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Oskar Ansull: „Aus Albrecht Thaer wird Albrecht Teer“ – Eine Gedenktafel für Thaer am Geburtshaus in der Schuhstraße 26

CELLE. „Aus denkmalpflegerischen Gründen ist der Standort des Albrecht Thaer Denkmals gegenüber der Congress Union eine Katastrophe“, so der Berliner und ehemals Celler Schriftsteller und Rezitator Oskar Ansull zum „Schicksal“ des in Celle mehrfach umgesetzten Denkmals. Die Problematik der Celler Albrecht-Thaer-Denkmalaufstellung sei ja schon lange bekannt. Derweil hat heute die Albrecht-Thaer-Gesellschaft eine Gedenktafel an Thaers Geburtshaus in der Schuhstraße 26 angebracht.

„Als ich vor Kurzem für ein paar Stunden mal wieder in Celle war, hat mich verärgert, verstimmt und entsetzt, den Albrecht Thaer auf seinem Sockel – das fiel mir vor Monaten schon auf – noch immer derart verschmutzt zu sehen. Ein grundhässlicher Anblick zur Einfahrt in die Stadt. Eine international bedeutendere Gestalt hat die bürgerliche Geschichte Celles nicht aufzubieten“, fasst Ansull zusammen. Da leiste sich die Stadt nun sowas und spare sich schmutzig. Nicht nur, dass er dort völlig und sträflich falsch stehe, sei dies eine denkmalsperspektivische Katastrophe. Der Vater der Landwirtschaft inmitten von Abgasen. „Ich wusste gar nicht, dass die Stadt ironiefähig ist.“

Zur Situation hat Ansull ein Gedicht verfasst:

DENKMAL
Vorbei braust Celler Autoverkehr
rechts und links an Albrecht Thaer
der sehnt sich inmitten von Auspuffabgasen
nach etwas Ruhe und Schlosspark-Rasen
dorthin wo er einst in Ehren gestanden
die Ehre aber kam ihm abhanden
er wird nun sichtlich mehr und mehr
zum Dr. Albrecht von Teer

Die Kritikpunkte fasst Oskar Ansull wie folgt zusammen:

  1. platziert an einem verkehrstechnisch gefährdeten Ort … mit rechts und links dicht vorbeifließendem Autoverkehr
  2. keine Beschilderung, nirgends steht zu lesen, um was für ein Denkmal es sich handelt. Es steht nur da.
  3. man kann wegen des Verkehrs nicht an das Denkmal herantreten, es nicht umgehend betrachten
  4. die unmittelbar das Denkmal umströmenden Abgase schädigen das Material
  5. es wird pflegerisch vernachlässigt, gegenwärtig besonders gut zu sehen
  6. der Platz heißt erst nach 1945 nach A. Thaer, zuvor war es der A. Hitler Platz und davor Unionsplatz, es gibt also gar keinen traditionellen Grund für eine Aufstellung.
  7. es stand ursprünglich nicht auf dem Unions- oder HitlerPlatz, sondern zum Eingang zur Trift, wo es aus verkehrstechnischen Gründen in den Schlosspark umgestellt wurde, wo es dann hervorragend platziert war. Ehre wen Ehre gebührt!
  8. die Idee, ihn (1998) dort hinzustellen, wo er jetzt steht, ist wenig klug überlegt, die Entscheidung wurde schlecht oder garnicht (gut) beraten gefällt.
  9. die, die im Namen Albrecht Thaers sich in Möglin, Berlin, Hannover und Celle zusammenfinden, sie sollten diese Geschichte einmal bedenken. Dass der Mann solcher Art und Weise in Autoabgasen abgestellt wird… ist peinlich, unangemessen und denkmalpflegerisch nicht zu rechtfertigen.

Der Albrecht wird an diesem Ort
mehr und mehr zu Albrecht Teer.“

PR/Redaktion
Celler Presse

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