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Gemeinsam über Kultur und Demokratie sprechen

  • Celle

CELLE. Geflüchtete Menschen und Migranten/-innen trafen sich vom 15. – 18. April im Sprachmittlerpool vhs Celle zur „Interkulturellen Uni“ mit Vorträgen u. a. zu Ernährung, Berufswahl und Religionsfreiheit. Apfelsaft, Müsli und Weißbrot liegen auf dem Tisch – und daneben ein Berg Zuckerwürfel. An diesem anschaulichen Bild erklärt Barbara Scheel, Foodcoach und Ernährungstherapeutin, einer Gruppe von zwanzig Migranten wie gesund Lebensmittel sind – oder auch nicht.

„Ich hätte nicht gedacht, dass in unseren alltäglichen Lebensmitteln so viel Zucker ist“, sagt der Syrer Hozan Mousa erstaunt. Er lebt seit 2015 in Deutschland und hat in der Woche vor Ostern an der „Interkulturellen Uni“ am Sprachmittlerpool vhs Celle teilgenommen. In Vorträgen und Diskussionen sprachen die Teilnehmenden, die aus so unterschiedlichen Ländern wie Afghanistan, Albanien, der Türkei, Syrien, Iran, Russland, Pakistan, aber auch Deutschland kommen, über kulturelle Unterschiede.

Magnus Café mit Besitzer Deyaa Alhejazi (4. v.l.) und Jochen Frieske (kariertes Hemd) Ernährungsvortrag mit Barbara Scheel (mit Schürze)

„Durch die Interkulturelle Uni ermöglichen wir eine intensive Auseinandersetzung mit den verschiedensten Lebensbereichen in Deutschland. Die Teilnehmenden werden konkret in die Planung miteingebunden, dadurch entsteht echte Teilhabe“, so Jochen Frieske, pädagogischer Mitarbeiter für Interkulturelle Bildung an der Volkshochschule (vhs) Celle und Organisator des Projekts.
Vier Tage lang wurden Themen wie Bewerbungen, gesunde Ernährung, das deutsche Gesundheits- und Schulsystem, aber auch der Begriff der Religionsfreiheit behandelt. Darf man sich über Religion lustig machen? Schützt die Religionsfreiheit den einzelnen oder die Religionsgruppe oder die Religion? „Das Gesprächsklima war ausgesprochen angenehm in der Gruppe, auch wenn es mal unterschiedliche Meinungen gab. Das ist ja ein Thema, das einen schnell in Konfliktlinien bringt“, so das Fazit des Referenten Enno Stünkel, der an der vhs Celle im Bereich Politische Bildung tätig ist. „Die Diskussion hat gezeigt, wie wichtig es ist, frei über Religion reden zu können.“

Ein Highlight war für die Teilnehmenden der Besuch im Magnus Café am Thaersplatz, das Anfang des Jahres von Deyaa Alhejazi übernommen wurden. Der Syrer berichtete über seinen Weg in die Selbstständigkeit und gab hilfreiche Tipps im Umgang mit Behörden und Banken. Nebenbei servierte er Kaffeespezialitäten und syrische Süsswaren – der richtige Anknüpfungspunkt für Ernährungstherapeutin Barbara Scheel. Für viele Teilnehmende waren die Lebensmittel in Deutschland anfänglich fremd, zum Beispiel das typisch deutsche Vollkornbrot, und die Erkenntnis, dass dieses gesünder ist als Fladenbrot und helles Backwerk. „Die Wissenslücken eine gesunde Ernährung betreffend sind groß, aber auch der Wille, sie zu schließen“, sagt Scheel, die vom Interesse der Gruppe beeindruckt war. Selbst ihr Erfrischungsgetränk, hergestellt aus Minze und Aromen, wurde probiert.

In der Abschlussveranstaltung brachten die Teilnehmenden bereits neue Vorschläge ein für die vierte „Interkulturelle Uni“, die vom 7. bis 11. Oktober 2019 stattfinden wird. Interessierte können sich an Jochen Frieske wenden: j.frieske@vhs-celle.de oder (05141) 901 62 10.

PR
Fotocredit: Martina Hancke/vhs Celle

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