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Spurensuche – Bergens besondere Beziehungen zu den Niederlanden

  • Bergen

BERGEN. „Die besonderen Beziehungen der Stadt Bergen zu den Niederlanden sind ein Beispiel dafür, wie aus Feinden Freunde, aus intensiver Konfrontation und Distanz freundschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe wurden”, erklärte Bürgermeister Rainer Prokop anlässlich des Besuches des niederländischen Botschafters Wepke Kingma in Bergen. „Diese langjährigen guten und konstruktiven Beziehungen werden wir weiterentwickeln. Sie betreffen die Gedenkstätte Bergen-Belsen, die deutsch-niederländische militärische Zusammenarbeit, z. B. im Panzerbataillon 414, und das Bergen-Artist-in-Residence-Programm mit jungen niederländischen Autoren”, so Prokop.

Am 15. April 2018 hatte Botschafter Kingma gemeinsam mit Stadtschreiber Daan Heerma van Voss und Bürgermeister Prokop Kränze in der Gedenkstätte Bergen-Belsen niedergelegt. Im Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung „Kinder im KZ Bergen-Belsen” betonte der Botschafter es als Verdienst der Ausstellung, „uns auch die Geschichten oder Schicksale jener nach Bergen-Belsen verschleppten Kinder vorzustellen, denen wir neben Anne Frank bislang noch nicht oder nur selten begegnet sind.” Dazu gehöre der 1996 verstorbene niederländische Publizist Ischa Meijer, ein guter Freund der Familie von Stadtschreiber Daan Heerma van Voss. „So schließt sich ein Kreis, wenn Daan, der Ischa nur als Kind gekannt haben kann, in Bergen Stadtschreiber ist und am 4. Mai 2018 als jüngster Autor bisher die Rede zum niederländischen Totengedenken in der Nieuwe Kerk Amsterdam halten wird.”

Bei einer Gesprächsrunde im Stadthaus Bergen, an der neben den Gästen aus Berlin und Amsterdam Fraktionsvorsitzende des Stadtrates, die Kommandeure des deutsch-niederländischen Panzerbataillons, Vertreter der Anne-Frank-Oberschule Bergen und der Stadtbücherei teilnahmen, wurde deutlich, dass niederländische Autoren hier längst keine Unbekannten mehr sind. Schülerinnen und Schüler trafen 2016 Mano Bouzamur, der in seinem Bestseller „Samir, genannt Sam” vom Überleben Anne Franks geträumt hatte.

Im Herbst 2017 las Daan Heerma van Voss vor 120 Jugendlichen aus seinem Roman „Abels letzter Krieg”, und letzte Woche brachte er seinen Autoren-Bruder Thomas Heerma van Voss mit nach Bergen zum Krimi-Rätsel „Daan, Thomas und die Detektive” aus dem Thriller „Zeuge des Spiels”. „Dieser literarische Brückenschlag zwischen Bergen und den Niederlanden wiederspiegelt das große Interesse auch der jungen Generation am jeweils anderen Land und hinterlässt neue Spuren”, freute sich Kerstin Strack, didaktische Leiterin der Anne-Frank-Oberschule Bergen.

Spurensuche, so die Kommandeure des Panzerbataillons 414, Oberstleutnant Marco Niemeyer und sein niederländischer Stellvertreter Major Christian Sievers, bedeuten auch für jede Soldatin und jeden Soldaten, ob nun deutscher oder niederländischer Nationalität, zu erfahren, auf welch historisch bedeutendem Boden er sich in Bergen-Lohheide, in unmittelbarer Nähe zu Bergen-Belsen, bewege. Im Rahmen der politischen Bildung für die Soldaten sei die Auseinandersetzung insbesondere mit der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen von hoher Bedeutung. Mit Stadtschreiber Daan Heerma van Voss und Soldaten aus beiden Ländern werde es in dieser Woche einen Spaziergang über Teile des Truppenübungsplatzes und der Gedenkstätte Bergen-Belsen geben.

„Lassen Sie uns die sozialen Errungenschaften unserer Länder, die starke Position unserer Freundschaft und die eroberte Fähigkeit zum gemeinsamen Gedenken als Teil unserer Freiheit begreifen”, erklärte Botschafter Kingma. Bürgermeister Rainer Prokop betonte abschließend: „Unser Stadtschreiber-Programm wird auch 2019 und 2020 mit einem nächsten niederländischen Autor fortgesetzt. Bei der militärischen Zusammenarbeit unterscheiden sich die Soldaten unserer Länder nur durch ihre Uniform. Das niederländische Totengedenken am 4. Mai wird das Bataillon in Bergen gemeinsam begehen, und mit der Veröffentlichung van Daans Rede in der Nieuwe Kerk in Amsterdam in deutscher Sprache am Tag danach wollen wir einmal mehr die intensiven Beziehungen Bergens zu den Niederlanden unterstreichen.

PR
Fotos: urban pr / Ottfried Franke

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