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„Bin gekommen, um zu bleiben“ – Das Museumsdorf Hösseringen hat einen neuen stellvertretenden Leiter

HÖSSERINGEN. Der neue zweite Mann im Museumsdorf Hösseringen heißt Dr. Björn Thomann. Der Historiker und Archäologe trat Anfang Juli als Stellvertretender Museumsleiter seinen Dienst in Hösseringen an – und neben dem Kennenlernen aller Arbeitsbereiche des Museums steht seither eine große Aufgabe im Vordergrund: die Vorbereitung der neuen Ausstellung im Haus Eschede, die im September eröffnet werden soll.

„Wir sind derzeit dabei, den Ausstellungstexten den letzten Schliff zu geben“, erzählt er. „Das Konzept steht längst, aber es sind noch eine Menge Aufgaben zu erledigen.“ Auf dem Plan stünden Reparaturen am Haus wie etwa Malerarbeiten, Verfugungen an den äußeren Wänden, die Erneuerung des Bienenzaunes und Ausbauten im Inneren. Auch eine Medienstation soll in die neue Ausstellung integriert werden. Für Björn Thomann ist dies ein guter Einstieg. „Auf diesem Wege lerne ich die Strukturen des Museumsdorfes und auch die Zusammenarbeit mit dessen Partnern gleich in der Praxis kennen“, fasst er zusammen.

Wer Björn Thomann kennenlernt, würde ihn wohl für ein „waschechtes Nordlicht“ halten. Aber der 41-Jährige stammt aus dem Rheinland. „Ich wurde in Sieglar, einer Kleinstadt zwischen Köln und Bonn geboren“, erzählt er. Dort, „sozusagen im Zonenrandgebiet“, ist er auch aufgewachsen. Nach dem Abitur in Bonn studierte er Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte in Trier, den Schwerpunkt legte er auf die Neuere Geschichte. „Die toten Sprachen waren nicht so mein Ding“, schmunzelt er. In der Magisterarbeit beschäftigte er sich mit der Rolle der Burschenschaften in der 1848-er Revolution. Seine Begeisterung für die Geschichte hatte er aber schon viel früher entdeckt, und das hat mit den Großeltern zu tun. „Sie erzählten mir oft von ihrem Bauernhof in Posen, den sie nach dem Krieg verlassen mussten. Ich fand das spannend und so habe ich mich an die Vergangenheit und besonders auch an die Landwirtschaftsgeschichte angenähert“, erinnert er sich. Im Garten der Großeltern begann dann auch seine museale Tätigkeit: „Ich habe ihre alten Sachen aus dem Keller geholt und ausgestellt“. Da war er sieben Jahre alt – und der weitere Lebensweg hatte eine Richtung.

Wer im Rheinland aufwächst, befasst sich selbstverständlich auch irgendwann einmal mit den Römern. Diese führten Björn Thomann zur klassischen Archäologie. Aber er kam doch immer wieder auf das Thema Landwirtschaft zurück, so auch im Rahmen seiner Dissertation, die die Entwicklungsgeschichte des agrarwissenschaftlichen Studiums im deutschsprachigen Raum und der landwirtschaftlichen Studentenverbindungen beleuchtet. In diesem Zusammenhang befasste er sich auch mit der Ebstorfer Ackerbauschule. Auf dem Weg in die Lüneburger Heide waren allerdings noch Stationen in einem kleinen Freilichtmuseum in Schönberg bei Kiel, eine einjährige praktische Tätigkeit auf einem Bio-Bauernhof, genealogische Forschungen in Innsbruck und ein Volontariat beim Landschaftsverband Rheinland zu meistern. „Die Arbeit im Freilichtmuseum hat mir besonders gefallen. Ich bin sehr froh, dass ich daran nun anknüpfen kann“, sagt er und verweist nicht nur auf die Arbeit, sondern auch auf die Region. „Hier ist viel Platz und ich kann mich in die Natur zurückziehen, wenn mir danach ist“, sagt er und freut sich schon darauf, dass seine Ehefrau und die beiden Kinder bald nachkommen. „Ich bin gekommen, um zu bleiben“, fasst er zusammen.

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