CELLE. Viele Celler Bürger folgten am letzten Samstag der Einladung des BDB ins Kunstmuseum Celle zum angekündigten Thema „Leben am Wasser – Bauen am Fluss“; einer Veranstaltung die sich mit dem Thema Klimawandel und Hochwasserschutz in Niedersachsen und Celle auseinandersetzte.
Staatsekretär Doods aus dem Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bau und Klimawandel überbrachte die Grüße von Minister Olaf Lies und ging dabei auf die aktuellen baupolitischen Themen ein.
Univ.-Prof. Dr. Reich vom Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover informierte die Zuhörer über die Auswirkungen, die der Klimawandel auf unsere Region in Zukunft haben wird. Wir werden nicht unbedingt mit mehr Niederschlag als heute rechnen müssen. Die Niederschlagsereignisse werden jedoch extremer, in einem kurzen Zeitraum können dann höhere Wassermengen niedergehen und extreme Hochwasser verursachen.
In weiteren Vorträgen stellten Stadtbaurat Kinder und Dipl.-Ing. Widrinka von der Ingenieurgesellschaft Heidt + Peters mbH die ausgeführten Hochwasserschutzmaßnahmen der Bauabschnitte an der Unter-Aller, dem Hafen und der Allerinsel vor.
Im Anschluss gab es eine spannende Podiumsdiskussion mit lebhafter Publikumsbeteiligung um die Gestaltung der Hochwasserschutzmaßnahmen im nächsten Bauabschnitt bis zur Pfennigbrücke. Im Podium waren neben den Vortragenden auch der CDU Land-tagsabgeordnete Bräumer, stellv. Fraktionsvorsitzender und baupolitischer Sprecher, und die Fraktionsvorsitzenden oder deren Stellvertreter fast aller im Celler Rat vertretenden Parteien.
Der Inhalt der Diskussion war geprägt davon, dass alle Beteiligten die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen zwar erkannten, Uferschutz an der Pfennigbrücke müsse jedoch anders aussehen als an der Allerinsel. Um das heute beliebte Postkartenbild der Aller und der Uferbebauung an der Ober-Aller zu erhalten, sind andere Lösungen und Gestaltungen als bisher notwendig.
Uferschutz ist notwendig aber konstruktiv gesehen erst einmal ein Ingenieurbauwerk. Im Hafen ist eine nur durch Ingenieure geplante Mauer optisch möglich. An der Pfennigbrücke mit seinen vorrangig zum Wohnen genutzten, im Bestand kleinen individuell gestalteten Uferkanten und mit den vielen zur Freizeitgestaltung genutzten Flächen ist neben der Arbeit der Ingenieure auch die gestalterische Planung von Architekten und Landschaftsplanern gefragt. Wunsch aller Beteiligten ist es, dass die vorhandene Lebendigkeit optisch erhalten bleibt.
Bisher ist Uferschutz in Celle maßgeblich von Fördergeldern finanziert. Der Land-tagsabgeordnete Bräumer sieht Handlungsbedarf, die Förderrichtlinien zu überprüfen, um zukünftig auch eine Förderung von individuell gestalteten Schutzmaßnahmen in Bereichen wie zum Beispiel an der Aller um die Pfennigbrücke zu ermöglichen. Der Erste Bürgermeister Gevers wünschte sich, dass für die nächsten Bauabschnitte rechtzeitig mehrere Planungs-alternativen vorgestellt werden und fasste damit die Meinung aller anwesenden Ratsmitglieder zusammen.
Zum Abschluss brachte es der BDB Landesvorsitzende Schild als Moderator auf den Punkt: „Wir hoffen, dass hier genug Querdenker an der Planung beteiligt werden, damit der Gestaltungsbedarf erkannt wird. Hier ist die Kraft der Idee gefragt!“
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