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Anders als du glaubst – Beeindruckende Theateraufführung der Berliner Compagnie

HERMANNSBURG. Das war beeindruckendes, engagiertes, zeitgenössisches Thea-ter, das die Berliner Compagnie in der Aula des Hermannsburger Christian-Gymnasiums zeigte. Die Schule und das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) hatten als Auftakt zu einem Bildungsprojekt eingeladen zum Stück: „Anders als Du glaubst“.

Bittere Wahrheiten und unsichere Gewissheiten: Die Berliner Compagnie ließ mit ihrem dramaturgischen Blick in weltanschauliche Abgründe und letzte religiöse Wahrheiten am Ende wohl so manchen ratlos zurück – so ratlos wie die Protagonisten auf der Bühne: Eine fromme Muslima, eine gläubige Christin, ein gottesfürchtiger Jude, ein linker Atheist und ein eingefleischter Skeptiker finden sich nach einem Terroranschlag im postmortalen Nie-mandsland. Sie streiten, bis sie merken, dass es eine gemeinsame Aufgabe gibt. Sie be-geben sich per göttlichem Auftrag auf eine Reise zu den menschengemachten Orten der Hölle auf Erden. Am Ende bleibt das gemeinsame Gefühl, den Auftrag, Frieden zwischen den Weltanschauungen zu erreichen, verfehlt zu haben. Frustriert wollen sie aufgeben. Al-lein, eine Kinderstimme, ein offensichtlich belustigter Engel Gottes, treibt sie kichernd an: „Aber ihr habt doch selber gesagt: Ihr seid nicht fertig geworden. Auf Friedensflügeln reist ihr kühn abermals…nach unten…nach unten…“

Augenzwinkernd gelang dem Ensemble ein 90-minütiger Parforceritt durch das unwegsa-me Gelände miteinander konkurrierender Überzeugungen und Menschenbilder mit ihren je eigenen Welterrettungsfantasien. Ein Stück über den Balanceakt beim Zusammenleben der Weltanschauungen, den Riss durch die Welt und doch die Suche nach dem Frieden stiften-den Verbindenden: Rund 300 Zuschauerinnen und Zuschauer waren fasziniert vom fanta-sievollen, tiefgründigen und ausdrucksstarken Spiel des fünfköpfigen Ensembles, dass mit ihrem lehrreichen Stück keine fertigen Lösungen anzubieten beabsichtigte. „Angesichts der vielen Richtungen, Spielarten, Konfessionen innerhalb jeder einzelnen monotheistischen Religion sowie innerhalb des Marxismus, konnte es auch nicht darum gehen, jeweils künst-liche Prototypen oder gar den idealen Juden, Muslim, Christ, oder Marxisten für das Stück zu ersinnen; es musste eine Wahl getroffen werden,“ heißt es in dem Begleitheft zum Stück. „Jede Figur auf der Bühne vertritt also eine ganz bestimmte Deutung der Bibel, des Korans bzw. der historisch-materialistischen Klassiker. Das macht das Stück lückenhaft, fragmentarisch und ungerecht.“

Auf dem Weg durch das unwegsame Gelände miteinander konkurrierender Überzeugungen und Men-schenbilder beeindruckte die Berliner Compagnie mit ihrem Spiel und einer bildstarken Inszenierung.

Und darin zeigt sich letztlich, neben der hervorragenden schauspielerischen Leistung und dem auf fünf schwarze Quader vor schwarzer Wand reduzierten Bühnenbild, eine der großen Stärken dieser Inszenierung. Ein gelungener Auftakt zu einem gemeinsamen Bil-dungsprojekt unter dem Thema „Interreligiöse Begegnungen“ von ELM und Christian-Gymnasium.

Wie sinnvoll solche Bildungsprojekte sind, zeigt sich an dem seit Jahren wütenden Bürger-krieg in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR). Unter dem Deckmantel der Religion wer-den hier mit Terroranschlägen, Mord und Totschlag nicht zuletzt politische und wirtschaftli-che Interessen ausgetragen. Darum unterstützt das ELM – auch mit Spenden aus der Auf-führung – die Friedensarbeit seiner zentralafrikanischen Partnerkirche. In ihrem Jugend-zentrum in Bouar thematisiert sie angesichts anhaltender Gewaltausbrüche die Begegnun-gen von christlichen und muslimischen Jugendlichen, um in Workshops den sozialen Zu-sammenhalt in der Region zu stärken und den Dialog zwischen verschiedenen Gruppen zu fördern.

Das ELM setzt sich für seine lutherische Partnerkirche in der ZAR ein und fördert verschie-dene Projekte durch Spenden
(Spendenkonto IBAN DE54 2575 0001 0000 9191 91 – oder www.spenden-fuer-mission.de, Stichwort: Friedensarbeit ZAR). Info: Stephan Liebner, Fundraising, Tel.: (05052) 69-240

PR
Fotos:  Dirk Freudenthal/ELM

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