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Hofes Glanz erstrahlt wieder in seiner Heimat

CELLE. Das Bomann-Museum freut sich über einen besonderen Heimkehrer. Zur Vervollständigung der silbernen Hoftafel, gelang es dem Museum den Tafelaufsatz des Celler Meisters Carl Brenner zu erwerben. Es ist das größte Stück der Celler Silbersammlung und erstrahlt vorerst in seinem prachtvollen Glanz im Foyer des Bomann-Museums.

Es ist Wolfgang Scheffler mit seinem Buch Celler Silber zu verdanken, der nach dem 2. Weltkrieg das Celler Silber katalogisierte. Denn die Museumsschätze wurden in Celle und Wiesbaden von den Alliierten gelagert. So reisten viele Wissenschaftler, unter ihnen auch Scheffler, nach Celle. Durch seine Arbeit und das daraus hervorgegangene Buch „Celler Silber“ hat Scheffler eine wunderbare Grundlage geschaffen, um weitere Forschungen anzustellen. Es war bekannt, dass Celle viele Goldschmieden hatte, doch der Aufenthaltsort der gefertigten Stücke war oftmals nicht klar. Durch die Katalogisierung der gefundenen und wiederentdeckten Silberarbeiten, konnte das Bomann-Museum systematisch beginnen, Celler Silber zu sammeln, was später auch zu einem Sammelschwerpunkt des Museums wurde.

Dank auch dreier privater Sammlungen, konnte das Museum über die Jahrzehnte über 200 Objekte in die Celler Sammlung aufnehmen. Alles jedoch Tafelgeschirr, das damals wirklich im Einsatz / in Gebrach war.

Ein Kölner Auktionshaus versteigerte im Herbst letzten Jahres im Auftrag eines privaten Kunden einen silbernen Tafelaufsatz. Doch der Auktionskatalog kam zu spät in die Hände des wissenschaftlichen Mitarbeiters des Bomann-Museum Prof. Dr. Ralf Busch. Es gibt nicht viele Auktionshäuser und Händler die Silberstücke anbieten, daher kannte Busch den Chef des Auktionshauses. Es stellte sich heraus, dass der Tafelaufsatz mangels Geboten nicht verkauft wurde. Schon einmal hatte es der belgische Unbekannte bei einem Schweizer Auktionshaus probiert, doch auch dort hatte er keinen Erfolg. Nun blieb dem Museum nur noch die Chance auf den sogenannten „Nachverkauf“. Es kommt auf solchen Auktionen sehr häufig vor, dass Stücke nicht verkauft werden. Zeigt sich im Nachhinein doch noch Interesse, so kann der Interessent im Nachverkauf das Stück erwerben. Dennoch fehlte dem Bomann-Museum dafür das Geld. Der Auktionator verzichtete sogar auf sein Aufgeld (Hammergeld) und übernahm die Mehrwertsteuer. Erst als ein privater Spender und die Stadt aushalfen, war es möglich, den Tafelaufsatz zurück in die Heimat zu holen.

Es ist ein Stück Celler Stadtkultur, ein Stück, das einfach ausgestellt werden muss, erläutert Prof. Dr. Ralf Busch. Denn es handelt sich um das größte Silberobjekt in der Sammlung und um einen reinen Ziergegenstand. Der Tafelaufsatz wird als zentraler Mittelpunkt des Tisches platziert. Mit seinen Kerzenhaltern und der Zierschale sitzt dieses Ensemble auf einem kleinen Podest. Eine wahre Meisterleistung des Celler Goldschmieds Carl Brenner, die man so von ihm noch nicht kannte. Im Besitz des Bomann-Museums sind von Brenner nämlich nur eine Suppenkelle und ein Besteck, eine so aufwendige Arbeit von Brenner ist etwas Besonderes.

Diese Auftragsarbeit von Brenner, die um das Jahr 1760 datiert wird, vervollständigt nahezu die Sammlung des Bomann-Museums. Jetzt ist es dem Museum möglich, mit dem Celler Silber eine ganze Hoftafel zu decken. Dr. Jochen Meiners, Leiter der Celler Museen, ist von dem Stück begeistert. „Es ist das größte und prächtigste Teil der Celler Silberstücke“, kommentiert Meiners.

Vorerst wird der Tafelaufsatz im Foyer des Museums ausgestellt und später einen ganz besonderen Platz bekommen. Das im Celler Schloss ausgestellte Silber befindet sich aufgrund der Landesausstellung selbst auf Reisen. Erst im November plant das Museum eine kombinierte Ausstellung, damit alle Teile zusammen wirken können.

Redaktion
Celler Presse

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