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Pflege kann krank machen – Angehörige riskieren ihre Gesundheit

HANNOVER/CELLE. Die BARMER ermittelte im Zusammenhang mit einem viertägigen Kompaktseminar für pflegende Angehörige, dass rund 38 Prozent der Teilnehmenden unter einer klinisch relevanten Depression leiden. Auch Angst- oder Schlafstörungen kommen gehäuft vor. Insgesamt leidet etwa die Hälfte aller Pflegepersonen an psychischen Problemen – deutlich mehr als nicht-pflegende Menschen. „Nach wie vor übernehmen deutlich mehr Frauen als Männer Arbeiten in der Häuslichen Pflege“, betont Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen.

Studien verzeichnen jedoch einen Anstieg des Anteils pflegender Männer von 17 Prozent im Jahr 1991 auf 27 Prozent im Jahr 2002, und in den letzten 15 Jahren hat sich der Anteil der an der Pflege beteiligten Männer an allen Pflegenden bei 37 bis 39 Prozent stabilisiert. Dabei pflegen Männer eher ihre Ehefrauen, Frauen dagegen alle Familienmitglieder, die pflegebedürftig werden. Die meisten Frauen beginnen mit der Übernahme von Pflegetätigkeit ab dem 40. Lebensjahr, Männer vermehrt erst im Alter von 55 Jahren.

Angehörige zu pflegen ist eine Dienstleistung mit extremen Anforderungen, die mit einer Reihe von Risiken einhergeht. So gehen viele pflegende Angehörige ein hohes Armutsrisiko ein, wenn sie ihre Arbeit aufgeben, um zu pflegen. Obwohl diese Tätigkeit gesamtgesellschaftlich einen sehr hohen Stellenwert hat, wird sie nicht genügend wertgeschätzt. Bei der kürzlichen Fachtagung in Hannover zeigte die Kasse gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. Wege auf, wie Angehörige besser auf sich achten können, um unbeschadet diese Zeit intensiver Belastung zu überstehen. Sie spricht interessierte Fachleute und pflegende Angehörigengruppen an und möchte politisch Verantwortliche sensibilisieren.

Die Tagung wird von der AG Gender und Depression des Bündnisses gegen Depression in der Region Hannover in Kooperation mit der BARMER veranstaltet.

PR

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