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Nordostniedersachsen hat das Zeug zur Wasserstoff-Modellregion

NIEDERSACHSEN. Für das Stader Chemiewerk DOW ist Wasserstoff eigentlich nur ein Abfallprodukt ihres Produktionsprozesses. Doch wozu dieser „Abfall“ in der Lage ist – das versetzt selbst Experten ins Staunen: Der jährliche Strombedarf von 20 Städten, die allesamt so groß sind wie die Hansestadt Stade, ließe sich damit abdecken. Genauso könnte man damit alle vier Stunden 1.000 LKWs betanken.

Das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, welches Potential hier vorhanden ist. „Nordostniedersachsen hat das Zeug zur Modellregion“, ist die Landesbeauftragte Monika Scherf überzeugt. Die Leiterin des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg kennt sich aus mit erneuerbaren Energien. Bereits in ihrer Zeit als Kreisrätin beim Landkreis Lüneburg kümmerte sie sich federführend um den Ausbau der Windräder.

Doch Windkraft und Biogas allein werden die Energiewende nicht herbeiführen, da sind sich Experten einig. Wasserstoff wird dagegen bereits als das neue grüne Öl des 21. Jahrhunderts gehandelt. „Das ist eine Riesen-Chance für die Region, insbesondere für den ländlichen Raum“, ist sich Monika Scherf sicher – und hat bereits viele Unterstützer an ihrer Seite.

Bei einem Treffen in der IHK Stade, zu dem die Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt gemeinsam mit der Landesbeauftragten eingeladen hatte, haben kürzlich rund 30 Unternehmen ihr Interesse erklärt, ein Konsortium zu gründen. Die Idee: Austausch über Potenziale – sei es bei der Erzeugung, Nutzung und Speicherung von Wasserstoff. Es geht darum, erste Projektansätze miteinander zu vernetzen und zu realisieren.

Gerade für die Speicherung von Wasserstoff erfüllt Nordostniedersachsen ideale Voraussetzungen. Mittelfristig könnten Salzkavernen der DOW sogar so angelegt werden, dass sie anschließend als Speicher für Wasserstoff genutzt werden können. Und: Die ersten Praxisbeispiele rollen schon durch die Landschaft: Zwischen Buxtehude und Cuxhaven pendelt ein mit Wasserstoff betriebenen Regionalzug. Es ist weltweit der Erste. In Bremervörde wird gerade eine Wasserstoff-Tankstelle für diese und andere Fahrzeuge geplant.

„Die Energiewende gelingt nur, wenn der Windstrom gespeichert werden kann“, ist sich Claus Rehder sicher. Er ist beim Amt für regionale Landesentwicklung zuständig für Erneuerbare Energien und Wasserstoff und weiß: „Wir könnten die Windenergie in Wasserstoff umwandeln und ins bestehende Erdgasnetz einspeisen. Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.“

Das Konsortium, das betreut wird durch das TZEW in Stade, steht kurz vor der Gründung. Die Mitglieder haben ein klares Ziel: Sie wollen gemeinsam Bund und Land überzeugen und eine von fünf Modell-Regionen in Deutschland werden. Der Förderantrag im Bundesprogram „HyExpert“ befindet sich in der Vorbereitung.

PR

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