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Hitze wirkt sich kaum auf Verbraucherpreise aus – Landwirte wünschen sich grundsätzlich höhere Wertschätzung für Lebensmittel

NIEDERSACHSEN. Die ungewöhnlich lange und zudem extrem große Hitze über mehrere Wochen bereitet den Landwirten erhebliche Sorgen. Die Sonne hat die Erträge auf den Feldern regelrecht weggetrocknet. Diese Tatsache führt immer wieder zu der besorgten Frage: „Welche Folgen hat das für den Verbraucher?“. Die beruhigende Antwort lautet: Allenfalls geringe!

Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise für pflanzliche Erzeugnisse unterliegen witterungs-und ertragsbedingten Schwankungen. Bei Erzeugnissen tierischer Herkunft wie Fleisch und Milch wirken die Marktmechanismen durch Angebot und Nachfrage, sie werden allerdings durch länger laufende Kontrakte beispielsweise für Milch, Milchprodukte oder auch Reakti-onen der Vermarktungsunternehmen im Fleischsektor beeinflusst. Bei Brot, Brötchen und Backwaren schlagen die Rohstoffkosten für Getreide oder Mehl kaum durch. Wie der Landvolk-Pressedienst erläutert, ist der Weizenpreis an den Kosten für ein Brötchen mit gerade sieben Prozent beteiligt. Die Getreidepreise müssten sich schon verdoppeln, um dar-aus eine Preiserhöhung für ein Weizenbrötchen um einen Cent abzuleiten. Der Preis für ein normales Weizenbrötchen liegt mit durchschnittlich 29 Cent bei geringen wie hohen Getrei-depreisen auf einem ähnlichen Niveau, belegen Daten der Bonner Marktbeobachter AMI. Ein 500-Gramm-Päckchen Roggenmischbrot kostet rund 0,77 Euro, ebenfalls ein langfristig stabiler Preis. Selbst bei größeren Preisausschlägen für Weizen, wie zuletzt 2011 und 2012 festgestellt, bewegt sich der Verbraucherpreis für Brot und Brötchen kaum. „Wir Landwirte wünschen uns durchaus eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel, aber geringere Ernten müssen kein Auslöser für höhere Brotpreise sein“, verdeutlicht Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Aktuell melden die Marktbeobachter in Bonn nur bei Salaten eine leichte Preissteigerung, weil die empfindlichen Pflanzen durch die Hitze besonders stark betroffen sind.

Neben den Getreidebauern leiden zunehmend die Tierhalter unter der Trockenheit. Auf den Wiesen ist der Grasaufwuchs längst verdorrt, der Silomais wird allenfalls enttäuschend geringe Erträge bringen. „Viele Tierhalter müssen jetzt bereits die Wintervorräte verfüttern“, schildert Schulte to Brinke. Hier ist insbesondere Selbsthilfe gefragt, damit noch vorhande-ne Vorräte an sogenanntem Raufutter wie Heu oder Silage zu den Höfen gelangen, wo sie jetzt dringend benötigt werden. Gemeinsam müssen die Tierhalter dann die schwierige Aufgabe lösen, wie sie für die Winterfütterung noch genügend Vorräte zusammen bekommen können.

LPD

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