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Völkische Siedler

ESCHEDE. Gestern fand im Christophorushaus in Eschede ein Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Völkische Siedler“ statt. Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke informierte an diesem Abend über Aktivitäten von Völkischen Siedlern/innen, ihre Argumentationen und Erkennungsmerkmal.

Pastorin Franziska Baden von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Eschede lud zu der gestrigen Veranstaltung und freute sich, dass die Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke über die Strömung der Völkischen Siedler des Neonazismus informieren konnte. Joachim Krügener vom Aktionskreis für Demokratie und Menschenrechte in Eschede moderierte die Veranstaltung mit anschließender Diskussion.

„Die völkischen Siedler/innen entscheiden sich immer häufiger für ein Leben auf dem Land, um jenseits größerer Städte eine unabhängige, rückwärtsgewandte Lebensweise zu führen. In dünn besiedelten Gebieten können sie ungestört ihrer menschenfeindlichen Weltanschauung folgen und ihre Kinder mit weniger Einfluss von außen erziehen. Häufig arbeiten die völkischen Siedler/innen in traditionellen Berufen der Bio-Landwirtschaft, im Kunsthandwerk oder als Hebamme und haben einen starken Bezug zum Naturschutz. Ein Leben auf Land und eine ökologische Produktionsweise sind noch lange kein Verweis auf völkisches Siedeln. Aber die völkischen Siedler/innen treffen in ihrer Umgebung auf viel Zustimmung, weil sich ökologisch nachhaltige Konzepte in der Gesellschaft zunehmend durchsetzen, während ein kritisches Bewusstsein für problematische Überschneidungen zu rechten Naturschützer/innen häufig fehlt. Die völkischen/Siedler/innen werden oft nur als harmlose alternative Aussteiger/innen gesehen. Naturschutz dient ihnen aber lediglich dazu, die deutsche Volksgemeinschaft und ihren Lebensraum zu bewahren“, definiert die Referentin die Weltanschauung der völkischen Siedler/innen.

„Völkische Siedler“, so Andrea Röpke, „sind für mich Neonazis, die nicht einfach nur umziehen, sondern bewusst versuchen, an ihrem neuen Wohnort das gefährliche Ideal einer homogenen Volksgemeinschaft in die Tat umzusetzen, das heißt dort sollen am besten nur Menschen leben, die ihrem rassistischen Weltbild entsprechen: weiß und arisch. Meistens ziehen sie mit ihren Familien, den sogenannten Sippen, aufs Land, aber es gibt auch Wohngemeinschaften am Stadtrand oder gemeinsam in Miethäusern. Oft sind diese Rechten Handwerker oder Selbstständige, sie suchen sich einen Kundenstamm und Bekannte – die politische Ideologie folgt und häufig erst, wenn die sich bereits etabliert haben.“

Diese Strömung sei in Mecklenburg-Vorpommern bekannt, doch auch in Niedersachsen sei diese schon in den ersten Anzeichen zu erkennen. Auch auf dem Hof Nahtz in Eschede treffen sich hochrangige Rechtsextremisten und Mitglieder aus völkischen Siedler-Hofgemeinschaften und vernetzen sich mit Politikern. AFD-Politiker bzw. deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben Kontakte zu völkischen Siedlern, wie in der Veranstaltung bekannt gemacht wurde.

PR/Redaktion
Celler Presse

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