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IG BAU: Stress und Überstunden lassen Krankenstand steigen – Beschäftigte im Landkreis Celle durchschnittlich 20 Tage krank im Jahr

Landkreis CELLE. Grippe zum Winterende, Rückenbeschwerden, Unfall am Arbeitsplatz: Im Kreis Celle waren Beschäftigte im vorletzten Jahr durchschnittlich 20 Tage lang krankgeschrieben. Das geht aus der Statistik der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Auf deren Gesundheitsreport hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) verwiesen.

Der Krankenstand – also der durchschnittliche Anteil der Krankgeschriebenen pro Tag – lag hier zuletzt bei 5,6 Prozent. Damit liegt der Landkreis über dem bundesweiten Schnitt von 4,9 Prozent. Nach Einschätzung der IG BAU geht ein wachsender Teil der Krankmeldungen auf eine höhere Arbeitsbelastung zurück. „Die gute Konjunktur und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass Überstunden immer häufiger zum Normalfall werden. Doch Termindruck und Stress machen auf Dauer krank“, sagt Dieter Großmann von der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen. Wer ohnehin am Limit arbeite, der sei auch anfälliger etwa für eine Erkältung.

„Gerade im Baugewerbe ist die Arbeitsbelastung wegen der vielen Aufträge derzeit
enorm. Und in der Reinigungsbranche ist es gang und gäbe, dass Beschäftigte
regelrecht im Wettkampf gegen die Uhr putzen müssen“, so Großmann. Hinzu kommt:
Dort, wo der Arbeitsdruck hoch ist, gehen nach Beobachtung der Gewerkschaft viele
Beschäftigte auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind. In einer aktuellen
Untersuchung des DGB gaben bundesweit zwei Drittel der Befragten an, trotz
Krankheit gearbeitet zu haben.

Mit Sorge beobachtet die IG BAU außerdem die Zunahme von Fehltagen aufgrund
psychischer Erkrankungen. „Wer etwa unter Depressionen oder Alkoholsucht leidet,
der fällt oft gleich für mehrere Wochen aus“, betont Großmann. Um solche
Krankheiten zu erkennen, sei ein offenes und kollegiales Miteinander im Betrieb
unverzichtbar. Dies dürfe nicht dem Arbeitsdruck geopfert werden. Wichtig sei hier insbesondere die Arbeit der Betriebsräte. „In Unternehmen, die eine
Arbeitnehmervertretung haben, sind die Beschäftigten zufriedener und seltener krank“, so Großmann.

Nach BKK-Angaben fehlten Beschäftigte in Niedersachsen 2017 durchschnittlich an
18,8 Tagen wegen Krankheit im Job. Vier Jahre zuvor waren es noch 16,9 Tage.
Bundesweit lag die Arbeitsunfähigkeit im Schnitt bei zuletzt 17,7 Tagen pro Jahr.

PR
Foto: IG Bau

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