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Eine Verpflichtung der heimatverbundenen Traditionen: Tag des alten Handwerks auf dem Landgestüt

CELLE. Der Verein der Freunde und Mitarbeiter des Landgestüts Celle e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das alte Handwerk in seinen Traditionen lebendig zu halten und den nachfolgenden Generationen im wahrsten Sinn des Wortes „begreiflich“ zu machen. Wagner, Schmied und Sattler sind u.a. Berufe, die Kraft und Fingerspitzengefühl erfordern. Hier sind Maschinen eine Unterstützung, aber das menschliche Auge bleibt unersetzbar. Beim Tag des alten Handwerks am Samstag lud der Verein dazu ein, einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Wer hat denn schon einmal gesehen, wie ein Pferd beschlagen oder ein Kutschenrad hergestellt wird? Wie wird ein Korb geflochten oder wie gewebt? Wie kommt die Farbe auf das Porzellan, der Duft in die Seife….? Der Tag des alten Handwerks war wieder eine gute Gelegenheit, diese Kunst hautnah zu erleben. Ein Erlebnis für die ganze Familie. Groß und Klein fand auf dem Gelände des Landgestüts etwas, das begeisterte und auch Neugier weckte.

Wie oft stellt sich ein junger Mensch wohl die Frage, wie ein Produkt, das in der heutigen Zeit maschinell hergestellt wird, wohl früher hergestellt wurde. Dieses Wissen konnte beim Tag des alten Handwerks der jungen Generation vermittelt werden und der älteren Generation Gelegenheit geboten werden, sich an die „gute alte Zeit“ zu erinnern. Schuster, Weber, Besenbinder, Stellmacher und Schmied – wer weiß heute noch so genau, was sich dahinter verbirgt?

Unikate müssen auch heute noch in Handarbeit hergestellt werden. So demonstriert der Schmied die Herstellung eines Hufeisens, der Wagner eines Wagenrades und die Klöpplerinnen von kostbarer Spitze. Wie wird ein Schuh nach Maß gefertigt, wie wird aus einem Baumstamm ein Balken, aus Weide ein Korb, aus Wolle ein Faden? All diese Handwerke (und natürlich noch viele andere) konnten kleine und große Besucher nicht nur sehen, sie konnten sie oft auch selber einmal ausprobieren.

Der Stand der Firma Holzwerk sah richtig nach Arbeit aus, und die Jungs mussten sich ganz schön ins Zeug legen, um mit historischen Werkzeugen dem Holz zu Leibe zu rücken. Motorgeräusche, Elektrowerkzeuge? Alles Fehlanzeige. Alles schweißtreibende Handarbeit. Was heutzutage im Handumdrehen am Computer gestaltet wird, musste „früher“ ein Schriftsetzer Buchstabe für Buchstabe im Setzkasten zusammenfügen. Der Buchdrucker Fred Benecke hat dieses Handwerk noch gelernt und konnte von seinen Erfahrungen berichten. Im Märchen hatte sich Dornröschen an einer Spindel verletzt und fiel in einen hundertjährigen Schlaf. Nun, das musste beim Tag des Handwerks die Dame am Spinnrad nicht befürchten. Aber es war bewundernswert, wie sie aus der durch ihre Finger gleitende Schafwolle einen Wollfaden auf die Spindel zauberte.

Mollenhauer ist ja ein gängiger Familienname. Das Team der Sleefkarl’s aus Schwalingen demonstrierte, welchem Beruf der Name zu Grunde liegt. Auch das war eine mühselige Angelegenheit, aus einem Stück Holz eine Molle zu hauen – also herzugstellen. Einen ganz alten Beruf übte die Freie Waffenbruderschaft vom Castrum Stargarde aus. Das Team um Hartmann Graf von Starkenburg musste sich in Ritterrüstungen in Duellen beweisen – Gott sei Dank ging es hier nicht ums nackte Überleben. Aber durch Taktieren mit Schwert und Schild konnten Punkte gesammelt werden.

Traditionell wurden durch eine Jury der schönsten Stände ermittelt. Fred Müller vom Verein der Freunde und Mitarbeiter des Landgestüts nahm die Siegerehrung vor. Der erste Platz in diesem Jahr ging an die Mollenhauer aus Schwalingen, auf Platz zwei kamen die Besenbinder aus Wolthausen und Platz drei belegte die Waffenbruderschaft.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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