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Neues Wohnheim der Lobetalarbeit wurde heute feierlich eröffnet

HEESE. Bis zur sprichwörtlich letzten Minute waren viele fleißige Wichtel in der Amelungstraße und Rostocker Straße am Werk. Es wurde gemalert, geschraubt, gegärtnert und geputzt um alles für den großen Tag vorzubereiten: Die öffentliche Einweihung des neuen Wohnheims für insgesamt 48 BewohnerInnen, die am kommenden Dienstag hier einziehen.

In vier Wohngruppen finden jeweils 12 BewohnerInnen ein neues Zuhause. Die Hälfte von ihnen ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Jeder hat ein Zimmer für sich. Zwei Bewohner teilen sich jeweils ein Bad. Etwas selbständigere MieterInnen können ein Appartement mit eigenem Bad beziehen. Zu jeder Wohngruppe gehören eine großzügige Küche, ein großer Essbereich und ein Gemeinschaftswohnzimmer.

Im Erdgeschoss befinden sich mehrere Terrassen, ein sonniger Innenhof und im Obergeschoss großzügige Balkons. Insgesamt werden rund 30 Voll- und Teilzeitkräfte sowie Azubis in dem Heim und dem benachbarten Wohnhaus für 10 BewohnerInnen mit geringerem Hilfebedarf einen Arbeitsplatz finden. Geleitet werden beide Häuser von der Heilpädagogin Adelheid Krenz, die seit 22 Jahren für Lobetal arbeitet. Neben dem Ziel, allen ein schönes Zuhause am neuen Standort zu geben, möchte sie gerne rege Kontakte zur Nachbarschaft pflegen.

Zunächst begrüßte Lobetal Vorstand Carsten Bräumer die Gäste im Festzelt und bedankte sich bei allen, die an diesem umfangreichen Projekt beteiligt waren. Er sagte: “Heute ist ein besonderer Tag. Lobetal feiert in diesem Jahr das 70ig-jährige Jubiläum, und was wir hier sehen ist das größte Einzelbauvorhaben, das seit den Anfängen realisiert wurde. Es soll ein schöner Wohnort in einem lebendigen Stadtteil sein, in dem Inklusion gelebt wird.“

Er fand aber auch kritische Worte zu anfänglich behördlichen Schwierigkeiten, die zu schmerzlichen Terminverzögerungen geführt hätten. Sein besonderer Dank ging an den anwesenden Oberbürgermeister a.D. Dirk-Ulrich Mende, der aus der damaligen Verhinderungsbehörde der Stadt Celle eine Genehmigungsbehörde und damit den Weg frei gemacht habe. Carsten Bräumer bedauerte, dass die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt aus terminlichen Gründen nicht kommen konnte. „Ich hätte ihr gerne ein paar Fragen gestellt zu ihrer Meinung, dass ambulante Einrichtungen doch kostengünstiger seien und man Wohnheime so unattraktiv wie möglich machen solle. Ja, wo sollen die Menschen denn hin? Wo sollen sie wohnen? Lobetal ist gelebte UN-Konvention. Dafür stehen wir, und wir sind da für attraktive Einrichtungen.“

Nachdem der Musiker Ireneus Kulakowski sehr berührend „What a wonderful world“ auf der Klarinette spielte, sprachen Oberbürgermeister Dr. Jörg Daniel Nigge, der stellvertretende Landrat Thomas Adasch sowie die Pastorin der Paulus Gemeinde Ilka Greunig ihre Grußworte. Sie überreichte Carsten Bräumer symbolisch einen bunten Regenschirm für die Vielfalt der Menschen und für den Segen und Schutz Gottes. Anschließend sprach der Architekt Dipl.-Ing. Frank Simon und berichtete von den baulichen Herausforderungen. Durch die europäische Ausschreibungspflicht sei es nicht immer einfach gewesen, die entsprechenden Handwerker vor Ort zu haben. Einige kamen und andere eben nicht. Und bis zum Schluss war es nicht klar, ob das mit dem Fußboden was wird. „Aber das ist Bauen live”, sagte er schmunzelnd.

Nach der „Schlüsselübergabe“ an die Leiterin Adelheid Krenz konnten sich die Gäste die Gebäude anschauen, Fragen an die engagierten MitarbeiterInnen stellen und bei einem leckeren Büffet – präsentiert von Koch André Gottschling – das schöne Wetter im Innenhof genießen. Die Projektmanagerin für Organisation, Raumgestaltung und Personal Susanne Bähr erklärte uns die Idee der Farbkonzepte der Innenräume. Sie erleichtere den BewohnerInnen die Orientierung. Alles sollte hell und luftig wirken, musste aber gleichzeitig praktisch sein. Unterstützung habe sie von einem namhaften Möbelhaus in Hamburg gefunden. Der Dienstag sei nochmal aufregend für sie. Über 500 Umzugskartons müssen gepackt werden, um genau an diesem einen Tag alle BewohnerInnen zeitgleich einziehen lassen zu können. „Dies ist kein normaler Umzug mit 24 Rollstuhlfahrern. Niemand soll das Gefühl haben nicht mitzukommen, und das ist uns wichtig. Ich bin aufgeregt aber freue mich auf die Aufgabe.“

Redaktion
Celler Presse

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