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Alle Jahre wieder wird aus dem Gössel der Gänsebraten

NIEDERSACHSEN. Der Martinstag nähert sich: Am 11. November ist es soweit, und auf viele Tische in Niedersachsen kommt die berühmte Martins-Gans. Viele Legenden und Erzählungen gibt es rund um den Brauch der Martinsgans – was der Wahrheit entspricht, vermag heutzutage keiner zu sagen. Fest steht aber die Tatsache, dass die Gans in der Zeit von November bis Weihnachten Hochkonjunktur in Niedersachsen hat, berichtet der Landvolk-Pressedienst.

Die Direktvermarktung von Gänsen dient vielen im landwirtschaftlichen Nebenerwerb tätigen Tierhaltern als zweites Standbein. Frische und aus der Region stammende Tiere sind besonders gefragt und erzielen gute Preise. In diesem Jahr rechnet Margrit Beck von der Marktinfo Eier und Geflügel (MEG) mit einer steigenden Preistendenz aufgrund höherer Futterkosten. Es hat sich infolge der Trockenheit verteuert. Zudem setze sich der zweigeteilte Markt fort: Es gibt drei Mal mehr Importe als Eigenaufzuchten, der Selbstversorgungsgrad Gänsefleisch ist sehr gering. 700 Betriebe in Niedersachsen mästen Gänse und haben jetzt viel zu tun. Ab Mai bis Ende Juni werden die Gössel, also die Gänseküken, eingestallt. Niedersächsische Gössel kommen vorwiegend aus der Region Cloppenburg, Lohne/Dinklage und Bakum. Die Mast dauert dann 16 bis 24 Wochen. Mit sechs bis acht Kilogramm (kg) Lebendgewicht erreichen die Gänse dann ihr Schlachtgewicht von 3,5 bis 4,5 kg. Je nach Region schwanken die Preise für Gänse in der Direktvermarktung je kg Frischfleisch zwischen 8 und 15 Euro. Für diesen Preis erhalten Verbraucher qualitativ hochwertige und regionale Martins- oder Weihnachtsgänse. Die Direktvermarktung ist damit gegenüber den Tiefkühl-Angeboten aus den Gänseimportländern Ungarn und Polen konkurrenzfähig.

Übrigens sollen es die Gänse gewesen sein, die den heiligen Martin verrieten, als dieser sich im Stall versteckte, um nicht Bischof werden zu müssen. Die Gänse büßen sozusagen symbolisch für den Verrat ihrer Vorfahren. Weiterhin soll der jahrhundertealte Brauch des Martingans-Essens am 11. November das Ende des Landwirtschaftsjahres symbolisieren: Zum Abschluss des bäuerlichen Jahres wechselten oft Mägde und Knechte ihre Arbeitsstellen und wurden von ihren Gutsherren mit einer Gans zum Abschied beschenkt. Schließlich beginnt mit dem Martins-Tag die sechswöchige Fastenzeit bis Weihnachten – und zum Abschluss dieser Karenzzeit kommt dann die Weihnachtsgans auf den Tisch.

LPD
Foto: Landvolk

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