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Kirschenernte: Viele süße Früchte von bester Qualität erwartet – Mehr als die Hälfte der Kirschbäume stehen geschützt unter Dachanlagen

NIEDERSACHSEN. In Niedersachsen läuft seit einigen Tagen die Kirschenernte. Die erste frische Ware, die vorwiegend aus dem Alten Land bei Hamburg stammt, wird jetzt in Geschäften und auf Wochenmärkten angeboten. Fachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erwarten gute Erträge von hervorragender Qualität. „Wir rechnen mit zehn bis zwölf Tonnen Kirschen pro Hektar, das sind etwa zehn bis zwölf Kilogramm pro Baum“, sagt Dr. Matthias Görgens von der zur Kammer gehörenden Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork (Kreis Stade). Nur länger anhaltender Regen oder Hagel könnten die positiven Aussichten auf eine gute Ernte noch trüben.

Prall, rot und lecker: Ab sofort gibt es wieder Kirschen aus Niedersachsen. Die Ernteprognosen sind erfreulich. Es werden gute Erträge und qualitativ hervorragende Früchte erwartet. Foto: Pixabay/Braxmeier

Um solche negativen Einflüsse auszuschalten, werden immer mehr Kirschen in sogenannten Dachanlagen angebaut. „Der Trend geht weiterhin zum Dach“, bestätigt auch Görgens. Die Hälfte der an der Niederelbe angebauten Süßkirschen seien mittlerweile überdacht – Tendenz steigend. Eine solche Anlage kostet pro Hektar rund 100.000 Euro. Aber die Vorteile liegen auf der Hand.

Unter dem Schirm können die Früchte besser ausreifen, bilden deshalb mehr Zucker und sind leckerer. Außerdem sind sie vor Regen und damit vor einem Aufplatzen der Früchte geschützt. Und sie sehen glänzender aus und sind haltbarer. Zudem lassen sich die Anlagen leichter mit Netzen gegen Schädlinge, zum Beispiel die Kirschessigfliege, schützen. „Alles das schlägt sich in barer Münze nieder“, sagt Görgens und rechnet vor: „Die Investition in eine solche Anlage hat sich in neun bis zehn Jahren amortisiert.“

Auf den Plantagen ist jetzt das große Pflücken in vollem Gange. Die letzten heimischen Kirschen kommen voraussichtlich Ende Juli in den Handel. Bis dahin werden jede Woche ein bis zwei neue Kirschensorten geerntet, denn zu den genetischen Eigenschaften der Sorten gehörten deren individuelle Reife-Zeitpunkte. „Jeder Betrieb baut mehrere Sorten an, um über einen möglichst langen Zeitraum stets frische Kirschen anbieten zu können“, erklärt Obstbaufachmann Görgens.

Zu den Aufgaben seines Hauses, der OVA, gehört es unter anderem, Kirschensorten zu testen. Die Beratung des Obstbauversuchsrings in Jork mit ihrem Spezialberater für Steinobst, Martin Kockerols, spricht dann Empfehlungen für den Anbau aus. Daneben hat das in Jork beheimatete Institut auch eigene Sorten entwickelt, darunter die heute international bedeutende „Regina“. Etwa 20 Kirschensorten haben aktuell an der Niederelbe große wirtschaftliche Bedeutung. Dazu kommt ein Vielfaches an alten Sorten, die in kleinerem Umfang angebaut werden.

Bewahrheitet sich Görgens‘ Vorhersage, werden in diesem Jahr rund 5.000 bis 6.000 Tonnen Süßkirschen in Niedersachsen, vorwiegend im Alten Land, geerntet werden. Dort an der Elbe werden auf rund 500 ha Süßkirschen angebaut. Verbraucher können die leckeren Früchte direkt ab Hof oder auf den Wochenmärkten probieren und kaufen.

Deutschlandweit werden etwa 5.500 ha Kirschen von 6.600 Betrieben angebaut. Bei einem Selbstversorgungsgrad von 30 bis 50 Prozent wird ein erheblicher Teil der in Deutschland verkauften Süßkirschen importiert. Hauptlieferanten sind die Türkei und Italien.

PR
Foto: Pixabay/Braxmeier

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