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Celle OB Mende setzt Zeichen – Grundgesetz für Celler Flüchtlingseinrichtungen

CELLE. Der aktuelle Flüchtlingszustrom und die Folgen dieser Zuwanderung beschäftigen die Menschen und nicht zuletzt die Medien in Deutschland. Wir werden uns auf neue Herausforderungen einstellen müssen, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Celler Rathaus. Was Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende bereits am Tag der deutschen Einheit ankündigte, hat er heute unter großem Medienrummel in der Flüchtlingsunterkunft Scheuen umgesetzt: Die Artikel 1 bis 20 des Grundgesetzes in arabischer, türkischer, französischer, englischer und deutscher Sprache hängen nun dort aus.

Die Aktion stieß auf großes Interesse bei den Menschen in der Unterkunft, und eine große Anzahl umringten den OB und die ihn begleitenden Journalisten. So kam es auch zu zahlreichen Interviews mit den Medien vor Ort aber auch zu Gesprächen mit Bewohnern, die auf ihre Notsituationen aufmerksam machten und fragten, wie es nun weitergehen solle. Da konnte ihnen niemand spontan helfen. Nur Verständnis und Geduld konnte empfohlen werden. Nach eigenen Erfahrungen präsentierten sich die Gesprächspartner als moderat und höflich, wenngleich auch Enttäuschung durchdrang, dass man in Germany in Camps untergebracht wird und keiner sagen kann, wann die Erwartungen für ein besseres Leben erfüllt werden.

„Wir sind Anfang September an den Start gegangen und haben vom Ministerien als Malteser den Auftrag bekommen eine Einrichtung für eine Kapazität von 500 Flüchtlingen zu schaffen“, rekapitulierte Stefan Dannenberg von den Maltesern. Auf einer Wiese wurde begonnen, eine Infrastruktur aufzubauen mit Unterstützung aller Hilfsorganisationen, die in Stadt und Landkreis verfügbar waren: Freiwillige Feuerwehr, DLRG, Technisches Hilfswerk, die alle ehrenamtlich tätig waren und es auch weiterhin sind, wenn Hilfe erforderlich ist. „Ohne Ehrenamt ist der Betrieb einer Flüchtlingseinrichtung nicht denkbar“, so Dannenberg. Erfahrungen für eine solche Einrichtung haben die Hilfsorganisationen durch ihren Einsatz bei Katastrophen. Da waren Kenntnisse gefragt, wie Material zu beschaffen ist und wie Zelte aufzubauen sind. Aufgebaut wurden 150 Mannschaftszelte, die mit Holzfußböden ausgestattet sind und nun auch mit einer Warmluftheizung.

930 Flüchtlinge sind derzeit in Scheuen untergebracht. Wie Stefan Dannenberg erläuterte, sei derzeit nicht geplant, die Einrichtung zu erweitern, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Man müsse sich allerdings Gedanken machen, wie und wo man die permanent in Niedersachsen eintreffenden Flüchtlinge noch unterbringt. Dass nun den Flüchtlingen das deutsche Grundgesetz zur Kenntnis gebracht wird, werde von den Maltesern unterstützt.

Die Aktion fand statt in der Gemeinschaftshalle als „Dreh- und Angelpunkt“, die mit Sitzbänken und Tischen ausgestattet ist. In der Halle befinden sich auch die Sozialbereiche, eine abgeteilte Ecke für die Kinderbetreuung, eine family-area ist mit Bauzäunen abgetrennt und mit Decken verhängt, damit die muslimischen Frauen sich auch mal mit der Familie zurückziehen können und das Kopftuch abgenommen werden kann. Was aber auch Stefan Dannenberg bestätigt: Es ist weitgehend ruhig im Camp, und dafür ist der den Flüchtlingen dankbar. Aber: „Der Unmut ist natürlich da, und die Fragen kommen täglich: Was passiert mit uns? Wie geht es weiter? Aber wir können nur sagen, dass wir nicht die Regierung sind. Wir sind eine Organisation, die den Flüchtlingen in der gegenwärtigen Situation, den bestmöglichen Service anbieten kann.“ Die Flüchtlinge, so Dannenberg, erweisen sich auch als dankbar. Mittlerweile kenne man viele beim Namen. Und man begrüße sich schon auf Deutsch. Der Wille zu lernen sei sehr groß.

Redaktion
Celler Presse

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