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Rote Runde Hermannsburg zum Thema Bienen/Insektensterben

SÜDHEIDE. Beim jüngsten gut besuchten Klönabend „Rote Runde“ in der SPD-„AnsprechBar“ in Hermannsburg informierte Imkermeister Klaus Ahrens aus Müden gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann eindrücklich zum Thema „Bienen/Insektensterben“.

Von links: Vorsitzende Monika Oetke, Imker Klaus Ahrens, MdB Kirsten Lühmann

Als Nahrungsquelle bilden Insekten eine wichtige Grundlage für eine Vielzahl anderer Tiere. Durch das Sammeln von Nektar und Pollen sorgen sie für die Bestäubung und den Fortbestand von weltweit etwa 90 Prozent aller Pflanzenarten und stellen damit einen Großteil der menschlichen und tierischen Ernährung sicher. Doch in den letzten Jahrzehnten gehen ihre Bestände dramatisch zurück, wofür eine ganze Reihe von Ursachen verantwortlich ist: Eine intensive Landwirtschaft, monotone Äcker aus Mais, Raps oder Getreide. Flächen wurden quasi bis zum letzten Quadratmeter genutzt, wodurch viele Hecken, Rand- und Blühstreifen verschwanden. – Aber auch Flächenfraß führt zum Verlust der Lebensgrundlagen von Insekten, wenn Boden für Bauten versiegelt wird.

Herbizide wie Glyphosat vernichten sämtliche Ackerbeikräuter und minimieren damit entscheidende Nahrungs-, Nist- und Überwinterungsquellen für Insekten. Neonicotinoide werden vorbeugend eingesetzt, das Saatgut mit ihnen gebeizt. Dadurch wirken sie in der gesamten Pflanze und werden von den Insekten aufgenommen, vermindern Orientierungs- und Fortpflanzungsfähigkeit oder führen zu deren Tod. – Die neue Umweltministerin Svenja Schulze will mit einem Aktionsplan das Insektensterben eindämmen. Neben Verboten für Pestizide will die SPD-Politikerin auch finanzielle Anreize für insektenfreundliche Landwirtschaft schaffen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass neben der Politik auch jeder Mitbürger etwas für die Insekten tun kann. Z. B. weniger Steingärten, weniger Thujahecken, weniger Kirschlorbeer, weniger Exotik im Garten. Das Projekt „Bienenstrom“ als umweltfreundliche Alternative zu Kohle und Atomkraft sorgt auf Feldern für Wildpflanzen, die später in Biogasanlagen Strom erzeugen. Auch sollten leere Honiggläser vor ihrer Entsorgung im Glascontainer ausgespült werden, damit sich angelockte Honigbienen nicht mit (für Menschen ungefährlichen) Krankheitssporen infizieren. Und nicht zuletzt würde ein bedachter Nahrungsmittelkonsum Monotonbewirtschaftung als Folge von „Billigfleisch“ reduzieren.

Lothar Steinborn
Foto: Lothar Steinborn

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