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Demonstrationszug zum Hof Nahtz verlief friedlich

ESCHEDE. Friedlich aber bestimmt, zogen am Samstag über 120 Demonstranten vom Bahnhof in Eschede direkt zum NPD Landesverband Niedersachsen, dem Hof Nahtz. Mit Fahnen, Bannern und Trillerpfeifen wollten sie nun auch direkt vor Ort Flagge zeigen und somit die Veranstaltung auf dem Hof stören.

Seit 2007 treffen sich in Eschede Bürgerinnen und Bürger, um gegen die Versammlungen auf dem Hof Nahtz zu demonstrieren. Sie wollen mahnen und Aufmerksamkeit bewirken, denn die teils hochkarätigen Treffen haben eine große Strahlkraft. Bereits zweimal zuvor habe der DGB vorher probiert, dass der Protestzug auch zum Hof gehen kann, doch es wurde schließlich immer abgelehnt. Nunmehr habe das Verwaltungsgericht in Lüneburg entschieden, dass die vorgebrachten Bedenken der Behörden nichtig sind und so ging es in diesem Jahr erstmalig bis zum Hof.

Unter der Aufsicht der Polizei, hatten sich am Samstag über 120 Demonstranten zusammengefunden, um gegen die Versammlungen auf dem Hof zu protestieren. Nach dem Treffen am Bahnhof in Eschede, ging es im Protestzug zur Ecke Hermannsburger Straße/Im Dornbusch zu einer kleinen Kundgebung. Klaus Jordan, vom Netzwerk Südheide, sprach in seiner Rede von einem Präzedenzfall, dass dieser Zug nun nach all den Jahren direkt zum Hof kann und bekräftigte, dass die NPD keine Freude an dem selbigen haben werde.

Kirsten Diekmann unterstrich noch einmal, dass dieser Hof für die rechte Szene eine große Bedeutung habe und erinnerte, an die Anfangszeiten des Gegenprotestes.

Der Protestzug machte sich im Anschluss auf den weiten Weg zum Hof Nahtz. Im Internet hatte zuvor der Landesverband der NPD zu einer Festivität auf dem Gelände geladen. Kurz vor dem Gelände stoppte die Polizei dann kurz die Demonstranten, da sich auf der langen Strecke der Zug ein wenig auseinandergezogen hatte. Nun ging es dann aber weiter, und die Demonstranten machten beim Vorbeizug am Hof lautstark auf sich aufmerksam, schwenkten Fahnen, Banner und sprachen auch einzelne am und vor dem Zaun stehende Teilnehmer auf dem Hof an. 150 Meter vom Hof entfernt, bauten sich die Demonstranten für eine weitere Kundgebung auf. Mit direktem Blick auf den Hof, sprach Olaf Meyer von der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen, zu den Demonstranten. Meyer möchte dem Treiben auf dem Hof etwas entgegensetzen und forderte alle auf, die braune Machenschaft auf dem Hof nicht zu tolerieren. Das Fest, zu dem die NPD geladen hatte, zielt auf das Erntedankfest. Nach der nationalsozialistischen Sicht „Blut, Boden, Land“ soll hierbei die Volksgemeinschaft gestärkt werden, berichtet Meyer. Er kritisierte jedoch zugleich, dass sich die Koordinaten der Gesellschaft generell nach rechts verschoben haben. Diese hingegen treffen sich allerdings nicht auf dem Hof, sondern sind in fast jeder Talkshow anzutreffen, beeinflussen und befeuern dieses Klima. Meyer verwies auf die AfD, die mittlerweile in jedem Landtag und auch im Bundestag sitze.

Die Demonstranten wollten auf sich aufmerksam machen, die Veranstaltung auch in gewisser Weise stören und zeigen, dass sie da sind und die Ereignisse auf dem Hof genau verfolgen. Viele hatten zuvor noch nie den Hof zu Gesicht bekommen. Neben dem Haupthaus, waren am Samstag auch zwei Zelte aufgebaut, um vor Wind und Wetter die Teilnehmer zu schützen. Eine ungehinderte Sicht verhinderte jedoch der aufgestellte Bauzaun. Generell verlief die Veranstaltung ruhig. Gegenseitig waren viele Fotografen und Kameras zu entdecken, die sich gegenseitig dokumentierten.

Teilnehmer des Hofes zeigten sich entspannt und unbeeindruckt von der Demonstration. Sie freuten sich zwar über den ruhigen Ablauf, hatten jedoch auch schon mit mehr Aktionen der Teilnehmer gerechnet.

Die Polizei hatte die gesamte Demonstration, den Zug zum Hof und die Kundgebungen mit viel Fingerspitzengefühl abgesichert und sorgte zugleich für einen sicheren Ablauf. Im Verlauf des Aufzuges kam es zu kurzfristigen Beeinträchtigungen des Individualverkehrs auf der Landesstraße 281.

Die Demonstranten waren mit der Aktion zufrieden und freuten sich, dass immer mehr Teilnehmer zu diesen Kundgebungen kommen.

Redaktion
Celler Presse

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