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Milchmarkt bleibt in Bewegung

NIEDERSACHSEN. Auf dem Milchmarkt zeichnet sich aus Sicht der Erzeuger erneut eine positive Trendwende ab. Die Bonner Marktbeobachtungsstelle AMI meldet für Juni einen Auszahlungspreis von 32,7 Cent je Kilogramm im Bundesschnitt. Er liegt damit um knapp 0,6 Cent je Kilogramm über dem Vormonat allerdings auch noch deutlich unter dem höchsten Wert des Jahres 2017 mit 39,1 Cent je Kilogramm für den Monat Oktober.

Für Niedersachsen hatte die Landesvereinigung der Milchwirtschaft im Mai noch einen Wert von 31,59 Cent je Kilogramm ermittelt. Für Juni wird auch für Niedersachsen ein höherer durchschnittlicher Milchauszahlungspreis erwartet. Im Jahresschnitt 2017 erhielten die Milchviehhalter in Niedersachsen 36,00 Cent je Kilogramm ausgezahlt. Alle Angaben beziehen sich auf konventionell erzeugte Milch mit vier Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß. Die Erzeuger von Biomilch erhielten im vergangenen Jahr 49,8 Cent je Kilogramm, der Abstand zu den konventionell arbeitenden Kollegen hat viele Milchviehhalter zum Umstieg bewegt. Mittlerweile hat sich die Preisdifferenz verringert, der Biomilchpreis schwächelt zudem. Nur etwa drei Prozent des gesamten Trinkmilchmarktes sind im Biosegment. Mehr als jeder zweite Liter Milch ist nach den Daten der AMI mittlerweile als gentechnikfreie Milch ausgewiesen. Der Preisabstand zu anderer konventionell erzeugter Milch beträgt lediglich einen Cent je Kilogramm. Dieses Beispiel untermauert, dass höhere Anforderungen, die über den Lebensmitteleinzelhandel an die Landwirtschaft herangetragen werden, bei den Landwirten keine höheren Einkommen bewirken.

Die deutschen Milcherzeuger haben auf die Marktsignale reagiert und mit fallenden Auszahlungspreisen im ersten Quartal 2018 ihre Anlieferung ebenfalls zurückgenommen. Sie lag zwar noch über dem Wert des Vorjahres, allerdings reduzierte sich der Abstand zum Vorjahr. Mittlerweile dürfte sich auch die anhaltende Hitze auf die Milchanlieferung auswirken, die Kühe schalten bei extrem hohen Temperaturen einen Gang zurück und geben weniger Milch. Bei der Nachfrage nach Milchprodukten sehen Marktbeobachter zwei sehr unterschiedliche Tendenzen: Auf der einen Seite dämpft die Urlaubszeit das Interesse an Standardprodukten wie Milchpulver oder Blockbutter. Dies hat im Juni bereits zu einem Preisrückgang bei den Butterpreisen im Einzelhandel geführt, er könnte aber im August mit einem Preisanstieg korrigiert werden. Auf der anderen Seite gibt es aus den Urlaubsregionen eine lebhafte Nachfrage nach Käse, Mozzarella und Frischprodukten wie Joghurt, Kefir oder anderen Erfrischungen aus Milch – damit bleibt der Milchmarkt in Bewegung.

LPD
Foto: Landpixel

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