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„Lehrkräfte feiern ihre Überstunden ab……“

  • Celle

CELLE. Wer Ironie versteht, konnte erkennen, dass hier kein allzu freudiger Anlass gefeiert wurde: Lehrkräfte hatten bei den CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Adasch und Jörn Schepelmann angefragt, gemeinsam mit ihnen die in diesem Schuljahr aufgelaufenen Überstunden „abzufeiern“. Keine einzige davon kann bezahlt oder als Freizeit ausgeglichen werden, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bestätigt.

Die Lehrkräfte sind verärgert darüber, dass auch die neue Regierung bisher keine Anstalten macht, die Anzahl der jährlich rund 2,5 Millionen unbezahlten Überstunden zu verringern. In diesen Tagen besuchen überall in Niedersachsen Lehrkräfte ihre Landtagsabgeordneten, um ihrer Forderung nach Senkung der Unterrichtsbelastung Nachdruck zu verleihen und auf weitere Verbesserungen zu drängen. Da mit den Celler Abgeordneten leider kein gemeinsamer Termin gefunden werden konnte, versammelten sich am 04.06.2018 mehrere Lehrkräfte vor der CDU-Geschäftsstelle am Südwall. Ausgestattet mit einer ordentlichen Portion Galgenhumor sowie Getränken und Snacks stießen sie auf ihre Überstunden an.

Bereits vor fast zwei Jahren hatte eine wissenschaftliche Studie der Universität Göttingen bestätigt, dass die Belastungen für Lehrkräfte enorm zugenommen haben. Die Studie zur Arbeitszeit und Belastungssituation war von der GEW Niedersachsen initiiert worden. „Woche für Woche leisten die niedersächsischen Lehrerinnen und Lehrer tausende unbezahlte Überstunden“, erklärte Nina Aßmus, die Vorsitzende des GEW-Kreisverbandes Celle. Sie machte darauf aufmerksam, dass insbesondere Teilzeitbeschäftigte und Ältere weit über ihr Soll hinaus in Anspruch genommen werden. Weil Arbeit mit in die Wochenenden und Ferien genommen werden müsste, hätten viele kaum ausreichende Erholungszeiten von den Spitzenbelastungen in den Schulwochen.

Die Vorsitzende mahnte: „Die Überstunden gefährden unsere Gesundheit und senken die Unterrichtsqualität. Die Landesregierung muss endlich grundlegende Änderungen an der Arbeitszeitverordnung für Lehrkräfte vornehmen!“ Die anwesenden Lehrkräfte der Grundschulen machten darauf aufmerksam, dass sie darüber hinaus trotz gleichwertiger Arbeit jeden Monat erheblich weniger Geld als ihre Kolleginnen und Kollegen am Gymnasium bekommen. Eine Anpassung der Gehälter sei hier dringend notwendig. Die Lehrkräfte fordern nun Taten vonseiten ihres Arbeitgebers und geben so schnell nicht auf: „Die Abgeordneten haben Gesprächsbereitschaft signalisiert. Wir gehen davon aus, dass wir außerhalb des Aktionszeitraumes noch einmal zusammenkommen. Dann werden wir unseren Forderungen Nachdruck verleihen.“

PR
Fotos: Matthias Dickmann (GEW Celle)

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