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350 Fahrzeuge beim 20. Käfertreffen in Celle

CELLE. Zum zwanzigsten Mal fand am heutigen Sonntag das Celler Käfertreffen statt. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile zum zweitgrößten Eintagestreffen im norddeutschen Raum entwickelt. So sind viele Teilnehmer vom ersten Tag im Jahre 1991 dem Treffen treu und kommen jedes Jahr wieder, um ihr motorisiertes Schmuckstück zu präsentieren. In der Sonderschau standen in diesem Jahr Karmann-Ghia-Fahrzeuge im Mittelpunkt. 

Es waren nicht nur die klassischen Käfer anzutreffen, sondern alle luftgekühlten Artverwandten, wie zum Beispiel VW-Busse und und Transporter, Karmann-Ghia und VW-Porsche und die fast in Vergessenheit geratenen Modelle VW 1500/1600 und VW 411/412. Der gute alte Käfer war in allen Variationen vertreten, ob als originaler Brezelkäfer mit geteilter Heckscheibe und gerade mal 24,5 PS im Heck, oder als „Wolf im Schafspelz“ mit „Porschemotor“ und über 150 PS. Das war eine wahrhaftige Zeitreise durch die über sechzig Jahre währende Geschichte eines einzigartigen Automobils. 

Mit Spannung wurde die Preisverleihung erwartet, die der 2. Vorsitzende Carsten Meyer des ausrichtenden 1. Käferclubs Celle vornahm. So war der 50. Geburtstag des Karmann- Ghia-Modells Typ 34 Anlass für die Auszeichnung des schönsten Fahrzeugs dieser Reihe. Der stolze Besitzer ist Jörg Zimmermann aus Erfde mit einem Modell, das erstmals 1968 in Schleswig zugelassen wurde. Zimmermann erwarb das Fahrzeug 2006 und restaurierte es drei Jahre lang, und seit 2009 ist er damit wieder auf der Straße unterwegs. 

Als Volker Bartels aus Bevern erklärte, er hätte eine Leiche übernommen, war kaum einschätzbar, in welchem Zustand sich die Reste eines VW-Busses befanden. Vor dem staunenden Publikum stand ein blitzender Bus mit einer Bierwerbung und – das war erstaunlich – hinter der Heckklappe verbarg sich eine Theke mit einer Bierzapfanlage. Leider nicht im Betrieb. Bartels zeigte Fotos von dem Bus aus 1962, der mal ein Feuerwehrwagen war. Er hatte ihn vor zwei Jahren praktisch als Schrott übernommen – ohne Räder in einem hoffnungslosen Zustand. Mit großem Einsatz und Unterstützung der Brauerei bastelte er daraus ein wahres Schmuckstück. 

Peter Schwalbe aus Verl bei Gütersloh präsentierte einen Käfer 1300 mit 127 PS. Das Modell von 1966, das er vor vier Jahren erwarb, bringt es heute noch auf 170 km/h. Ein weiterer Preis ging an die Karmann-Ghia-Interessengemeinschaft Südheide, die mit 25 Fahrzeugen vertreten war. Die Karmann Ghia IG Südheide wurde bereits 1990 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Karmann Ghia Typen 14 und 34, sowie andere Sport-Coupé-Karosserien auf VW-Käfer-Fahrgestell zu pflegen, zu erhalten und die Historie zu bewahren. Der regionale Schwerpunkt der IG ist im Raum Braunschweig/Hannover, aber auch Mitglieder z.B. aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und auch Hessen haben sich angeschlossen. Die IG war bereits zum zehnten Mal bei dem Celler Treffen vertreten. Der erste Vorsitzende Tobias Ludwig hat noch Großes vor. Aktuell vorbereitet wird ein Treffen zum 50. Jubiläum der Reihe Typ 34 in Georgsmarienhütte. Über 300 Anmeldungen aus ganz Europa, sogar aus USA, liegen bereits vor, allein aus der 34er Reihe 150, und das sollen noch über 200 werden. Ludwig ist zuversichtlich: das ist jetzt schon Weltrekord, so dass einem Eintrag ins Guinessbuch nichts mehr im Wege stehen dürfte. 

Für die weiteste Anreise bekam Harald Elling aus Norwegen eine Auszeichnung. Er war mit seinen beiden Söhnen Lars und Klaus und der Enkelin Kristin mit einem Kübelwagen von 1942, einem Schwimmwagen von 1943 und einem Käfer von 1953 bei dem Treffen vertreten. Nach 2007 nun zum zweiten Mal. In diesem Jahr konnte er die weite Reise mit einer Veranstaltung in Minden/Weser verbinden. Dort kam der Schwimmwagen zum Einsatz. Von Oslo aus war das Team 19 Stunden auf der Fähre nach Kiel unterwegs. Das allein waren 1.100 km. 

Als das Treffen gegen 16 Uhr nach der Siegerehrung zu Ende ging, traten die meisten Teilnehmer spontan die Heimreise an. Ein Teilnehmer aus Berlin, der seinen Käfer für die Heimfahrt rüstete, sagte etwas wehmütig: „Was tut man nicht alles fürs Hobby.“ 

Redaktion
Celler Presse 

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