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Bomann-Museum im Wandel – ein vielschichtiger Prozess

CELLE. 960.000 € investiert die Stadt Celle in das Bomann-Museum, um eine Neuordnung und Umgestaltung zu realisieren, die 2013 abgeschlossen werden soll. „Das Bomann-Museum ist im Grundkonzept nicht fertig – bis dato ein Torso,“ sagte Museumsdirektor Jochen Meiners 3.000 qm werden in drei Bauabschnitten komplett umgestaltet. Im November 2011 wird der erste Abschnitt abgeschlossen sein. 

Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende bezeichnete die Maßnahme als ein Projekt von herausragender Bedeutung, das durch das Engagement von Sponsoren umgesetzt werden könne. Nach 25 Jahren Ausstellung zur Regionalgeschichte sei eine Neukonzipierung notwendig, die auch eine deutliche Attraktivitätssteigerung und Aufwertung der Bedeutung der Stadt sei. 

Direktor Meiners hob das Anliegen hervor, das Profil des Museums zu schärfen, damit eine Wirkung weiter in die Region hinein erreicht werde als bisher; Ziel sei, die Besucher zu verjüngen und die Besucherzahlen zu erhöhen. Damit werde das Profil im Marketing von Stadt und Region gestärkt. Bislang sei zu verzeichnen, dass die Hälfte der Besucher Einheimische seien und die andere Hälfte Tagestouristen; es gebe kaum Kulturtouristen. Alt und jung müsse gleichermaßen angesprochen werden durch eine historische Anthropologie als methodische Grundlage mit dem Menschen im Mittelpunkt. 

Bei der Neugestaltung der Dauerausstellung wird eine Orientierung an Fragen und Merkmalen des gesellschaftlichen Wandels ebenso wie die sich verändernden Bedürfnisse der Besucher im Mittelpunkt stehen. Das neue Konzept zielt weniger auf die bisherige Darstellungsweise von Stil- und Ereignisgeschichte als vielmehr auf Vermittlung alltäglicher Lebensformen und -verhältnisse. Erneuern – das heißt nicht per se, alles Alte zu verwerfen. Was sich hingegen verändern wird, ist das Ordnungssystem. Die alten Abteilungen Volkskunde, Stadtgeschichte, Handwerks- und Industriegeschichte sowie Textilgeschichte werden aufgelöst. Die Exponate werden nunmehr in ihrer Bedeutung für das Leben der Menschen in einer bestimmten Zeit gezeigt und nicht – wie bisher – in thematisch isolierten Sammlungsbeständen ausgestellt. Als Hauptbereiche werden „Mensch und Siedlung“, „Mensch und Arbeit“ und „Mensch und Mobilität“ eingerichtet. 

Es wird das Leben auf dem Land (beschaulich oder beschwerlich?) dargestellt. Beim Thema Leben in der Stadt wird der Besucher in die städtischen Wohnwelten des frühen 19. Jahrhunderts geleitet. Unter dem Titel „Zeig mir deine Küche und ich weiß, wie du lebst“ wird der Wandel der hausfraulichen Arbeitsbereiche gezeigt. Dieser Ausstellungsteil fokussiert die Entwicklungen vom beginnenden 20. Jahrhundert bis in die späten 1960er Jahre. Darin fehlt nicht die heutzutage abwegig (oder belustigend) erscheinende Werbekampagne für Waschmaschinen: „Wenn Vater waschen müsste, kaufte er noch heute ein Miele Elektro-Waschmaschine“. 

„Harry Trüller und die Keksfabrik“ ist aus der Geschichte nicht wegzudenken; auch die Firma Berkefeld Filter hat Spuren hinterlassen, die bis in die heutige Zeit wirken. Der Berkefeld-Filter war ein Segen für die Menschen, nachdem Seuchen und Epidemien durch verunreinigtes Wasser ganze Landstriche in Deutschland verödeten. 

Der Mensch im Mittelpunkt und der Zugang über das „Gewöhnliche“ einer Zeit – mit diesem Ansatz sollen beim Besucher Gefühle und das Bewusstsein für Zeitgeschichte erzeugt werden und Brücken zu seinem Verständnis gebaut werden. Während der gesamten Umbauphase ist das Museum geöffnet. Die Arbeiten beeinträchtigen nicht den ungetrübten Genuss der nicht betroffenen Ausstellungsbereiche. 

Redaktion
Celler Presse 

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