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Einfache Regeln für ein einfaches Leben – Malteser in Celle informierten über Salafisten in unserer Gesellschaft

CELLE. Ein Staat, in dem alle Menschen nach dem Koran leben, dasselbe sagen, dasselbe denken und dasselbe tragen – der Traum eines jeden Salafisten, der Albtraum einer offenen und freien Gesellschaft. Unter dem Titel „Salafismus – eine radikal-islamistische Strömung in unserer Gesellschaft“ befassten sich die Malteser in Celle am Freitagabend, 28. Juni, in der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche näher mit diesem Phänomen.

Islamischer Staat, Al-Quaida, Muslimbrüderschaft, Hamas, Hisbollah – die Namen der Islamisten sind unterschiedlich, doch ihr Ziel ist, von Variationen abgesehen, das gleiche: Sie wollen eine homogene Gesellschaft, in der kein Platz ist für abweichende Meinungen oder gar Pluralismus, in der alle wie die „frommen Altvorderen“ des 7. Jahrhunderts nach einem muslimischen Lebenskodex leben. Dafür setzen sich Salafisten auch in westlichen Gesellschaften ein, indem sie insbesondere unter Flüchtlingen missionieren und sich gezielt an junge, noch suchende Menschen wenden. Dabei setzen sie geschickt die Sozialen Medien ein.

Das Erfolgsgeheimnis der Salafisten, von denen längst nicht alle gewaltbereit, aber alle intolerant sind: Sie definieren einfache Regeln nach ihrem Verständnis des Korans. Zweifel sind nicht gestattet, Glauben heißt Gehorchen. Als Lohn für die Gehorsamen winkt die Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit starker innerer Loyalität, die sich allerdings auch gezielt nach außen abschottet: Wir Gläubigen gegen die Ungläubigen. Für viele ungefestigte Menschen ist das sehr verlockend.

Soweit die erschreckende Analyse von Referent Manoel da Silva, einem geborenen Brasilianer, der seit mehr als 20 Jahren in Deutschland lebt und derzeit als Integrationsbeauftragter bei der Gemeinde Wietze arbeitet. Vor einem kleinen, aber sehr interessierten und teils fachkundigen Publikum beließ es der Diplom-Übersetzer für Arabisch und Persisch aber nicht beim Aufzählen von Fakten, sondern gab auch praktische Tipps im Umgang mit jungen Menschen, die sich von islamistischem Gedankengut angezogen fühlen. Handelt es sich dabei nur um eine rebellische Phase oder ist das islamistische Denken schon stark ausgeprägt? Zunächst rät da Silva zu ehrlichem Interesse und Nachfragen: Warum trägst Du diese Kleidung? Was meinst Du damit, wenn Du dies und jenes sagst? Auf keinen Fall dürfe man einen jungen Menschen, bei dem man salafistisches Gedankengut vermutet, oder auch die Schule, in die er geht, stigmatisieren. Dies provoziere nur Abwehr. Besser sei, sich Rat bei Beratungsstellen oder auch bei der Polizei zu holen.

Seit rund drei Jahren hilft der Malteser-Integrationsdienst in Celle Geflüchteten bei der Integration in unsere Gesellschaft und betreibt damit indirekt auch Prävention gegen Salafismus. Ehrenamtskoordinatoren der Malteser schulen Ehrenamtliche, die den Neubürgern unter anderem bei der Arbeitssuche oder beim Ausfüllen von Formularen helfen und gelegentlich auch zu gemeinsamen Aktivitäten einladen.

PR
Foto: Lukas/Malteser

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