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Viele Teilnehmende bei der Bauhaus-Führung – Celle kann sich mit Dessau und Weimar messen

  • Celle

CELLE. „100 Jahre Bauhaus“ und der Architekt Otto Haesler waren die Themen eines ganztägigen Stadtrundgangs zu dem Geschichtswerkstatt e.V. und DGB-Kulturarbeitskreis eingeladen hatten. Veranstalter Charly Braun begrüßte erfreut 30 Interessierte aus dem Heidekreis und aus Hannover, die den Spuren des „bedeutendsten Siedlungsarchitekten“ folgen wollten. Dieses Kompliment hatte 1932 das New Yorker Museum of Modern Art Otto Haesler gemacht.

Dietrich Höper von der Otto-Haesler-Initiative zeigte zuerst zwischen Bahnhof und Altstadt die frühen Bauten Haeslers, die noch einige Jugendstil-Elemente enthalten. Dass Haesler zu den Pionieren und Wegbereitern „Neuen Bauens“ gehörte, beweisen mehrere Siedlungen und andere Gebäude. Die Straße „Italienischer Garten“ mit den würfelartigen Wohnhäusern wirkt schlicht und durch Farbigkeit zugleich elegant. Dass Haeslers Baustil in den 1920er und 1930er Jahren die große Wohnungsnot lindern half, ist besonders in den Siedlungen „Georgsgarten“ und „Blumläger Feld“ zu erkennen.

Haesler entwarf hier helle, funktionale Gebäude mit kleinen bezahlbaren Wohnungen in klaren kubischen Formen der aufkommenden Bauhaus-Architektur. Gemeinschaftsflächen, Gärten und Einrichtungen wie Kindergarten und Cafeteria sollten das soziale Leben in den neuen Siedlungen fördern. Haeslers Architektur sorgte dafür, dass Licht und Sonne in die Wohnungen drang und ein zentrales Heizwerk alle versorgte.

Die Besuchsgruppe war sichtlich beeindruckt vom Haesler-Museum mit den möblierten Musterwohnungen und der Ausstellung im Wasch- und Badehaus. Vom Klappbett über Geschirr bis zum Zeitungspapier in der Toilette konnten sie nachvollziehen, wie bescheiden wenig begüterte Familien damals lebten.

Die Altstädter Schule zählt zu den zehn wichtigsten Werken des Baustils. Das wegen seiner Fassade auch „Glasschule“ genannte Gebäude zog in den 1920er Jahren Besuchende aus aller Welt an.

Im von Haesler entworfenen Café Kies zog die Besuchsgruppe ein begeistertes Résumé der Ganztagestour durch die Bauhaus-Stadt Celle.

H. Bothe
Fotos: Angelika Jankowski

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