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Landesbeauftragte Monika Scherf hatte zur regionalen Integrationskonferenz nach Lüneburg eingeladen – Zugewanderte Frauen in der Gesellschaft

LÜNEBURG. Unter dem Titel „Zugewanderte Frauen in der Gesellschaft“ fand am 21. Juni im Behördenzentrum Auf der Hude die 5. Regionale Integrationskonferenz des Amtes für regionale Landesentwicklung statt. Mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung von Landesbeauftragten Monika Scherf gefolgt und diskutierten über den Stand der Integration mit besonderen Augenmerk auf zugewanderte Frauen.

von links nach rechts Landesbeauftragte Monika Scherf, Reem Abo Issa, Dyana Mieske-Borchers, Eva Marie Charbonnier, Mareike Witte, Sandra Differt, Johan Vogelaar.

Mareike Witte vom Jobcenter Lüneburg stellte in ihrem Eingangsreferat Zahlen und Daten rund um das Thema zugewanderte Frauen und Arbeitsmarkt vor, wies dabei auch auf Hürden und Schwierigkeiten im Alltag hin. Das Jobcenter betreut rund 750 Frauen aus 11 Ländern die dieser Personengruppe zuzurechnen sind.

Sandra Differt von der feffa e. V./Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft Lüneburg.Uelzen informierte über das Vorhaben der beruflichen Integration geflüchteter Frauen als besonderer Schwerpunkt der Arbeit für den Zeitraum 2017 – 2020. Geflüchtete Frauen und andere Migrantinnen werden durch Beratung, Begleitung und Informationen unterstützt, um Hemmnisse abzubauen und Wege in die Arbeit aufzuzeigen.

Anschließend berichteten vier Akteure über gelungene Projektarbeit in der Region. So erzählte Dyana Mieske-Borchers vom Jobcenter im Landkreis Celle von dem Projekt „Frauen(t)räume – Räume für Frauen“. Dabei werden Räume zur Verfügung gestellt, die Frauen mit und ohne Migrationshintergrund als Ort der Begegnung dienen und die weitestgehend selbst verwaltet werden. Es wurde deutlich, wie wichtig „Wohlfühlräume“ für zugewanderte Frauen sind, in denen sie sich zurückziehen und miteinander über Dinge des Alltags reden können, die sie sonst nicht thematisieren würden.

Eva Marie Charbonnier von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Rotenburg/Wümme berichtete vom „Interkulturellen Frauentag“, der im April mit 42 Teilnehmerinnen in Bremervörde stattgefunden hat. Sie betonte die Integrationschancen, die der Sport nicht nur Männern, sondern auch den Frauen bietet. Die Veranstaltung diente gleichzeitig als Scharnier zu den örtlichen Sportvereinen, um Frauen einen Weg dorthin zu öffnen.

Jamileh Nakhavoli stammt aus dem Iran und ist Leiterin der Frauengruppe AZAAR (persisches Wort für Flamme) in Lüneburg. Sie bringt Frauen aus Afghanistan und dem Iran zusammen und versucht, ihnen in verschiedensten Dingen des Alltags zu helfen und eine Stimme zu geben.

Johan Vogelaar von den AWO Sozialen Diensten Dahlenburg erzählte aus der Arbeit des Projektes „Frauen, Flucht und Fähigkeiten – Empowerment im Sozialraum Dahlenburg“. Er forderte sehr deutlich die Förderung der Arbeit in kleinen Gruppen und wies auf den Bedarf an Fachpersonal hin, da die Arbeit in Gesprächskreisen sehr viel pädagogisches Geschick erfordere.

In der sich anschließenden Podiumsdiskussion, die von Landesbeauftragte Monika Scherf moderiert wurde, kristallisierten sich noch einmal Problemstellungen und Anforderungen heraus, die sich bei der Arbeitsmarktintegration nicht nur von Frauen ergeben. Hierzu zählen die Verbesserung der Anerkennung von Qualifikationen, die aus dem Herkunftsland mitgebracht werden, fehlende Kontakte zu Deutschen, die hohen Anforderungen an Sprachkenntnisse vor Beginn einer Ausbildung und in den Berufsschulen. Hinzu kommen das Fehlen von Kinderbetreuungen oder hohe Auflagen, die daran gestellt werden. Gefordert wurde auch die ab 2014 geschaffenen Strukturen für die Betreuung von Flüchtlingen dauerhaft zu etablieren. Hier wird oft noch mit zeitlich befristeten Verträgen gearbeitet, obwohl allen Beteiligten klar ist, dass die Integrationsarbeit gerade erst begonnen hat und noch ein langer Weg vor uns liegt.

Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Scherf bei den Gästen und Vortragenden für ihr Kommen und die sehr lebendigen und anschaulichen Diskussionsbeiträge.

Die Ergebnisse der Konferenz werden in die Arbeit des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ fließen. Das Bündnis hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund und -erfahrungen im gemeinschaftlichen Schulterschluss von Politik und Gesellschaft und von allen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Ebenen zu bewältigen.

PR

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