Rezension geschrieben werden. Alle zwei Jahre findet eine Jugendbuchwoche statt; die Celler Jugendbuchwoche ist die größte in Niedersachsen. Im letzten Jahr war es die 10. dieser Art. 38 Autoren haben 270-mal vor jungen Leuten aus ihren Werken vorgelesen 

Gemeinsam mit der Bürgerstiftung Celle und den Bibliotheken betreibt die Bibliotheksgesellschaft das Projekt Buchstart. Dabei bekommen die einjährigen Kinder von den Kinderärzten bei der U6-Vorsorge-Untersuchung eine Lesetasche mit einem Bilderbuch und einem Gutschein für ein weiteres Bilderbuch, das die Eltern in ihrer Bibliothek abholen können. Die Eltern werden so unterstützt, ihren Kindern vorzulesen und mit ihnen zu sprechen, und die Büchereien werden ihnen nahe gebracht. Ab 2011 gibt es das ergänzende Projekt Buchstart 2: Jetzt erhalten auch zweijährige Kinder eine Lesetasche mit einem Bilderbuch. Das Pilotprojekt „Bücher für zu Hause“ ermöglicht es mehreren Kindergärten im Landkreis, Bilderbücher auszuleihen, die die Kinder für eine Woche mit nach Hause nehmen. 

Einen Traum hat die Bibliotheksgesellschaft noch, erläutert Elke Haas: Einen ständigen Raum für Literaturveranstaltungen, für Lesungen und Ausstellungen, für die Präsentation der literarischen Tradition in Celle und im Celler Umland. Wo dieser Raum angesiedelt sein könnte, ist noch Zukunftsmusik. Ein Raum ist erster Wunschkandidat: Das Kulturcafé Nebenan in Winsen. 

Redaktion
Celler Presse 

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