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Sechs Architektenteams im Wettbewerb

CELLE. So unterschiedlich die Präsentationen auch waren, die Gemeinsamkeiten überwogen: Die Ost-West-Straßenzüge sind optimal, es fehlen Querungen, z. B. von der Schuhstraße zum Nordwall, der Nordwall bleibt in nur einer Richtung befahrbar, Wohnen, Einzelhandel, Kunst und Kultur einträchtig nebeneinander, von einem Shoppingcenter keine Rede mehr. In der Alten Exerzierhalle hatten sich ca. 120 Zuhörer eingefunden, um den Präsentationen zu folgen und Details zu hinterfragen. Auf der Basis dieser Zwischenergebnisse haben die Architekten die Möglichkeit zur Weiterentwicklung ihrer Konzepte. Am 24. August wird der Wettbewerbssieger gekürt. 

Ziel des Wettbewerbes ist es zum einen ein konsensfähiges Leitbild für die Altstadt zu entwickeln, das die nächsten Jahre der Stadterneuerung trägt. Zum anderen sollen ganz konkrete Projekte und Einzelmaßnahmen entwickelt werden, deren Umsetzung in den nächsten Jahren sukzessive angestrebt wird. „Wir wollen nicht, dass unsere Altstadt zu einem Museum wird, sondern sich zu einem lebendigen Ort entwickelt, der auch unter heutigen Bedingungen für unterschiedlichste Lebensmodelle attraktiv ist,“ so Stadtbaurat Dr. Matthias Hardinghaus. Nach mehreren Anläufen sei ein Centerkonzept gescheitert. Nun gebe es einen Investitionsstau, der nicht mit dem Denkmalschutz als Verhinderer gerechtfertigt werden könne. Das sei lediglich ein Vorwand, um eigene Untätigkeit zu rechtfertigen. Nun müsse die Altstadtkonferenz auf Hauseigentümer Einfluss nehmen. 

Erst mit Beendigung der Center-Diskussion gibt es seit einigen Monaten wieder verstärkte Überlegungen zu dezentralen Projektentwicklungen innerhalb oder am unmittelbaren Rand des Altstadt-Gebietes. Ebenfalls als eine Folge der Center-Diskussion wurde das Thema Wohnen in der Innenstadt stark vernachlässigt. Das soll sich in den nächsten Jahren programmatisch deutlich ändern. 

Der Wettbewerb wird von Ackers Partner Städtebau Prof. Dipl.-Ing. Walter Ackers, Dipl.-Ing. Sandra Pechmann aus Braunschweig betreut und koordiniert. Am Wettbewerb beteiligt sind folgende Architekturbüros: 
Team 1 Pesch & Partner Architekten Stadtplaner, Stuttgart / Herdecke 
Team 2 Trojan Trojan + Partner Architekten + Städtebauer, Darmstadt 
Team 3 Kellner Schleich Wunderling Architekten + Stadtplaner GmbH, Hannover 
Team 4 Stegepartner Architektur und Stadtplaner, Dortmund 
Team 5 UmbauStadt Urbane Konzepte . Stadtplanung . Architektur, Weimar 
Team 6 Cappel + Partner Diplom-Ingenieure Architektur und Stadtplanung, Himmelpforten 

Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten werden durch das Preisgericht folgende Kriterien herangezogen: 

  • Qualität des Gesamtkonzeptes für die Celler Altstadt
  • Lösungen für die Entwicklung der Blockstrukturen
  • Qualität der Erschließung und der inneren und äußeren Verknüpfung der Blöcke
  • Wahrung des Charakters des Gesamtdenkmales Altstadt Celle
  • Aufwertung der Altstadt als Wohnstandort durch attraktive Lösungen des Wohnens
  • Verträgliche Einbindung und Entwicklung des Einzelhandels
  • Realisierbarkeit und Ökonomie

Das Preisgericht setzt sich wie folgt zusammen: 

  • Prof. Dr.-Ing. Uwe Altrock, Stadterneuerung, Universität Kassel
  • Prof. Dr. Gerhard Vinken, Geschichte und Theorie der Denkmalpflege, Technische Universität Darmstadt
  • Prof. Martin Schirmer, Städtebau, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt
  • Dipl.-Ing. Martin Schumacher, Bauen im Bestand, Architekt BDA, Braunschweig
  • Dr.-Ing. Matthias Hardinghaus, Architekt BDA, Stadtbaurat Celle

Weiterhin agieren stellvertretende Fachpreisrichter, Sachpreisrichter, deren Stellvertreter und Sachverständige. 

Die Wettbewerbssumme beträgt 90.000 € inklusive Mehrwertsteuer. Diese wird in sechs Preise aufgeteilt, über deren endgültige Höhe das Preisgericht entscheidet. Auch die Möglichkeit der Vergabe von sechs gleichrangigen Preisen wird ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Jedem Teilnehmer, der eine vollständige und beurteilungsfähige Wettbewerbsarbeit einreicht, wird dabei ein Mindestpreisgeld in Höhe von 12.500 € garantiert. 

In einem Resümee sprach sich Günther Stachetzki, Sprecher der Altstadtkonferenz, für einen ständigen Dialog mit Eigentümern aus, um über die Strategien neu nachzudenken. „Es war für viele heute eine interessante Veranstaltung,“ so Stachetzki. Nachteilig sei jedoch gewesen, dass es vielen Gewerbetreibenden nicht möglich gewesen sei, daran teilzunehmen, zumal sie parallel zu den Öffnungszeiten der Geschäfte stattfand. 

Redaktion
Celler Presse 

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