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Millionen nehmen fünf Medikamente gleichzeitig – Wenn Arzneimittel zum Risiko werden

HANNOVER/CELLE. Wer krank ist, muss oft Tabletten schlucken. Die Frage ist nur wie viele verschiedene: Rund 22 Prozent der BARMER-Versicherten nehmen regelmäßig mindestens fünf Arzneimittel gleichzeitig ein und tragen somit ein erhöhtes Risiko für Neben- und Wechselwirkungen. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung Niedersachsens betrifft das mehr als 1,7 Millionen Menschen, im Land Bremen dürften es rund 140.000 Betroffene sein. Das geht aus dem aktuellen BARMER Arzneimittelreport 2018 hervor. Experten sprechen ab fünf Medikamentenwirkstoffen von Polypharmazie. „Die Verordnung einer größeren Anzahl an Medikamenten bedeutet jedoch ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wechselwirkungen“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen.

 Im Alter zu viele Arzneimittel
Gerade ältere Menschen mit verschiedenen Erkrankungen müssen häufig mehrere Tabletten einnehmen, dazu manchmal noch Salben, Tropfen oder Sprays. So kommt es bei jedem zweiten Rentner zu Polypharmazie, bei den über 75-Jährigen sind es nach Analysen der BARMER sogar über zwei Drittel. Und je mehr Arzneimittel verordnet werden, umso häufiger kann es zu Einnahmefehlern kommen: Seien es Abweichungen von der empfohlenen Dosis, das schlichte Vergessen der Anwendung oder das Verwechseln verschiedener Medikamente. „Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte werden jedes Jahr etwa eine halbe Million Bundesbürger aufgrund solch vermeidbarer Medikationsfehler ins Krankenhaus eingewiesen“, ergänzt Sander.

 Medikation überprüfen lassen
Und bei den Seniorinnen und Senioren kommt ein weiteres Problem hinzu: Im Alter wirken Medikamente oftmals anders. Beispielsweise arbeitet die Niere nicht mehr so effektiv wie in jungen Jahren. Durch die eingeschränkte Funktion werden Arzneien langsamer ausgeschieden und wirken länger als beabsichtigt. Daher sollten betroffene Patienten regelmäßig ihre Medikation auch darauf vom Hausarzt überprüfen lassen. „Dabei helfen kann auch der sogenannte Medikationsplan, auf den Versicherte seit dem vergangenen Jahr Anspruch haben, wenn sie mehr als drei Arzneimittel eralten“, so Sander.

 Hausärzten fehlen häufig Informationen ihrer Kollegen
„Bei multimorbiden Patienten bleibt Ärzten oft nichts Anderes übrig, als Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen“, so Sander. Wenn Patienten bei mehreren Ärzten in Behandlung sind, sei es für den Hausarzt kaum möglich, den Überblick zu behalten. Deshalb erprobt die BARMER derzeit softwaregestützte Programme, die Ärzten dabei helfen sollen.

Mehr zum BARMER Arzneimittelreport unter www.barmer.de/p009794

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