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Ca. 300 Gäste beim Neujahrsempfang von Stadt und Landkreis

CELLE. Gastgeber für den 13. Gemeinsamen Neujahrsempfang war in diesem Jahr der Landkreis. Im Rittersaal des Celler Schlosses fanden sich ca. 300 Gäste aus Kommunalpolitik, Landespolitik, Wirtschaft und Behörden ein. Auch die Feuerwehr, die Polizei, die Bundeswehr und Vertreter gemeinnütziger Einrichtungen und Organisatoren waren gekommen. Thomas Adasch, Jörn Schepelmann und Jörg Bode repräsentierten den Landtag.

Landrat Klaus Wiswe nahm die Gelegenheit, die Finanzsituation des Landkreises zu erläutern und warnte vor Fehleinschätzungen. Die auch im Bund veröffentlichten Überschüsse seien nur durch die Niedrigzinsphase zu begründen. Sollte sich etwas daran ändern, könne sich der Spieß umdrehen. Die Situation im Landkreis fasste Wiswe so zusammen: „Der Landkreis rechnet mit einem Überschuss von rund 7,8 Millionen Euro. Wir beteiligen die Celle Städte und Gemeinde auch deshalb an den besseren Einnahmen und senken die Kreisumlage auf 50 Prozent. (Das gibt den Kommunen 2,2 Millionen Euro mehr in den Säckel). Trotzdem gibt die derzeitige Lage keinen Anlass zur Entwarnung. Denn die Überschüsse haben wir ja nicht „über“, wie mancher fälschlicherweise immer wieder denkt, sondern wir benötigen sie für Investitionen zum Beispiel für die Schulen.“ Außerdem habe der Landkreis Celle die höchst Pro-Kopf-Verschuldung in Niedersachsen und sie werde trotz der guten Haushaltslage angesichts der vielen Investitionen, die dringend nötig sind, weiter steigen – dieses Jahr prognostiziert um 7,26 Millionen. „Wir müssen uns also weiter anstrengen, um die Verschuldung endlich einmal zurückzuführen“, so Wiswe.

Als wichtigstes und größtes Projekt, das der Landkreis je hatte, hob Wiswe den Ausbau des schnellen Internets hervor. Neben dem Fachkräftemangel nannten viele Unternehmen die schlechte Internetverbindung als ein Entwicklungshemmnis. Der Landkreis wolle diese Situation ändern. Die Politik habe alle notwendigen Entscheidungen für die Ausschreibung des Netzausbaus bereits getroffen. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 46 Millionen Euro investiert werden. Wiswe: „Mit Vodafone haben wir jetzt einen starken Partner gefunden, der das Netz von uns pachten wird. Die Voraussetzungen sind also geschaffen. 13.000 Celler Haushalte und Unternehmen können von diesem neuen Glasfasernetz profitieren und damit die Möglichkeit bekommen, einen Anschluss mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde zu bekommen.“ 99,6 Prozent der Landkreisfläche könnten dann mit dem schnellen Internet versorgt werden. Das wäre ein großer Schritt nach vorn. „Wir sind alle keine Propheten, aber dass das Internet ökonomisch weiter an Bedeutung gewinnt, kann man glaube ich auch ohne übersinnliche Fähigkeiten vorhersagen“, ist sich der Landrat sicher. Wiswe appellierte daher: „Gehen Sie in die Kommunen und werben Sie dafür bei Ihren Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen. Denn nur wenn sich 40 Prozent der Haushalte in einer Vorvermarktungsphase auch für einen solchen Hausanschluss entscheiden, können wir das Projekt nach der derzeitigen Beschlusslage umsetzen.“ Ein solcher Anschluss sei in einem digitalen Zeitalter eine klare Wertsteigerung einer Immobilie.

Zum Thema Fachkräftemangel, den die Unternehmen bemängelt haben, versprach der Landrat alles zu tun, um diesen zu begrenzen. Es werden gute Voraussetzungen für den Nachwuchs geschaffen. Allein in diesem Jahr werden mehr als zehn Millionen Euro in weiterführende Schulen investiert. So werde z. B. der Trakt 5 der Axel-Bruns-Schule saniert. Dort werde das Gebäude um eine Etage aufgestockt und auf den neuesten Stand gebracht. Auch am Christian-Gymnasium in Hermannsburg sind in diesem Jahr weitere Umbauarbeiten geplant. Das Ursprungsgebäude, das viele unter dem Namen „Bete und Arbeite-Trakt“ kennen, wird saniert, und es werden fehlende Unterrichtsräume, Gruppenräume und eine Schulbibliothek sowie Büros geschaffen. Wiswe: „Wer das Gebäude näher kennt und jetzt unruhig wird, den kann ich beruhigen: Das im Schullogo aufgenommene „Türmchen“ bleibt natürlich erhalten, denn wir sind uns sehr bewusst, dass identitätsstiftende Symbole bei aller Modernisierung wie dieses einen großen Wert haben.“ Die Investitionen in die Schulen, so der Landrat, werden wir auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen und auch in der frühkindlichen Bildung engagiere sich der Landkreis 2018 noch stärker als bisher. „So haben wir im für 2018 beschlossenen Haushalt festgelegt, dass der Personalkostenzuschuss für die Gemeinde von 15 auf 18 Prozent steigen wird. Damit nimmt der Landkreis, was die Förderung der Kindertagesstätten angeht, jetzt einen Spitzenplatz in Niedersachsen ein.“ Ein Fokus liege auch darin, Nachwuchs im Feld der Erzieher zu gewinnen. Im Landkreis Celle werden 2018 und 2019 rund 100 Neueinstellungen in den Kitas benötigt, weil die Nachfrage nach Plätzen weiter steigt, gleichzeitig ist die lange Ausbildungsdauer, die selbst finanziert werden muss, für viele Berufsanfänger unattraktiv. „Hier muss die neue Landesregierung nach meiner Aufassung zügig zu einer Neuordnung kommen“, bekräftigt der Landrat.

Trotz der vielen Aufgaben und Herausforderungen müsse man mit Optimismus auf das neue Jahr schauen, denn insgesamt sei der Landkreis gut aufgestellt. Wiswe: „Und damit meine ich nicht nur meine Mitarbeiter in der Verwaltung, sondern auch die Betriebe, an denen der Landkreis beteiligt ist. Beispielsweise das AKH. Mit insgesamt 635 Betten ist es eines der größten Akutkrankenhäuser Niedersachsens. Auf 26 Stationen, davon drei Intensivstationen versorgt das AKH Celle rund 30.000 Patienten stationär. 80 Prozent davon kommen aus dem Landkreis Celle.“ Rund 12.000 Patienten werden pro Jahr in den neun OP-Sälen operiert und 1400 Kinder erblicken hier jedes Jahr das Licht der Welt. Es habe sicher schwierige Zeiten gegeben, aber inzwischen seidas AKH gut aufgestellt.

Auch der OHE gehe es gut, Metronom habe als Tochter gerade die Ausschreibung für sein Streckennetz gewonnen und werde damit weiterhin die Pendler aus Celle befördern. Und in nicht allzu ferner Zukunft sei zu hoffen, dass auch Eschede, Unterlüß und Celle komplett im GVH-Tarif zu erreichen sind. Dafür seien alle nötigen Beschlüsse getroffen worden und Mittel bereitgestellt.

Die Sparkasse Celle gehöre zu den fünf besten in Niedersachsen und kümmere sich um diese Region. Beispielsweise gehe über die Stiftung inzwischen mehr Geld in die Förderung des Sportes als aus den öffentlichen Kassen. Es sei gut, einen so verlässlichen Partner zu haben, vom dem der Steuerzahler gleichzeitig auch noch profitiere.

Im nächsten Jahr wird die Stadt Celle Gastgeber für den Neujahrsempfang sein, und der Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge das Wort haben.

PR/Redaktion
Celler Presse

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