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300 Gäste bei der emotionalen Abschiedsfeier des Oberbürgermeisters im Schlosstheater – „Acht Jahre Ritt auf der Rasierklinge“

CELLE. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden füllten das Schlosstheater für eine Abschiedsfeier, in der der scheidende SPD-Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende sowohl emotional als auch einvernehmlich gewürdigt wurde. Geprägt war seine achtjährige Amtszeit – im Februar 2009 zu seiner eigenen Überraschung im ersten Wahlgang in direkter Wahl in das Amt des Oberbürgermeisters gewählt – von einem permanenten Ringen um Mehrheiten.

Bürgermeister und SPD-Fraktionsvorsitzender Jörg Rodenwaldt brachte es ohne Umschweife auf den Punkt: „Wir verabschieden heute Dirk-Ulrich Mende. Er hat sich in den letzten acht Jahren als Oberbürgermeister um unsere Stadt verdient gemacht und sich auf eine einzigartige Weise für Celle eingesetzt.“ So rekapitulierte Rodenwaldt die Umtriebigkeit des Oberbürgermeisters in seinem ständigen Bemühen auf die Bürger zuzugehen und sich deren Probleme und Sorgen anzunehmen. Er sei aber auch Brückenbauer und Motivator gewesen, als ab September 2015 Tausende Flüchtlinge und Entwurzelte nach Celle kamen. Celler Bürger halfen auf bewundernswerte Weise. Rodenwaldt: „Dirk-Ulrich Mende hat mit seinen Bürgerdialogen Brücken gebaut, Verständnis erzeugt, ehrenamtliches Engagement in der Celler Stadtgesellschaft gefördert und die Bürger dieser Stadt stärker zusammengeführt. Dirk-Ulrich Mende war prägend für die Stadtgesellschaft. Er hat aber auch gefordert. Zu erwähnen sei nur der mehrsprachige Aushang der deutschen Grundrechte in den Unterkünften.“ Insgesamt habe er die Stadt und die Verwaltung bürgerfreundlicher gemacht. Dirk-Ulrich Mende habe neben den regelmäßigen Ortsbegehungen auch Bürgersprechstunden eingerichtet und einen jährlichen Bürgerempfang organisiert. „Es gibt ein Beschwerdemanagement, und samstags ist das Bürgerbüro im Rathaus geöffnet. Die Verwaltung sollte halt für den Bürger da sein und nicht umgekehrt.“ Der Citoyen Dirk-Ulrich Mende werde ebenso dadurch charakterisiert, dass er als Erster Bürger dieser Stadt auf seinen Dienstparkplatz und das Tragen der Amtskette während der Ratssitzungen verzichtete.

Eines der brisantesten Probleme für Mende, so Rodenwaldt, war die historisch heikle Diskussion um Straßennamen mit belasteten Personen aus der NS–Zeit. Mende habe sie – anknüpfend an die Entscheidungen seines Vorgängers Biermann – sachlich-konstruktiv, mit Augenmaß und unter Einschaltung einer hochrangig besetzten Expertenkommission fortgeführt und gemeinsam mit dem Rat im Februar 2011 zur Entscheidung geführt. Damit sei ein wichtiger, historisch notwendiger Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung der Stadt geleistet worden, bundesweit Anerkennung gefunden habe.

Bundesweite Anerkennung fand auch das „anonyme Bewerbungsverfahren“, das er in Celle einführte. Celle war damit die erste Kommune. Für die Bürger der Stadt wurde damit verdeutlicht, dass nicht Klüngel-Wirtschaft, sondern Qualifikation das entscheidende Kriterium für die Besetzung von Stellen zu sein habe. Beim Thema Lichtkunst wurde Bedeutendes geschaffen. Man sehe sich nur Celles Alleinstellungsmerkmal – den Lichtkunstbahnhof – an.

So hatten sich auch der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius und der Präsident des Niedersächsischen Städtetages, Frank Klingebiel, angesagt, um Dirk-Ulrich Mende für seine Amtsführung zu würdigen und ihm für die Kooperationsbereitschaft zu danken. Pistorius musste sich dafür extra aus einer Kabínettssitzung in Hannover vorzeitig ausklinken. Und Klingebiel hatte sich trotz einer Hauptausschussitzung des Deutschen Städtetages auf den Weg nach Celle gemacht.

Einvernehmliche Worte fand Amtsvorgänger Martin Biermann, der viele Jahre für die CDU das Amt des Oberbürgermeisters ausfüllte. „Als Sie, Herr Mende, mich im Dezember fragten, ob ich bereit sei aus Anlass Ihrer Verabschiedung als Ihr Amtsvorgänger und alter Celler zu sprechen, war ich überrascht und erstaunt zugleich. Meine Zusage habe ich Ihnen kurz danach gegeben, weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass wir alle, die wir auf Zeit von unseren Bürgern Verantwortung übertragen bekommen, in einer unauflöslichen Kontinuität stehen und vornehmlich dieser verpflichtet sind. Diese Verantwortung steht über jeder Parteipolitik und darf nie dazu führen, den Andersdenkenden menschlich nicht zu respektieren, nur weil er eine andere politische Sicht auf die Dinge hat. Kontinuität heißt Berührung, Angrenzung und nicht Ab- oder Ausgrenzung. Insofern freue ich mich, dass der neue Oberbürgermeister Herr Dr. Nigge – trotz einiger Misshelligkeiten in den letzten Wochen – der Einladung gefolgt ist und begrüße auch ihn ganz herzlich.“

Grundprinzip unter Demokraten sollte sein, so Biermann, dem Andersdenkenden zu unterstellen, dass er versucht sein Bestes für das Wohl der Allgemeinheit zu geben, die Gemeinschaft zu fördern und positiv zu verändern. Dabei setze natürlich jeder andere Akzente und Schwerpunkte. Aber genau davon lebe ja auch die Demokratie, dass der Wähler unterschiedliche Konzepte wählen kann und nicht dem heute so oft gehörten Vorwurf „die da oben sind doch alle gleich“ Vorschub geleistet werde.

„Und letztlich, bei der Bewertung kommt es nicht auf die quantitative Dauer einer Amtszeit an, sondern allein entscheidend ist die inhaltliche Gestaltung und da haben Sie, auch wenn manche das anders sehen mögen, unzweifelhaft Spuren hinterlassen“, stellte Biermann fest.

„Sie sind der erste Celler OB mit einem sozialdemokratischen Bekenntnis. So ist es auch nur verständlich, dass Sie dieses eigene Selbstverständnis zur Richtschnur Ihres politischen Wirkens in den letzten Jahren in Celle gemacht und damit eine Veränderung der Celler Politik vorgenommen haben, was Sie auch wollten. Das haben die Wähler auch von Ihnen nach der Wahl im Jahre 2009 erwartet – sonst hätten sie Sie ja nicht gewählt – und dieser Erwartung sind Sie gerecht geworden.

Beispielhaft dafür möchte ich die von Ihnen wesentlich initiierte und umgesetzte Veränderung der Schullandschaft in Celle nennen. Mit der Errichtung der „Integrierten Gesamtschule Burgstrasse“ haben Sie in Celle ein bis dahin feststehendes Tabu gebrochen. Das Konzept der IGS entsprach und entspricht Ihren persönlichen und politischen Grundüberzeugungen und ich bin sicher, diese Entscheidung wird nie wieder revidiert werden, sondern auch bei politischer Veränderung im Lande in Zukunft als schulpolitisches Angebot Bestand haben.“
Dabei habe Mende auch Kontinuität etwas bedeutet. So seien auch viele Projekte weitergeführt worden, von denen er persönlich überzeugt ist. „Sie sind nicht der Versuchung erlegen gewesen für sich zu reklamieren, mit mir beginnt nach 63 Jahren CDU-Oberbürgermeistern eine neue Celler Zeitrechnung. Sie leiden nicht unter dem „Trump-Syndrom““, so Biermann.

Der reinen Merkantilisierung kommunalen Handelns, die in den 90-iger Jahren mit dem Begriff „Unternehmen Stadt“ Einzug hielt und vehement propagiert wurde, erteilte Biermann eine deutliche Absage, schließlich gehe es in erster Linie um gemeinsame Werte. „Ich glaube auch die jüngsten amerikanischen Veränderungen mit der Okkupation des Staates durch den Milliardär Trump sollte uns nachdenklich stimmen. Das höchste Ziel eines Staates, einer Kommune ist nämlich nicht die Gewinnmaximierung, sondern der gesellschaftliche Zusammenhalt, oder wie es unser neuer Bundespräsident zu sagen pflegt der „Kitt, um die Gesellschaft zusammen zu halten“ und wir werden in den nächsten Jahren hier vor Ort, in Deutschland und Europa viel Kitt brauchen.“

In seiner Dankesrede verwies Mende auf die schwierige Situation im Celler Rat um die Mehrheitsfindung: „Es war nicht einfach für mich, ohne Mehrheit hier zu agieren, und sicherlich auch für die Mehrheit nicht weniger einfach, sich mit mir zu arrangieren. Gute Sachpolitik und das bessere Argument zählten und haben sich in der Regel durchgesetzt. Von daher gab es oft genug eine große Koalition und ausschließlich Entscheidungen weit über die Parteigrenzen hinweg. Manch notwendiger und mutiger Schritt war so aber auch nicht möglich, und manchmal hatte ich den Eindruck, mit angezogener Handbremse die Stadt voranbringen zu müssen. Ich bedauere, dass es trotzdem Teilen des Rates gelungen ist, ein Bild von mir als Parteisoldaten zu zeichnen und mein überparteiliches Agieren auszublenden. Natürlich habe und hatte ich sozialdemokratische Grundüberzeugungen. Kommunalpolitik ist aber die Kunst das praktisch Machbare umzusetzen, Kompromisse einzugehen und möglichst große Teile der Bevölkerung dabei mitzunehmen.“

Zum Thema Gesamtschule sagte Mende: „Auch die Frage der Einrichtung einer Gesamtschule in Celle war letztlich nicht alleine zu bewerkstelligen. Die genauen Kenntnisse meiner rechtlichen Möglichkeiten und die dann rechtzeitige Einbindung anderer, hat letztlich das Ergebnis mit sich gebracht. Selbst diejenigen, die lange anderer Auffassung waren, sehen heute angesichts der Anmeldezahlen, wie wichtig es war, dass diese Schulform in Celle auch vorhanden ist.“

Die vollständige Dankesrede weiter unten.

Der Festakt wurde umrahmt vom Ensemble des Schlosstheaters, das Ausschnitte aus der Dreigroschenoper vortrug. Dabei bot es sich an – sicher ganz in Brechts Sinne – Texte etwas zu aktualisieren und auf die Finanzsituation der Stadt hinzuweisen. Auf dieses Spiel gingen die Dezernenten der Stadt ein, Stadtrat Stephan Kassel, Stadtbaurat Ulrich Kinder und Kulturdezernentin Susanne McDowell. Diese Einlagen verliehen der Feier künstlerischen und unterhaltsamen Glanz. Die Dezernenten nahmen die Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit ihrem scheidenden Chef zu loben, ein Chef, der auch Einwände gelten ließ.

Redakion
Celler Presse

Dankesrede OB Mende:

Lieber Minister Boris Pistorius,
lieber Frank Klingebiel,
lieber Herr Dr. Martin Biermann
lieber Dr. Jörg Rodenwaldt,
und liebe Kollegin Susanne McDowell und liebe Kollegen Stephan Kassel und Ulrich Kinder,

zunächst Ihnen und Euch ein herzlichen Dank für die vielen freundlichen Worte zu meiner Verabschiedung. Es ist mir schon fast ein wenig unangenehm gewesen, heute in dieser Form so sehr im Mittelpunkt zu stehen und ebenso viele freundliche Worte über die letzten Jahre hier als Oberbürgermeister zu hören. Herzlichen Dank dafür!

Lieber Boris, Du hast einen Teil der Kabinettssitzung für meine Verabschiedung ausfallen lassen – das ist nicht üblich und ich weiß das sehr zu schätzen, Frank, Du hast dich trotz der Hauptausschusssitzung des Deutschen Städtetages auf den Weg nach Celle gemacht. Auch das ist ausgesprochen wertschätzend. Und Sie, Herr Biermann, haben sich als mein Amtsvorgänger und Mitglied der CDU  – zum wiederholten Male – darauf eingelassen mit mir gemeinsame Sache zu machen. Eine vielleicht ungewöhnliche Allianz, die aber deutlich macht, dass das Amt dann Menschen doch  verbindet. Ihnen für Ihre Reden ein herzliches Dankeschön!

Herzlich danke ich auch Ihnen, meine lieben Gäste, die Sie sich heute Vormittag Zeit genommen haben, um  zum Teil aus großer Entfernung nach Celle zu kommen, um bei meinem Abschied aus dem Amt des OBs dabei zu sein. Viele von Ihnen sind fest eingebunden in eine enge Terminleiste und von daher weiß ich es sehr zu schätzen, dass Sie die Teilnahme einrichten konnten. Herzlichen Dank für Ihr Kommen. 

Mein Part heute ist mit der Überschrift versehen „Dankesworte des scheidenden Oberbürgermeisters“. Deshalb zunächst ein erster Dank an all diejenigen, die mich 2009 mit einem für viele völlig überraschenden Ergebnis gewählt hatten, an die Sozialdemokraten, die mich damals gebeten hatten zu kandidieren, und an die Grünen, die mich nicht nur in dem damaligen Wahlkampf, sondern auch 2016 unterstützt haben. Sie und die Wählerinnen und Wähler haben mir damit die Möglichkeit eröffnet, mich hier in Celle für die Stadt und die Menschen zu engagieren, der Stadt und den Menschen zu dienen. Das ist, das war eine der spannendsten und schönsten Aufgaben, die mein bisheriges Berufsleben mit sich gebracht hat.

Es ist in den Reden eben gerade angeklungen: Es war nicht einfach  für mich, ohne Mehrheit hier zu agieren, und sicherlich auch für die Mehrheit nicht weniger einfach, sich mit mir zu arrangieren. Gute Sachpolitik und das bessere Argument zählten und haben sich in der Regel durchgesetzt. Von daher gab es oft genug eine große Koalition und ausschließlich Entscheidungen weit über die Parteigrenzen hinweg. Manch notwendiger und mutiger Schritt war so aber auch nicht möglich, und manchmal hatte ich den Eindruck, mit angezogener Handbremse die Stadt voranbringen zu müssen.

Ich bedauere, dass es trotzdem Teilen des Rates gelungen ist, ein Bild von mir als Parteisoldaten zu zeichnen und mein überparteiliches Agieren auszublenden. Natürlich habe und hatte ich sozialdemokratische Grundüberzeugungen. Kommunalpolitik ist aber die Kunst das praktisch machbare umzusetzen, Kompromisse einzugehen und möglichst große Teile der Bevölkerung dabei mitzunehmen. Und es gab schwierige Entscheidungen, die zum Teil noch auf Sie, lieber Herr Biermann, zurückzuführen waren, wie die rege Diskussion um die Straßenumbenennungen. Die eingesetzte Kommission hat dabei über Celle und Niedersachsen hinaus Beachtung und Nachahmer gefunden. Ich danke deshalb allen damals daran Beteiligten für die Unterstützung, hier einen neuen Weg zu gehen und allen Mitgliedern des Rates aus nahezu allen damals im Rat vertretenen Fraktionen, die das Ergebnis mitgetragen haben.

Das soll nur ein Beispiel sein, wie es gelungen ist mit neuen Methoden ein gemeinsames parteiübergreifendes Miteinander zu organisieren. Auch die Frage der Einrichtung einer Gesamtschule in Celle war letztlich nicht alleine zu bewerkstelligen. Die genauen Kenntnisse meiner rechtlichen Möglichkeiten und die dann rechtzeitige Einbindung anderer, hat letztlich das Ergebnis mit sich gebracht. Selbst diejenigen, die lange anderer Auffassung waren, sehen heute angesichts der Anmeldezahlen, wie wichtig es war, dass diese Schulform in Celle auch vorhanden ist.

Auch hier danke ich allen, die sich daran beteiligt haben.

Sie wissen, dass die Schulen das Verhältnis zum Landkreis tangieren – ich will das deshalb hier an dieser Stelle nochmals ausdrücklich betonen: So schlecht, wie es manches Mal in der Öffentlichkeit beschrieben wurde, ist das Verhältnis zwischen Herrn Landrat Wiswe und mir nicht gewesen. In all den Gremien, in denen wir gemeinsam Verantwortung getragen haben – in der Sparkasse, im Abfallzweckverband, im AKH, in der Lüneburger Heide GmbH und im Theatervorstand – haben wir sehr eng und gemeinschaftlich agiert. Dort waren wir uns in aller Regel sehr einig. Dafür mein herzlicher Dank, Herr Wiswe! Aber natürlich gab es auch unterschiedliche Auffassungen. Die hatten aber eben nichts mit den unterschiedlichen Parteien zu tun, denen wir angehören, sondern damit, dass ich die Interessen der Stadt und Sie, Herr Wiswe, die des Landkreises zu vertreten hatten. Und da haben wir beide unsere  Rolle eingenommen und eingehalten. Ich finde, zu Recht. Nichts anderes konnten die Wählerinnen und Wähler in der Stadt von mir erwarten und nichts anderes die Wählerinnen und Wähler des Landkreises. Und auch wenn das zum Teil deckungsgleich ist, so sind es die Interessen, gerade wenn es um Geld und um die Kreisumlage geht, oftmals eben nicht.

Deswegen und trotzdem ein herzliches Dankeschön an Sie, Herr Landrat Wiswe, für das Miteinander in den letzten acht Jahren.

Ein Dankeschön geht auch an unsere Nachbarkommunen im Landkreis. Stellvertretend darf ich mich bei Herrn Warnke bedanken. Ich glaube wir haben das Verhältnis und das Miteinander von Groß und Klein oder zumindest kleiner positiv entwickelt.

Celle steht nicht alleine, mir war es vergönnt in den unterschiedlichsten Gremien mitzuwirken und Celler Interessen wahrzunehmen. In der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover – zwei, wie ich finde, wichtigen Einrichtungen für unseren Nahbereich, mit dem Celle vernetzt ist und aus dem heraus wichtige Impulse für Celle entstanden. Vielen Dank an die hier anwesende Vertreterin, Bürgermeisterin Helma Spöring, und Prof. Axel Priebs für die gemeinsame Arbeit.

Auch in den Gremien des Niedersächsischen Städtetages konnte ich die Interessen unserer Stadt einbringen, für die besonderen Anliegen einer großen selbständigen Stadt werben und dafür Verständnis wecken. Mit dem Hauptgeschäftsführer Heiger Scholz  und den alternierenden Präsidenten Frank Klingebiel und Ulrich Mädge hatte ich dort großartige Ansprechpartner. Herzlichen Dank dafür!

Ebenso habe ich im Deutschen Städtetag und dessen Gremien  Celle vertreten dürfen und hatte dort im Wirtschaftsausschuss und  im Kulturausschuss die Möglichkeit des Austauschs und die Freude, Kolleginnen und Kollegen kennen zu lernen und nach bereichernden Diskussionen neue Anregungen mitzunehmen und mit Lösungen nach Celle zurückzukehren.

Dieser Dank gilt auch der Niedersächsischen Landesregierung. Lieber Boris Pistorius, bitte richte auch Stephan Weil und den weiteren Kabinettskolleginnen und -kollegen meinen herzlichen Dank für die erhebliche Unterstützung der Stadt durch die Landesregierung in den letzten Jahren aus: Hochwasserschutz, Neubau des AKH, Drilling Simulator, NABK, Einsatz für unsere Unternehmen, es gibt nahezu kein Ministerium, welches Celle in den letzten Jahren nicht unterstützt hätte. Dir, lieber Boris, persönlich bin ich dankbar, dass Dein Haus unsere Haushaltsschwierigkeiten in den letzten Jahren klug begleitet hat. Für dieses Jahr legen wir einen ausgeglichen Haushalt vor, Du siehst, auch wir haben uns angestrengt.

Ein herzlicher Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen aus der Runde der Behördenleitungen. Ich gebe zu, ich war in der gemeinsamen Runde nicht oft zugegen. Aber mit vielen von Ihnen hatte ich neben dieser Runde aus bilateralen Aspekten heraus zu tun und kann mich nur für Ihre Unterstützung ganz herzlich bedanken.

Den Vertretern der Wirtschaft – und hier stellvertretend der IHK – danke ich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Nicht nur bei den “Lokalhelden”, der Initiative, mit der es gelingt, wieder mehr Mut zur Selbstständigkeit zu machen, mit der es gelingt, die Innenstadt mit neuen Akteuren zu bereichern. Nein, auch bei vielfältigen anderen Aktivitäten, gerade auch in der Zeit der großen Wirtschaftskrise 2009ff., haben wir zum Wohl der Stadt einfach gut zusammengearbeitet. Dafür meinen herzlichen Dank.  

Bedanken möchte ich mich bei dem Vertreter der Bahn. Gemeinsam mit unserem Ehrenbürger Robert Simon haben Sie, Herr Tunat, das Projekt „Kunstbahnhof“ unterstützt. Auch wenn es heute noch nicht endgültig fertig gestellt ist,  muss man eines feststellen: Der Bahnhof hat sich gemacht, die Investitionen in den letzten acht Jahren haben ihn richtig aufgewertet und als Eingang zur Stadt attraktiver werden lassen. Ihnen beiden, Herr Simon und Herr Tunat, meinen herzlichen Dank dafür. 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

mein größter Dank aber gilt den Menschen unserer Stadt. Ich habe hier in den letzten acht Jahren erfahren dürfen, was es heißt, in einer Bürgerkommune zu leben. Übrigens  noch immer die einzige, die von der Landesregierung so ausgezeichnet wurde. Mehr als die Hälfte unserer Bürgerinnen und Bürger engagiert sich ehrenamtlich. Das hat mich begeistert, nicht nur bei unserer Feuerwehr, in den Sportvereinen oder im Bereich der Kultur, bei Chören, Musikgruppen und Vereinen. Ohne das ehrenamtliche Engagement gäbe es kein Stadtfest, die Stadtwette im letzten Jahr hätten wir verloren und das Leben wäre insgesamt weniger wert. Gerade auch beim Zuzug der vielen Geflüchteten in den letzten Jahren hat sich das ehrenamtliche Engagement ganz besonders bewährt. Deshalb meinen allergrößten Dank an meine Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Danken will ich den hiesigen Medien, die in kritischer Distanz meine Arbeit in den letzten Jahren begleitet haben. Nicht alles habe ich dabei hier vor Ort so wahrgenommen gesehen, wie dies zum Teil die überörtlichen Medien getan haben und sicher hätte ich mir gerade im Wahljahr eine größere Objektivität und Sachlichkeit gewünscht. Aber es ist natürlich die jeweils gewollte Ausprägung einer Zeitung, die ich nicht beeinflussen kann und mit der ich leben muss. Den überörtlichen Medien gilt gleichermaßen mein Dank. Celle war vielfach in den Nachrichten vertreten. Nicht nur, weil gleich zwei Bundespräsidenten kurz vor ihrer Wahl in Celle waren oder uns die Queen besuchte, sondern auch mit dem „Anonymen Bewerbungsverfahren“ und der Veröffentlichung der Verträge zur PPP, mit dem, wie wir mit Geflüchteten umgehen, das Grundgesetz was wir in der Flüchtlingsunterkunft in vielen Sprachen aufgehängt haben ist inzwischen dauerhaft im Haus der Geschichte in Bonn, unserem Schlosstheater, dem Kunstmuseum und anderen Themen. Eine Zeitung, das sei hier als Anekdote doch erwähnt, die „taz“, hat sich ganz zu Beginn meiner Amtszeit einer langen Brieffreundschaft  mit mir hingegeben und sich in der Rubrik “Die Wahrheit” den einen oder anderen Schlagabtausch mit mir geliefert. Als einstiger “Fürst der Finsternis”, wie ich dort tituliert wurde, habe ich diese Brieffreundschaft jetzt endgültig als „Fürst vom leuchtenden Stern“ beendet.

Fast bin ich fertig mit den Danksagungen. Zwei wichtige Bereiche fehlen noch und sie kommen bewusst am Ende:

Meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus will ich danken. Nicht nur denen, mit denen ich täglich zu tun hatte, sondern den vielen, die ihre Aufgabe ernsthaft, sorgfältig und zuverlässig wahrgenommen haben. Denen, die bei Eis und Schnee im Einsatz sind und waren, um die Straßen frei zu bekommen, ohne auf die Uhrzeit zu achten, denen, die bei drohenden Hochwassersituationen Sandsäcke gefüllt und verteilt haben – auch da ohne auf die Uhr zu schauen-, bei denen, die in langen Ortsrats- und Ratssitzungen bis zur letzten Frage freundlich ausgeharrt haben, bei denen, die im Bürgerservice, im Sozialamt, bei der Jugendhilfe, der Ausländerstelle direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren, die bereit waren, meine Vorstellung von Bürgerfreundlichkeit und Samstagsöffnung mitzutragen. Herzlichen Dank dafür! Ganz besonders gilt der natürlich meinem engen Umfeld, der Dezernentin und den Stadträten, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Ratsangelegenheiten, Beschwerdestelle, der Öffentlichkeitsarbeit und meinem persönlichen Referenten und meiner Sekretärin! Ohne Sie und Ihren kritischen Rat hätte ich in den letzten Jahren meine Aufgabe nicht wahrnehmen können! Herzlichen Dank dafür!

Ganz zum Schluss bedanke ich mich bei meiner Familie für die Solidarität und Unterstützung in den vergangenen acht Jahren. Vor der Wahl im Februar 2009 hatten sie ja auch nicht ernsthaft damit gerechnet, dass ich wirklich gewinnen würde und sie sind mitgekommen nach Celle, umgezogen aus vertrauten Wegen in das von mir ausgesuchte Abenteuer. Sie haben es mitgetragen, dass ich so viel gearbeitet habe und sie haben es mir verziehen, dass ich so viel weniger Zeit für meine Geschwister, meine Kinder und meine Frau hatte. Brigitte, jetzt wirklich an Dich gerichtet: Du hast am meisten mitbekommen, Du hast Dich ebenfalls in der Stadt eingebracht und Dich ehrenamtlich im Projekt SchutzCelle engagiert, Du warst meine kritische Ratgeberin – ich danke Dir dafür!

Sie alle haben mir zugehört: Viele haben noch eine Frage, die unbeantwortet ist: Wie geht es weiter, bzw.  was kommt bei als nächstes? Diese Frage bleibt unbeantwortet. Aber das nächste Abenteuer kommt bestimmt!  Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und auf Wiedersehen!

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