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35. Celler WASA-Lauf 2017 begeistert Sportler wie Zuschauer

CELLE. Der 35. Celler Wasa-Lauf ist ein festes Ereignis im Laufplan vieler Sportler aus ganz Deutschland. Bei bestem Laufwetter konnten die Sportler auch in diesem Jahr zeigen, was in ihnen steckt. Für Spaß und jede Menge Begeisterung sorgte dabei wieder der Mini-Wasa-Lauf. Viele bunte Kostüme, die Luftballons mit der Finderkarte und jede Menge Kinder machen gerade diesen Lauf besonders. Spitzensport und Ehrgeiz zeichnen hingegen die größeren Läufe aus. Dazu reisen die Teilnehmer auch in diesem Jahr von weit her an, um in Celle mitzulaufen.

Der Celler Wasa-Lauf zieht in diesem Jahr wieder mehr Läufer an. Nach zunächst vier rückläufigen Teilnehmerzahlen, erfreut sich die Leichtathletikabteilung des MTV Eintracht Celle von 1847 e.V. als Ausrichter wieder über mehr Sportler. „Offiziell und nach Anmeldung waren es heute 8.814 aktive Amateure, aber es gibt immer noch ein paar Dutzend unangemeldete Last-Minute-Mitläufer – daher die gerundete Zahl 8.888“, die Mitorganisator Gerhard Grothe angibt.  Das sportliche Urgestein „Biber“ Lenze, der seit 35 Jahren die sportliche Einlaufmoderation hat, nennt den Grund: „In den 1990er Jahren spülte uns die Wiedervereinigung sehr viele exzellente Läufer zu, die Bestzeiten aufstellten. Heute ist die Konkurrenz an Laufveranstaltungen so groß, dass auch die Zahl der Meldungen nicht mehr an diese Jahre anknüpfen kann.“  Während heute gut 60% aus der Stadt und dem Landkreis Celle kamen, nahmen insgesamt Sportler aus 36 Nationen teil. Es ist Europas größter Altstadt-Lauf im Jubiläumsjahr unverändert attraktiv und hat 1 Million Schaulustige seit 1983.

Das Organisationsteam um Holger Pieper wirkte wieder sehr routiniert und das neue Messsystem, das 2015 zum erstem Mal eingesetzt wurde, hat sich bezahlt gemacht. Die 35. Auflage des Laufs sollte in diesem Jahr jedoch weitere Neuerungen bringen. Die 20 km Laufstrecke kann in einer Staffel von mehreren Läufern  geteilt werden. 4,2 bis 5,8 km sollten es dann je Läufer allerdings schon sein. Da einige Mannschaften sich sehr kreative Namen gaben, war es leider in den letzten Jahren nicht möglich, diese in voller Länge abzubilden. Die neue Software hingegen macht das möglich.

So gingen die Teilnehmer in auf den folgenden Strecken an den Start: 2,5 km (Mini-Wasa-Lauf), 5 km, 10 km, 20 km mit der neuen Staffel, 5 km Walking, 10 km Nordic Walking und 11 km Volkswandern.

Rund 400 ehrenamtliche Helfer, die bereits zum Teil schon um 4.00 Uhr in der Früh ihren Dienst antraten, kamen zum Einsatz.

Während der Mini-Wasa-Lauf um 10.30 Uhr startete und die Teilnehmer ihre bunten Luftballons mit der Rückantwortkarte an einer Schnur daran in die Lüfte fliegen ließen, begrüßte auf der Stechbahn Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge die beiden Laufmannschaften aus dem Partnerstädten. In diesem Jahr waren es jeweils acht Läuferinnen und Läufer aus Kwidzyn (Polen) und Meudon (Frankreich). Nigge zeigt sich von dem Celler Wasa-Lauf begeistert. „Es ist ein tolles und hervorragendes Ereignis für Celle“, so der Oberbürgermeister. Nigge kennt den Lauf aus seinem damaligen Abiturjahrgang. Der hat beim Wasa-Lauf mitgeholfen.

Immer wieder machten sich die Sportler für ihren Lauf bereit, denn diese starteten zu unterschiedlichen Zeiten. Die „Lauf- und Sportgruppe“ aus Fürstenau bei Osnabrück ist seit über 30 Jahren in Celle am Start und freut sich immer wieder hier zu sein. Schon die Anreise ist ein Event für die 18 in diesem Jahr von ihnen angereisten Läuferinnen und Läufer. Bei diesem schönen Laufwetter konnten sich alle Sportler der eindrucksvollen Fachwerkkulisse erfreuen.

Nordic Walking und die Läufe ab 5 km wurden am Alten Rathaus gestartet. Die Schützengesellschaft Altenceller-Vorstadt von 1428 e.V. gibt dem Startschluss mit einem besonderes Kaliber. Mit einer Kanone zündet immer ein Ehrengast den jeweiligen Lauf. Ein lauter Knall und jede Menge Rauch zeigen allen Anwesenden unmissverständlich, dass es nun losgeht. Oberbürgermeister Nigge hatte gleich zweimal die Ehre, Läufe zu starten. In der offiziellen Eröffnungsrede dankte Nigge allen Teilnehmern, dem Organisationsteam und den vielen Helfern. Moderatorin Maike Tischler hatte alles im Griff und versuchte stets auch die Läuferinnen und Läufer von der Hauptbühne aus zu motivieren. Dort fanden auch Siegerehrungen, Interviews und selbstverständlich der jeweilige Startschuss statt. An der Strecke moderierten auf dem Großen Plan Jochen Heringhaus und auf der Stechbahn Hans-Jürgen „Biber“ Lenze.  Lenze wechselte dabei auch zwischen dem Zieleinlauf und der Hauptbühne.

Dort freute sich auch Cheforganisator Holger Pieper auf Rita Girschikowsky, Präsidentin vom Niedersächsischen Landesverband. Sie freute sich über den „größten Volkslauf Niedersachsens, der als reiner Amateurlauf die Laufsaison in Niedersachsen eröffnet. Ein besonderer Dank gilt dem Orga-Team, das mit 400 ehrenamtlichen Helfern damit etwas Großartiges für Stadt und Land erreicht.“

Klaus Rohr, Präsident des MTV Eintracht Celle e.V., freut sich als Ausrichter natürlich besonders über die lange erfolgreiche Tradition des Celler WASA-Laufes: “Für mich ist es das größte Celler Volksfest und das  Aushängeschild für den MTV. Besonders ist der Sponsorengemeinde zu danken, die sich seit ganz vielen Jahren zu diesem besonderen Volkslauf bekennt. An erster Stelle natürlich dem Hauptsponsor Barilla, der seit Jahren schon eine tolle Einstellung zum Breitensport hat. Ich selbst laufe immer die 10 Km –  mein Ziel ist es, unter einer Stunde anzukommen.“

Rene Menzel und Raoul Jankowski waren da schon mit ihrem Lauf fertig. Menzel kommt eigentlich aus Barsinghausen, sein Verein ist jedoch der OTW Osnabrück. Nur über Umwege kam er in das Laufteam der Celler SVO. Menzel läuft eigentlich eher auf der Bahn und die Straße liegt ihm nicht, da hatte er den ehrgeizigen Plan einfach auf Sieg zu laufen. Sein Training hat sich bewährt, denn Menzel lief auf Platz eins. Sein härtester Konkurrent Raoul Jankowski aus Hannover lief für Verdi Celle, dieser musste sich jedoch Menzel geschlagen geben. Gar freundschaftlich verbunden zeigten sich die beiden Läufer im Ziel und verabredeten sich schon wieder für kommende Läufe.

Die weiteste Anreise aus Singapur hatten beim 2017-er WASA-Lauf Kwai-Fong Kan (49) und Austin Na Ching Yun (46), die beide für die 20 Km-Strecke gemeldet waren. Die IT-Spezialistin Kwai-Fong, die gerade eine IT-Workshop in Deutschland absolviert, hat kurzerhand ein paar Tage Urlaub dazu gebucht und sich eine Laufzeit von unter 2 Stunden vorgenommen – Ehemann Austin träumt von einer Zeit um 1:46 Std./Min. Beide sind begeisterte Läufer, die vergangenes Jahr schon in Hongkong und Malaysia gelaufen sind. Dieses Jahr folgt dann noch der Sidney-Lauf.

Eine 39-jährige Teilnehmerin des 20-km-Laufs fasst ihre Erfahrungen in Celle positiv zusammen:

 „Ich bin sehr zufrieden mit meinem persönlichen Lauf und bin insgesamt gut über die Strecke gekommen. Mit Platz 327 bin ich mehr als glücklich. Das Laufen über Kopfsteinpflaster ist zwar anstrengend, aber die Aktiven waren sehr rücksichtsvoll untereinander und so ist niemand gestürzt.

Auch die Organisation war sehr gut. Schon im IC aus Bremen habe ich andere Läufer getroffen. Vor Ort wird man durch viele Helfer unterstützt. Es ist alles von der Anmeldung über die Registrierung vor dem Start gut durchdacht. Das ist keine Selbstverständlichkeit!“

Die Läuferin Melanie S. aus Bremen bestätigt, dass die Zeiterfassung per Chip gut funktioniert: „Der Chip wird an der Startnummer befestigt, man muss ihn nicht umständlich durch die Schnursenkel fädeln, wie bei anderen Läufen. Die Helfer sorgen vor dem Start dafür, dass im Gedränge niemand über die Absperrung tritt. Nach dem Überqueren der Startlinie, wird die Zeit sekundengenau erfasst. Das klappt wirklich gut.

Auf der Strecke gibt es genug Wasser und Isodrinks und die Stimmung in der Stadt war schön. Es gab Musik und viele Zuschauer, die uns angefeuert haben. Besonders beeindruckt hat mich eine Gruppe von 4 Mädchen, die immer wieder gerufen haben „Wer ist Spitze, ihr seit Spitze!“. Über alle 4 Runden haben sie uns immer wieder angefeuert. Mir hat die Strecke durch die schönen Parkanlagen, vorbei an Schloss, Rathaus und Bieneninstitut gut gefallen. Der Pförtner im Schloss war besonders nett. Man konnte die Toilettenräume und Spinde dort benutzen.“

WASA/Barilla-Werksleiter und Prokurist Stefan Schroth ist immer wieder über die reibungslose und für den Außenstehenden fast geräuschlose Organisation begeistert, mit der das Orga-Team beim WASA-Lauf zusammen mit allen Helfern und Sponsoren an einem Strang zieht: “Innerhalb weniger Stunden verwandelt sich unsere ohnehin schon schöne Stadt in ein so buntes und farbenfrohes Bild mit überall freundlichen und hilfsbereiten Helfern und Betreuern, dass man einfach fasziniert sein muss. Die Begeisterung an den Strecken ist ansteckend und zusätzlicher Ansporn für alle, die mit Herz und Leidenschaft von Ehrenamtlichen organisierte sehr professionelle Laufevent weiter zu unterstützen. Es ist ein wirklich integratives Volks-Sport-Ereignis für die ganze Familie, das wir von Barilla als Sponsor gern weiter begleiten. Ich selbst bin beim WASA-Lauf übrigens als Walker unterwegs.“

„Biber“ Lenze (80), Celles legendärer Trainer, berichtet im Interview über seine Beziehung zum Sport und seinen „Spitznamen“. „Als ich 1948 als 12-Jähriger von Magdeburg nach Celle kam, wurde ich im Hermann-Billung-Gymnasium eingeschult. Ich wurde gerade vom Direktor in die Klasse eingeführt, als dort der Biologielehrer die Worte sprach: „Der Biber ist in Deutschland so gut wie ausgestorben.  Nur in den Elbauen bei Magdeburg gibt es noch eine nennenswerte Zahl.“ Da trat ich ein, begleitet von den Worten des Direktors „…und übrigens dies ist Eurer neuer Klassenkamerad aus Magdeburg …“ Kaum ausgesprochen tönte es von den Mitschülern im Chor: „Wir haben einen Biber, wir haben einen Biber.“ Seitdem begleitet mich dieser „Biber“ auf Schritt und Tritt. Zum WASA-Lauf kam ich, als 1983 für Celle ein prägendes Sportereignis gesucht wurde und der  legendäre schwedischen Wasa-Lauf als Vorbild genommen wurde. So wurde ich ein Mitbegründer dieses auch schon fast legendären deutschen Volkslaufes. Nun bin ich hier seit 35 Jahren Moderator im Zieleinlauf und immer noch begeistert von dem Enthusiasmus der Aktiven und des Publikums. Gerade hatte ich eine Siegerin im Interview, die zum ersten Mal dabei war und mir ihre Begeisterung widerspiegelte. Sportlich bin ich noch immer fasziniert von den Bestleistungen, die in den Jahren 1990/91/92 erreicht wurden. Da kamen durch die Wiedervereinigung und die Grenzöffnung sportlich anspruchsvolle Läufer nach Celle – ein Großteil der Streckenrekorde stammen aus dieser Zeit.“

Kirsten Lühmann (SPD), Bundestagsabgeordnete, ist seit 25 Jahren ununterbrochen beim WASA-Lauf dabei. „Als Polizeibeamtin gehört Sport natürlich zum Fitnessprogramm. Obwohl ich nie eine besonders gute Läuferin war, wollte ich mich verbessern und nicht abgeschlagen nur unter „ferner liefen“ dabei sein. Ich bin die Strecken schon über 2,5, 5 und 10 Km gelaufen – die 2,5 Km Strecke zusammen mit dem eigenen Nachwuchs und anschließend noch eine weitere Laufdistanz. Die Bedeutung für Celle sehe ich in dem großen Zuschauer- und Besucherzuspruch und der guten Stimmung, die die Veranstalter in der Stadt verbreiten. Die Botschaft lautet – natürlich nicht nur heute – Celle ist schön, hier ist ein wunderbares Herzogschloss, hier kann man wunderbar shoppen. Es gibt kaum eine attraktivere Werbebotschaft für die Stadt als den Celler WASA-Lauf.“

Die Teilnehmerzahlen und Ergebnisse aller Strecken sind online auf der folgenden Internetseite einzusehen: //www.celler-wasa-lauf.de/wasa2016/ergebnis/index.html

Redaktion
Celler Presse

Interviews: Tobias Franke, Joachim Prahst, Marion Anna Peterson

Fotos: Tobias Franke, Marion Anna Peterson

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