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Man muss vom Alten lernen, um Neues zu machen (nach Bertolt Brecht)

  • Celle

CELLE. Es wirkt ein wenig merkwürdig, wenn eine 16-köpfige Gruppe junger Menschen um die 18 Jahre eine Einrichtung für Senioren aufsucht. Der Grund für den Besuch des Wohnparks Blumlage, der von den „Pflegeheime(n) Muus“ betrieben wird, ist aber völlig nachvollziehbar: Eine Klasse der Berufsfachschule Einzelhandel hatte sich mit einigen Bewohnern des Wohnparks zum gemeinsamen Kochen verabredet.

Man traf sich am Morgen, lernte sich untereinander kurz kennen und machte sich dann gemeinsam daran, die von den SchülerInnen ausgesuchten Rezepte zu kochen. Die Einrichtung hatte bereits im Vorfeld alles Notwendige für dieses Projekt besorgt.

Für die Schülerinnen und Schüler war es einmal eine Möglichkeit, neben dem gewohnten Unterricht, Erfahrungen in einem ganz anderen Tätigkeitsfeld zu machen. Im Fokus stand die Begegnung verschiedener Generationen. Der Grund hierfür ist eigentlich auch selbstverständlich: Unsere Gesellschaft wird sich in den nächsten Jahren aus Gründen der Demografie noch mehr mit dem Altwerden und den damit verbundenen Konsequenzen beschäftigen müssen. Viele Menschen sind sich dessen bereits heute schon bewusst, allein Bezüge zur eigenen Lebenswelt fehlen. Mit diesem Projekt sollten die beiden Lebenswelten aufeinander treffen und miteinander umgehen. Es sollten Vorurteile abgebaut werden und allen ein Einblick in die jeweils anderen Lebensumstände gegeben werden – ein voller Erfolg.

In mehreren gemischten Gruppen eingeteilt, machten sich alle Beteiligten an die Vorbereitung und Zubereitung der Speisen. Ein logistisches Meistermerk! Schließlich sollten am Ende der Aktion um die 45 hungrige Mägen gefüllt werden. Es sollte ein 3-Gänge-Menü werden. Begleitet wurde das Vorhaben vom Team des Pflegedienstes unter der Leitung von Frau Henkel, Frau Liß und Frau Seider sowie von den BBS1-Lehrkräften Christoph Völger und Martin Michaelis.

Um die Vorspeise, gefüllte Teigtaschen mit Schmand und Speck, kümmerten sich neben den fleißigen Schülerinnen auch einige interessierte BewohnerInnen sowie Mitarbeiter des Wohnparks. „Es war anstrengend, aber es hat großen Spaß gemacht“, sagte im Nachhinein eine Bewohnerin. Weiter wurde gesagt, es sei toll gewesen zu sehen, wie nett und hilfsbereit die Jugend eigentlich sei. Das erfahre man sonst nicht so direkt.

Eine andere Gruppe kümmerte sich um den Hauptgang – Blumenkohlauflauf mit Kartoffeln. Das klingt erst einmal unspektakulär, aber mit solchen Dimensionen hatte im Vorfeld wohl niemand gerechnet. Es wurden sieben Blumenkohlköpfe und mehr als 6 Kg Kartoffeln verarbeitet. Immerhin sollten alle satt werden. Das war eine große logistische und auch zeitliche Herausforderung, die von allen gut gemeistert wurde.

Für den krönenden Abschluss des Menüs sorgte eine dritte Gruppe, die sich um den süßen Nachtisch kümmerte. Ungefähr 3 Kilogramm Apfelmus, noch mehr Äpfel und unglaublich viel Mehl ergaben dann drei Bleche leckersten Apfelkuchen. Am Ende wurde es zeitlich zwar etwas knapp, aber dank der sehr guten Ausstattung und des Einsatzes konnte dann mit etwas Verzögerung das Essen serviert werden. In einem großen Raum der Tagespflege saßen dann die Bewohner und die SchülerInnen beisammen und belohnten sich für die gemeinsame Mühe. Es wurde geplaudert, gelacht und gegenseitig gelobt. Man verstand sich sehr gut und musste doch am Ende Abschied nehmen.

„Wir möchten uns herzlich für die Zusammenarbeit mit dem Team der „Pflegeheime Muus“ bedanken, für die vielen Eindrücke und die Erfahrungen“, so die Initiatoren.

Martin Michaelis
Fotos: Martin Michaelis, Christoph Völger

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