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OP sinnvoll? Hälfte der Patienten zweifelt: BARMER-Umfrage zur Zweitmeinung

HANNOVER/CELLE. Laut einer repräsentativen Umfrage der BARMER unter 1.000 Frauen und Männern sind 56 Prozent der Deutschen unsicher, ob eine geplante Operation bei ihnen tatsächlich notwendig ist. Trotz Zweifel erfragt sich nicht jeder eine Zweitmeinung vor einem planbaren medizinischen Eingriff. „Dabei zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Meinung anderer Ärzte ganz anders ausfallen kann. Wir haben ein Informationsdefizit in Deutschland, was Operationen angeht. Wissens- und Informationslücken dürfen nicht dazu beitragen, dass unnötige Eingriffe vorgenommen werden“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen.

Zwar hätten 72 Prozent der Befragten die Diagnose und 21 Prozent die Therapieempfehlung bestätigt bekommen. Acht Prozent erhielten jedoch auch eine andere Diagnose, 17 Prozent eine andere Therapieempfehlung. „Patienten haben einen Anspruch auf Zweitmeinung. Das macht die medizinische Versorgung insgesamt sicherer, weil Spezialisten so ihre Expertise einbringen können. Das Einholen einer zweiten Meinung ist auch kein Vorwurf an den behandelnden Arzt. Es ist Ausdruck für die Souveränität der Patienten, die zunehmend an Entscheidungen mitwirken wollen, die ihre Gesundheit betreffen“, so Sander. Sie fordere die Patienten auf, konsequent vom Recht auf Zweitmeinung Gebrauch zu machen. Laut BARMER-Umfrage folgten 56 Prozent derjenigen, die sich eine zweite Meinung einholten, dann auch der Alternativauffassung.

Alter, Bildung und Einkommen beeinflussen das Interesse
Die zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen respondi durchgeführte Online-Umfrage zeigt, dass Alter, Bildung und Einkommen die Offenheit gegenüber Zweitmeinungen beeinflussen. Je höher Einkommen und Bildung, desto öfter würden weitere Meinungen erfragt. Besonders kritisch seien 40- bis 49-jährige Patienten. Frauen würden sich öfter eine Zweitmeinung einholen als Männer. „Mit dem sozialen Status und der Lebenserfahrung steigt die Bereitschaft, ärztliche Empfehlungen zu hinterfragen“, betont Sander. Am häufigsten holten die Befragten Zweitmeinungen ein, wenn es um planbare Eingriffe im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie (27 Prozent), der allgemeinen Chirurgie (24 Prozent), der Gynäkologie (zehn Prozent) sowie der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (acht Prozent) ging. Von den Befragten, die keine Zweitmeinung eingeholt haben, sagten 67 Prozent, dass sie die Notwendigkeit des Eingriffs nicht bezweifelten. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) fühlte sich vom Arzt ausreichend aufgeklärt.

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