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Ulrich Kinder: Zehn Aufgaben für ein zukunftsfähiges Celle

CELLE. „Ich bin noch gerne hier“, leitete Stadtbaurat Ulrich Kinder seine Bilanz nach etwas mehr als 100 Tagen in Diensten der Stadt Celle ein. „Wenn ich neu in Celle bin, mache ich ja nicht alles neu“, lautet seine Devise. Stadtentwicklung sei langfristig zu sehen. Es gehe ihm darum, Kontinuität bei Vorhaben herzustellen: Idee, Konzept, Beschluss, Realisierung.

Vor allem gehe es dem neuen Stadtbaurat darum, keine weiteren Teilkonzepte für die Stadt zu entwickeln. Derzeit liege der Fokus in der Umsetzung zentraler Maßnahmen zur Stadtentwicklung: Allerinsel, Altstadtsanierung, Nordwall, Nachnutzung Feuerwache, Konversion Hohe Wende. Beim Umsetzen, so Kinder, fehle der letzte Punkt, es werde dann noch zuviel diskutiert. Vorhandene Konzepte müssten zunächst abgearbeitet werden. Das machte der Stadtbaurat am Beispiel Nordwall fest: Es gebe eine eindeutige Beschlusslage, die nicht umgesetzt wurde. So habe er das Gespräch mit Hauseigentümern im Nordwall gesucht – nicht mit Akten unter dem Arm – einfach nur zum Kennenlernen, Kommunikation und Information sei hier wichtig für das Vorhaben.

Ulrich Kinder legte ein „Stadtentwicklungsprogramm Celle“ vor, das zehn Aufgaben für ein zukunftsfähiges Celle beinhaltet:

1. Demografische Chance nutzen: Celle als attraktiven Wohnstandort profilieren
2. Altstadt stabilisieren und erneuern
3. Infrastruktur im Oberzentrum Celler ausbauen
4. Verkehr stadtverträglich organisieren, Ortsumgehung fertigstellen
5. Konversionsflächen für Stadtentwicklung nutzen
6. Umweltsituation verbessern, Klima schützen
7. Stadtquartiere erneuern
8. Celle als Stadt der Baukultur profilieren
9. Beteiligungs- und Gesprächsangebote ausbauen
10. Adressen für Unternehmen schaffen

Es müsse eine Entwicklung von innen heraus und eine Stärkung Celles als Oberzentrum erfolgen. Es existiere eine kostensparende Infrastruktur mit kurzen Wegen. Celle ist ein attraktiver Wohnstandort, eine Stadt der Baukultur, aber nicht nur Adresse für Wohnen sondern auch für Firmen. Außerdem sei die Lage sehr gut, man sei schnell in Hannover und die Mieten seien günstig.

Die Entwicklung der Allerinsel müsse weiter mit Hochdruck betrieben werden. Die geplante Wohnbebauung stadtnah mit Blick ins Grün sei sehr attraktiv. Los geht es aber erst einmal in diesem Jahr mit der Ausschreibung der Arbeiten „rund um das Hafenbecken“. Das Hafenbecken müsse vordringlich gesichert werden; gleichzeitig steht das Haus der Vereine auf der Agenda, auch vor dem Hintergrund, dass einem Großbrand am letzten Wochenende die Vereinshäuser der DLRG und des Yachtclubs zerstört wurden. Im Sommer könne noch die Ausschreibung erfolgen und im Herbst die Arbeiten vergeben werden, so dass in der zweiten Jahreshälfte 2015 das Hafengelände im neuen Glanz erscheint und die Vereine eine neue Heimat finden. Die Ertüchtigung des Hafen sei unabhängig von der Entscheidung ob die Aller Bundeswasserstraße bleibe oder nicht. Es müsse nur gesichert werden, dass die Schleusen saniert werden, um weiterhin die Allerschifffahrt zu ermöglichen.

Weiterhin müsse für das Wohnen in Celle geworben werden. Viele Arbeitsplätze werden in Celle von Einpendlern wahrgenommen. Es müssten regionale und überregionale Vermarktungsstrategien entwickelt werden; Angebote werden geschaffen auf der Allerinsel und aktuell auf dem Gelände der alten Feuerwache.

Für die Altstadt – das Herz der Stadt – müssten Übergänge und Ränder gestaltet werden, so dass die Altstadt in das Umfeld eingebunden werden könne. Da dem Sanierungsträger zum Jahresende gekündigt wurde, müsse noch entschieden werden, ob die Stadt die Aufgaben in Eigenregie übernimmt oder die Arbeiten wieder ausgeschrieben werden. Der Stadtbaurat plant noch in diesem Jahr eine Eigentümerversammlung Altstadt, bei der es um die Erhaltung der Bausubstanz gehen soll; außerdem steht eine Veranstaltungsreihe StadtDialog Celle für Bürgerinnen und Bürger und weitere Interessierte auf dem Plan. Darüber hinaus soll es Gespräche zu Wettbewerbsergebnissen geben (gerade praktiziert zum Feuerwehrgelände, kommen wird noch Allerinsel).

Ein weiteres Anliegen ist das Schaffen von Adressen für Unternehmen, dazu müssen Gewerbegebiete zu Standorten profilieren, der Standort Celle müsse mit eigenen Qualitäten vermarktet werden. Das Gelände der Baumschule gegenüber Wallach (zwischen alter B 3 und neuer B 3) biete sich ab 2015 als Gewerbegebiet an. Dort müsse Interesse an hochwertiger Architektur bestehen als Eingang zur Stadt. Auf der B 214 strahle z. B. die Firma Baker Hughes aus, dort müssten Standorte im Umfeld geschaffen werden.

Die Ansiedlung eines Hotels auf dem Gelände des St- Josef-Stifts verteidigt der Stadtbaurat vehement, zumal das Hotel für die Stärkung der Stadt für Kongresse sorge. Dass die eingesessenen Hotelbetreiber über geringe Auslastung klagen, könne nicht in der Zuständigkeit der Stadt liegen.

Redaktion
Celler Presse

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