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ERSTER DIES ACADEMICUS AN DER FACHHOCHSCHULE FÜR INTERKULTURELLE THEOLOGIE HERMANNSBURG

HERMANNSBURG. Nachdem an der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg mittlerweile drei Jahrgänge von Studierenden graduiert worden sind, war die Zeit reif für den ersten dies academicus der FIT. Am 21.05.2019 war es so weit: Die bisherigen Absolventinnen und Absolventen, die aktuellen Studierenden und interessierte Gäste waren dazu eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über akademische Fragen auszutauschen.

Für die fachliche Diskussion hatte die Hochschulleitung ein aktuelles und gesellschaftsrelevantes Thema ausgewählt:´Flüchtlinge, “Ossis” und Religion: Religiöser Wandel in Deutschland seit Beginn des 21. Jahrhunderts.` In zwei Vorträgen und einem Workshop sollte der sich abzeichnende Wandel in den religiösen Landschaften in Deutschland beleuchtet werden. Einerseits ist die Situation in Ost und West geprägt von einem stetigen Mitgliederschwund der beiden großen Kirchen, andererseits ist mit der Zuwanderung nach Deutschland eine Intensivierung der religiösen Vielfalt zu verzeichnen.

Prof. Alexander K. Nagel von der Universität Göttingen wies in seinem Vortrag auf eine ganze Reihe von sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen hin, die auf einer Analyse und Beobachtung der Flüchtlingsbewegung basierten. So hat sich zum Beispiel in empirischen Untersuchungen gezeigt, dass es innerhalb muslimischer Gruppen ein sehr hohes Mobilisierungspotential bei der Unterstützung von Geflüchteten gibt. Prof. Dr. Daniel Cyranka von der Universität Halle arbeitete detailliert die Situation heraus, in der sich die evangelischen Kirchen im Osten Deutschlands befinden. Dies schloss eine kritische Auseinandersetzung mit der gegenseitigen Wahrnehmung verschiedener sozialer Gruppen ein.

In einer Podiumsdiskussion stellten Absolventinnen und Absolventen des ehe-maligen Missionsseminars (Pfarrer Ulrich Storck, Diesdorf) und der an seine Stelle getretenen Fachhochschule (Francis Abdelmassieh, MA und Evet Bebawy, BA) aus praktischer Perspektive den religiösen Pluralismus ihres derzeitigen Arbeits-bereiches vor. Auch in deren Beiträge wurde die Ambivalenz der religiösen Entwicklungslinien in Deutschland deutlich: Während etwa arabischsprachige Kirchengemeinden ein starkes Wachstum verzeichnen können, ist der Rückgang der Mitgliederzahlen in ostdeutschen Kirchen nur schwer aufzuhalten. Die Arbeitspraxis der FIT AbsolventInnen zeigt aber auch, dass sich durch interkulturelle Begleitung auf allen Seiten große Fortschritte hinsichtlich Dialogfähigkeit und Abbau religiöser Rigorismen erzielen lassen.

Ein gemeinsames Mittagessen bot den ehemaligen und aktuellen Studierenden sowie Lehrenden und Mitarbeitenden der FIT eine willkommene Gelegenheit für Gespräche und networking.

Rektor Prof. Dr. Wilhelm Richebächer dankte allen, die den akademischen Festtag gestaltet hatten, und freut sich über die gelungene Premiere: „Der dies academicus hat gezeigt, dass das Interesse aller Beteiligten an Begegnung, Kontaktpflege und Austausch über gesellschaftsrelevante Themen groß ist. Er soll eine feste Einrichtung im Curriculum der FIT werden.“

PR
Foto: Dorethea Müller

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