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Kein Regen – Kein Korn: Trockenheit sorgt Bauern

NIEDERSACHSEN. Für Niedersachsens Ackerbauern spitzt sich die Lage auf den Feldern infolge der lang anhaltenden Trockenheit deutlich zu. „Ertragseinbußen von zum Teil erheblichem Ausmaße müssen leider landesweit einkalkuliert werden“, schildert Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Zwar können die Einbrüche derzeit noch nicht differenziert betrachtet werden, sie werden aber voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich liegen.

Bereits im vergangenen Jahr fiel die Getreideernte in Niedersachsen mit sechs Mio. Tonnen nur unterdurchschnittlich aus. Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2015 ernteten Niedersachsens Ackerbauern 7,4 Tonnen Getreide je Hektar, dieser Wert wird 2018 bei weitem nicht erreicht werden können. Nach dem derzeitigen Stand könnte die anstehende Getreideernte eine der niedrigsten der vergangenen 20 Jahre werden. Grund dafür sind neben der derzeitigen Trockenheit auch erhebliche Anpassungen in der Fruchtfolge, die sich aus den vielen Niederschlägen im Herbst und Frühjahr ergeben haben. Da viele Felder bis weit ins Frühjahr hinein nicht zu bearbeiten waren, mussten die Landwirte vom ertragreichen Wintergetreide auf Sommergetreide umschwenken. Es liefert geringere Erträge, das Wachstum ist zudem noch mehr von ausreichenden Sommerniederschlägen abhängig. Die englische Bauernweisheit „rain makes grain“ (Regen macht Korn) bewahrheitet sich in diesem Jahr: Kein Regen, kein Korn.

Niedersachsen ist mit dem ganzen Nordosten Deutschlands besonders stark von Trockenheit und Hitze betroffen. Ähnliche Probleme gibt es auch in anderen Regionen des Ostseeraums wie Dänemark, Schweden und Polen bis hin zum Baltikum, wo üblicherweise hohe Exportüberschüsse an Getreide erzeugt werden. Die Trockenheit wirkt sich mittlerweile in allen Kulturen aus: Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais leiden ebenfalls unter dem Wassermangel. Die im Norden Niedersachsens gebräuchliche Beregnung wirkt nur noch wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein und kann das Defizit bei weitem nicht mehr ausgleichen. Auch auf den Wiesen, wo ein guter erster Schnitt geerntet wurde, fehlt jetzt bereits der zweite Aufwuchs für die Futtersilos. „Wir brauchen dringend einen ergiebigen Landregen“, wünschen sich Bauern zurzeit überall im Land. Allerdings keine Unwetter mit Starkregen oder gar Hagel, die allenfalls noch mehr Schaden anrichten würden, sondern einen Regen, der langsam von Pflanzen und Boden aufgenommen werden kann.

LPD
Foto: Landvolk

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