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Zum 5. Mal historischer Fahrsport in Celle: Gesamtsieg für die Niederlande

CELLE. 45 Gespanne aus 8 Nationen präsentierten sich am Wochenende in Celle. Es sah nicht nur gut aus, auch Geschicklichkeit wurde dabei gefordert. So durchliefen die Gespanne am Sonntag Prüfungen an verschiedenen Punkten der Stadt; anschließend fand das Finale im Landgestüt statt, eine Hindernisfahrt auf dem Paradeplatz. Mit einem hervorstechenden Ergebnis schnitt der Niederländer Bert de Mooij mit seinem Zweispänner ab. Im Nations Cup konnte sich das deutsche Team Siegfried Kusel und Jürgen Matthies durchsetzen.

Der Wettbewerb begann am Samstag vor dem Celler Schloss. Was ein bisschen nach Modenschau aussah, war in Wirklichkeit eine nach traditionellen Regeln stattfindende Inaugenscheinnahme der Gespanne. Da musste alles stimmen, die technischen Details der Kutsche, das Geschirr der Pferde, die Kleidung der mitfahrenden Personen – alles abgestimmt auf die historischen Gegebenheiten. Dr. Axel Brockmann, Leiter des Celler Landgestüts kündigte vor dem Schloss die ankommenden Gespanne an, und Heinrich-Hermann Hansmeier, ausgewiesener Fachmann für Kutschen, erläuterte vor einem zahlreich erschienen Publikum die technischen Details. Es spielte dabei keine Rolle, ob eine Kutsche aus dem 19. oder 20. Jahrhundert stammt – er kennt sie alle.

Mit dem ältesten Gefährt fuhr Ekkert Meinecke aus Eicklingen vor; die Mail Coach war von 1784. Ekkert Meinecke wurde 1985 erster Deutscher Meister und erster Weltmeister der Zweispänner Fahrer. Später wurde das Gespann zum Vierspänner erweitert. Er war Landesmeister, Deutscher Meister, Derby Sieger und errang auf Weltmeisterschaften zwei Gold, eine Silber und zwei Bronze Medaillen.

Vor dem Schloss durchliefen die Gespanne zwei Juryteams, die mit Argusaugen die Details der Gespanne überprüften und bewerteten. Die Stimmigkeit der Zusammenstellung der verschiedenen Komponenten wie Geschirr, Farben, Größe, Proportionen, Kleidung, Erhaltungszustand bewirkt den angestrebten Gesamteindruck. Diese Stimmigkeit müssen natürlich auch die Pferde in ihrer Zusammenstellung, die Proportionen des Wagens, die Qualität des Leders und die Zäume und die Schnallen des Geschirrs zum Ausdruck bringen. Diese Präsentation war der erste Teil des Wettbewerbs. Weiter ging es dann am Sonntag mit dem sportlichen Teil, der die Gespanne mit einer Geländefahrt über 15 km mit 5 Gehorsamsprüfungen durch weite Teile des Stadtgebiets führte. Start war in der Mittelstraße/Blumenstraße, weiter ging’s über die Westerceller Straße, Vogelberg, Bennebostel, Reitplatz Westercelle, Lindenallee, Bergstraße, Neues Rathaus, Französicher Garten, Magnusstraße und schließlich zum Landgestüt, wo dann der Wettbewerb mit dem Hindernisparcours abgeschlossen wurde.

Die weiteste Anfahrt für die Teilnahme an dem Wettbewerb hatte Gary Rollans, der aus Australien anreiste. Weitere Teilnehmer kamen aus Dänemark, Belgien, Niederlande, Schweiz, Frankreich Großbritannien und Polen. Die Mehrzahl der Kutschen stammte aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, so auch der Rollwagen, mit dem traditionsgemäß die Schubotz-Brüder wieder teilnahmen.

Der Wettbewerb findet nach den Regeln der CIAT (Concours International d’Attelage de Tradition = Internationales Turnier für traditionelle Anspannung) statt. Damit soll die Praxis des Traditionsfahrens bewahrt werden. Initiator für die Veranstaltung ist Dr. Günzel Graf v. d. Schulenburg aus Wolfsburg, der auch persönlich die Veranstaltung begleitete.

Die Siegerehrung am Sonntag Nachmittag fand im feierlichen Rahmen im Landgestüt statt. Wie bei anderen großen internationalen Veranstaltungen, wurde für die Sieger die jeweilige Nationalhymne abgespielt. Grußworte der Stadt Celle übermittelte Bürgermeister Heiko Gevers.

Redaktion
Celler Presse

 

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