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Auftakt-Veranstaltung für die Lese-Experten 2019/20 *** aktualisiert

CELLE. Alle zwei Jahre sucht der Arbeitskreis in der Bibliotheksgesellschaft Celle in Kooperation mit den Bibliotheken in Stadt und Landkreis Celle nach Leseexperten. Das ist inzwischen die siebente Aktion dieser Art. Heute fand die Auftaktveranstaltung im Kreistagssaal statt mit der Übergabe der Bücher an die 16 Bibliotheken in Stadt und Landkreis und natürlich auch an die Fahrbücherei, die auf sieben Routen in Ortschaften, in denen es keine stationäre Bücherei gibt, Station macht. Symbolisch für alle nahm Lisa Röper von der Bibliothek Wathlingen/Nienhagen den Büchersatz entgegen.

Rainer Petzold , Vorsitzender der Bibliotheksgesellschaft, begrüßte Dr. Elke Haas, die sich bei ihrem früheren Engagement bei der Bibliotheksgesellschaft sehr für die Lese-Experten eingesetzt hatte. Sie hatte seinerzeit dieses Projekt von Lettland nach Deutschland gebracht.

Der Arbeitskreis Lese-Experten bei der Bibliotheksgesellschaft hat für das aktuelle Projekt, das offiziell am 30. September startet und bis Ende April läuft, 30 Bücher zusammengestellt. Wie Rainer Petzold in seiner Begrüßungsrede erläuterte, standen in den vorherigen Aktionen lediglich zwölf Bücher zur Auswahl. Die Aktion richtet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen aller weiterführenden Schulen in Stadt und Landkreis. Aktuell sind auch Bücher dabei, die für Schülerinnen und Schüler bestimmt sind, die bislang wenig Erfahrung mit Literatur haben, damit sie mit dem Medium Buch vertraut werden. Es gebe Schülerinnen und Schüler, deren Leseleistung nicht besonders gut sei, da gebe es noch Luft nach oben. Umfragen haben ergeben, dass 64 % der Schülerinnen und Schüler gern lesen. Festgestellt wurde aber auch, dass ca. ein Fünftel der Grundschulabsolventen nicht richtig lesen können. Darum sei Deutschland auch von Platz fünf auf Platz 21 bei der Leseleistung im internationalen Vergleich abgerutscht. Von den 30 Büchern können sich nun die Schülerinnen und Schüler fünf Bücher zum Lesen aussuchen, dazu haben sie bis April 2020 Zeit. Dann müssen sie an einem Quiz teilnehmen und von 15 Fragen zwölf richtig beantworten. Dann gelten sie als Lese-Experte. Um die Bücher ausleihen zu können, ist eine Einschreibung bei der Bibliothek als Leser erforderlich. Sowohl Einschreibung wie auch das Ausleihen sind natürlich kostenlos. Damit will man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Im Rahmen des Projekts sollen die Teilnehmer zu der Erkenntnis kommen, dass Lesen Freude macht und man dabei viel lernen kann. So sollen sie aber auch dazu animiert werden, über das Projekt hinaus noch die Bibliothek aufzusuchen. Ein Anreiz für die Teilnahme ist, dass unter allen erfolgreichen Teilnehmern Gutscheine verlost werden.

Für die heutige Auftakt-Veranstaltung sollte der Schirmherr des Projekts und Vorsitzender der Arno-Schmidt-Stiftung, Jan Philipp Reemtsma, nach Celle kommen. Er musste leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Stattdessen kam Susanne Fischer von der Stiftung und warb engagiert für das Lesen. Ein Buch sei mehr als ein Film. Im Film sehen alle Menschen das gleiche. Ein Buch rege die Fantasie an und jeder sehe seine eigenen Bilder. „Immer wenn ich ein Buch dabei habe, muss ich mich nie langweilen“, so Susanne Fischer, die selbst Autorin ist. Auch für das Lesen sei es notwendig, daran zu arbeiten bis es Spaß macht. Fischer verglich das mit dem Geigenspielen, das sich am Anfang nicht schön anhört. Aber nach einiger Übung werde es immer besser und mache letzten Endes Spaß. Ein Buch könne auch einen Menschen ein Leben lang begleiten. So habe sich Arno Schmidt bereits im Alter von sechs Jahren von seinem mühselig angesparten Taschengeld das Buch „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ gekauft. Vor 40 Jahren starb Arno Schmidt, und das Buch befand sich mit deutlichen Gebrauchsspuren in seinem Nachlass und ist heute noch im Museum in Bargfeld ausgestellt.

Schülerinnen des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium stellten zu Abschluss der Auftakt-Veranstaltung je ein Buch vor und lasen vor, allerdings nur den ersten Satz, so dass die Neugierde geweckt wurde, wie weitergeht. Auf jeden Fall hatten sie Spaß dabei.

Die Veranstaltung wurde schwungvoll musikalisch umrahmt vom Salonorchester des Gymnasiums Ernestinum.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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