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„Digitale Gewalt“ Fachtagung am 22.11.2018 – Forum des Gymnasiums Ernestinum Celle

CELLE. Der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt veranstaltet anlässlich des Aktionstages „Nein zu Gewalt an Frauen!“ eine Fachtagung. Digitale Medien wie Internet, PC oder Smartphone sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern unser Leben. Informationen sind schnell abrufbar. Informationen verbreiten sich über das Internet in Sekundenschnelle: Sie können mit vielen Menschen geteilt und weitergeleitet werden.

vlnr. Bianca Lawin, Nadja Fischer, Christian Riebandt, Dagmar Wendland und Tanja Haase

Dubravka Simonivic, UN-Sonderberichterstatterin zu Gewalt gegen Frauen, befasst sich 2018 in ihrem jährlichen Bericht mit den Auswirkungen digitaler Gewalt. Sie fordert transparente und schnelle Reaktionen sowie wirksame Rechtsmittel. Es sind neue Formen der Gewalt im sozialen Nahbereich entstanden – Partnerschaftsgewalt setzt sich mit digitalen Medien fort. Es geht dabei u.a. um Cyber-Stalking, um Überwachen und Verfolgen, um Kontrolle und Ausspionieren, um Identitätsmissbrauch und Identitätsdiebstahl. „Dieses Thema brennt uns unter den Nägeln“, betonte  Dagmar Wendland vom Haus der Familie bei der Vorstellung des Programms. Für die von digitaler Gewalt betroffenen Personen sei es besonders wichtig, schnell zu reagieren. Die Veranstaltung am 22. November diene auch dazu, dass sich eine Plattform für neue Kontakte bilden könne. Nadja Fischer vom Paritätischen Wohlverband, der auch Träger des Hauses der Familie ist, hob hervor, dass diese Art der Cyber-Kriminalität ein Bedürfnis von Männern sei, Macht auszuüben. Und Christian Riebandt, Beauftragter für Kriminalprävention bei der Polizeiinspektion Celle, ergänzte hierzu, dass weit mehr Männer als Frauen als Täter aktiv seien. Durch die Veranstaltung sollen insbesondere Frau sensibilisiert und aufgeklärt werden, um sich gegen Attacken zu wehren, zumal immer wieder festgestellt werde, dass sich die Frauen zunächst gar nicht bewusst waren, dass der Partner auf ihr Handy eine Spionage-App installiert hatte.

 Bianca Lawin wies darauf hin, dass diese Veranstaltungen auch vor dem Hintergrund der „Istanbul-Konvention“ stattfinden. Darin heißt es: „Der offizielle Titel der Istanbul-Konvention lautet „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“. Sie ist ein völkerrechtlicher Menschenrechtsvertrag und wurde nach mehrjährigen Verhandlungen der Staaten des Europarates am 11. Mai 2011 in Istanbul beschlossen. Die Konvention verpflichtet die Vertragsstaaten, umfassende Maßnahmen zur Prävention, Intervention, Schutz und zu rechtlichen Sanktionen gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu ergreifen.“ Deshalb, so Bianca Lawin, sei die Politik verpflichtet, das umzusetzen. Erfreulich sei, dass es bereits Anmeldungen aus politischen Gremien gebe.

Die Organisation Terre des Femmes rief am 25. November 2001 den ersten Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen!“ ins Leben. Weltweit wird mit Aktionen und Veranstaltungen dazu aufgerufen, Gewalt an Frauen zu beenden. Die diesjährige Veranstaltung ist ein kleines Jubiläum – zum 15. Mal macht der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt mit einer Aktion auf das Thema aufmerksam.

Es gab Fachtage u.a. mit den Themen „Stalking“, „Kinder misshandelter Mütter“, „Vernetzung“ oder „Gewalt ist nie privat“.  Auch Informationstage in der Celler Innenstadt und ein Theaterstück mit Celler Schülern haben stattgefunden.

Am 22. November 2018 in der Zeit von 13.30 – 18.00 Uhr können sich neben Fachleuten aus den Bereichen Medizin, Justiz, Sozialwesen und Polizei auch Personen, die an dem Thema interessiert oder durch ihre Tätigkeit betroffen sind, im Forum des Gymnasium Ernestinum zu Digitaler Gewalt informieren. Die Veranstaltung richtet sich aber auch an alle Interessierten. Wenn auch eine vorherige Anmeldung für eine Teilnahme bis zum 16. November wünschenswert wäre (Tel. 05141/9161701, E-Mail: Heike.Pietzko@lkcelle.de), so können sich aber Kurzentschlossene auch ohne Anmeldung am 22. November einfinden.

Moritz Becker, smiley – Verein zur Förderung der Medienkompetenz e.V., berichtet über „Seelische Gewalt in sozialen Netzwerken – Ursachen, Eskalation und Intervention“. Hans-Joachim Henschel, Landeskriminalamt Niedersachsen, Zentralstelle Prävention Cybercrime informiert zu „Spuren im Netz – Verwendung, Verbreitung und Vermeidung“.

Im Anschluss geht es „aus der Theorie in die Praxis“ mit einem Erfahrungsaustausch zwischen Gästen, Referenten und den Vertreterinnen des Hilfesystems vor Ort Tanja Haase, Haus der Familie, Paritätischer Celle und Silke Büttner, Stiftung Linerhaus.

PR/Redaktion
Celler Presse

Foto: Celler-Presse.de

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