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Ernst-Schulze-Gesellschaft stellte Aktivitäten zum 200. Todestages des Celler Romantik Dichters vor

CELLE. Anlässlich eines Pressegespräches im Kanzleicafé präsentierten die Vorstandsmitglieder der Ernst-Schulze-Gesellschaft Dr. Lothar Haas, Dr. Elke Haas und die Kuratorin Friederike Witt-Schiedung die geplanten Aktivitäten zum Gedenken an den aus Celle stammenden Dichter der Romantik Ernst Schulze, der zu seiner Zeit ein Bestsellerautor war und den Menschen jeglichen Standes Literatur unter dem Motto „Bildung macht frei“ nahe brachte.

Wer war eigentlich Ernst Schulze?

Am 22. März 1789 wurde er in Celle geboren. Sein Vater Friedrich Schulze war Bürgermeister, Buchhändler und Verleger (Schulzesche Buchhandlung). Seine Mutter war die Pastorentochter Christina Lampe, die an Tbc starb, als er zwei Jahre alt war. Aus der zweiten Ehe des Vaters gingen zwei weitere Kinder hervor, aber auch diese Frau starb an Tbc, als Ernst Schulze fünf Jahre alt war. Aus der dritten Ehe des Vaters entstammten 14 Kinder. Dieser Stiefmutter fühlte sich Ernst Schulze bis zu seinem Tod eng verbunden.

In Celle besuchte er die Lateinschule (heute: Gymnasium Ernestinum). Er lernte Fremdsprachen, nicht nur Latein und Griechisch, auch Englisch und Französisch und las große Werke der Weltliteratur in der Originalsprache. Wiederholt verbrachte er in den Ferien mehrere Wochen in dem verlassen stehenden vermoderten Rittersaal des Ritterguts Habighorst und las sich durch die dort vorhandene französischsprachige Bibliothek.

Studiert hat Ernst Schulze an der Universität Göttingen Alte Sprachen, dort erwarb er den Doktorgrad und wurde Privatdozent. Neben dem Studium und der Lehrtätigkeit verfasste er Verserzählungen. In Celle erlebte Ernst Schulze unruhige Zeiten mit französischen, englischen, russischen und preußischen Soldaten, die durchzogen und einquartiert wurden. 1814 nahm er, schon an Tbc erkrankt, an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teil. Seinen großen Wunsch, eine Italienreise, konnte er sich nicht mehr erfüllen. Nachdem ihn die Stiefmutter aus Göttingen zurückgeholt hatte, starb er am 29. Juni 1817 im Alter von nur 28 Jahren in seinem Elternhaus, jetzt Robert-Meyer-Platz 1 (Großer Plan).

Viele seiner Werke veröffentlichte er erfolgreich in den kleinen, preiswerten Heften der Meyer´s Groschenbibliothek – eine Art Vorläufer der Reclam-Hefte. Durch dieses Medium konnten Menschen jeglichen Standes seine Gedichte lesen, und besonders bei Frauen war er sehr beliebt. Sein größter Erfolg aber war sein letzter märchenhafter Versroman über eine Brautwerbung „Die bezauberte Rose“, mit dem er bei einem Wettbewerb der Zeitschrift Urania einen Preis gewann, den er leider nicht mehr entgegen nehmen konnte. Bei Ernst Schulze ging es zumeist um die wahre Liebe, die Suche danach, die Natur und um das Alleinsein.

Dr. Lothar Haas sagte: “Ziel unserer Aktivitäten ist es an diesen großen Sohn der Stadt zu erinnern. Im 19. Jahrhundert war er außerordentlich populär, aber dann geriet er in Vergessenheit, und Schriftsteller wie Rilke oder Brecht waren mehr angesagt. Zwar leben seine Texte in vielen Liedern von Schubert weiter, aber kaum jemand weiß etwas über ihn. Das wollen wir ändern.“ Dr. Elke Haas und Friederike Witt-Schiedung erläuterten das geplante Programm, das am 25. April mit einer Auftaktveranstaltung im Kreistagssaal beginnt, bei der eine Litfaßsäule mit Werken von Ernst Schulze und mit von Schülern gestalteten Postern im Kreisstagspark enthüllt wird. Diese Säule sei eine Art Literaturausstellung an der Straße, die für jedermann zugänglich sein soll. Den Sommer über seien diverse Veranstaltungen wie Rezitationen, Ausstellungen und Vorträge geplant, bei denen sich mit dem Wirken des Dichters auseinandergesetzt werden kann. Momentan werden zwei Gedenktafeln aus den Jahren 1855 bzw. 1885 restauriert, die an Ernst Schulzes Elternhaus bzw. an seinem Gedenkstein auf dem Hehlentor-Friedhof dann in neuem Glanz wieder ihren Platz finden werden.

Mehr Informationen über das ganze Programm finden Sie unter www.ernst-schulze.eu

Redaktion
Celler Presse

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