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ver.di: „Schwarze Null über alles“ – Harsche Kritik an OB Nigge im Jahresrückblick der Gewerkschaft – OB Nigge: „Vorwürfe nicht belegbar“

  • Celle

CELLE. Die Gewerkschaft ver.di wirft einen Rückblick auf die ersten zwei Jahre Amtszeit des OB Nigge aus der Perspektive der städtischen Mitarbeiter“, so heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerksachaft ver.di. Viele Mitarbeiter wandten sich demnach an ver.di, um ihrer Kritik Ausdruck zu verleihen.

Hier die vollständige Darstellung von ver.di:

„Herr Nigge habe zwar zum Teil sinnvolle Vorhaben vor und würde was
bewegen. Allerdings würde eine Gesamtbilanz aus Sicht seiner
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht so gut aussehen. Die Ziele mancher
Umstrukturierungen seien unklar und die Mitarbeiter könnten sich oft nicht auf ihre eigentliche Arbeit fokussieren. Sie würden sich im Gegenteil nicht mitgenommen fühlen, sondern brüskiert und verheizt. Teilweise würden in der Verwaltung chaotische Zustände herrschen: Wertschätzung und Augenhöhe seien Fremdwörter, obwohl sie immer vom OB bei öffentlichen Auftritten beschworen worden seien.

Krankenstände, Überlastungsanzeigen und BEM-Fallzahlen schießen in die
Höhe und Mitarbeiter verlassen zunehmend die Stadt. Die Antwort von
Herrn Nigge darauf in der letzten Personalversammlung war, dass sich alles im statistischen Normalbereich bewegen würde. Die Verwaltung würde aber das Demografie-Problem vor sich herschieben und selbst ausgelernte Auszubildende könne man oft nicht überzeugen, bei der Stadt zu bleiben. Aber nicht nur die Arbeitsbedingungen, selbst die politische Zielrichtung vermöge es nicht, die Mitarbeiter mitzunehmen. Das Leitbild von Celle als „familienfreundliche Stadt“ gehe nicht auf, wenn man einerseits zwar die Kita-Betreuung ausbauen wolle, andererseits aber die Jugendhilfe und mehrere Sozial-Projekte abgebe. Ebenfalls empfinde man das Leitbild einer „digitalen Verwaltung“ als leere Hülse, wenn man auch hier jederzeit prüfe, ob man IT-Bereiche nicht besser an Dritten vergeben solle.

Eine klare Strategie sei außer dem Ziel einer schwarzen Null nicht zu
erkennen. Mitarbeiter und Bürger müssten die Folgen dieser Politik
langfristig ausbaden. Ein Personalentwicklungskonzept sei versprochen
worden, aber weiterhin nicht vorhanden. Dringend notwendige
Gesundheits- und Demografie-Projekte ließen ebenfalls vergeblich auf sich
warten. Damit werde mittel- und langfristig eine der wertvollsten
Ressourcen verschließen nämlich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Für ein Hintergrundgespräch nehmen Sie gerne Kontakt mit Lorenzo Poli
von ver.di auf.“

Dazu nimmt Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge wie folgt Stellung:

„Nun gehört es ja zum bekannten Repertoire einer Gewerkschaft, das jeweilige Stadtoberhaupt in den Fokus zu rücken. Vor allem dann, wenn dieses dem politisch konservativen Lager angehört. Von daher überraschen mich die Anwürfe nicht wirklich, denn Gewerkschaften ringen heutzutage um Mitglieder und damit ihre Existenzberechtigung.

Der Fachkräftemangel, der demografische Wandel, Krankenstände und die allgemeine Personalfluktuation sind Themen, die hinlänglich in den Medien beleuchtet werden. Von daher finde ich es schon „interessant“, das ausgerechnet bei der Situation der Stadtverwaltung zu negieren. Zudem wäre es hilfreich gewesen, wenn die Stellungnahme auch mit belegbaren Zahlen aufwarten könnte. So sind es dann doch eher Behauptungen, die nicht mit verifizierbaren Fakten unterfüttert sind. Denn die uns vorliegenden Daten belegen diese Aussagen keineswegs. Aber auch für die Vertretung von Verdi gilt meine Maxime: Mein Büro steht jederzeit für ein persönliches Gespräch offen!“

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