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Offener Brief des Schulvereins Altstädter Schule zum Schulumstrukturierungsprozess

  • Celle

CELLE. Der Schulverein der Grundschule Altstädter Schule wendet sich in einem Offenen Brief an die Mitglieder des Celler Stadtrats und an die Celler Medien, um seine Position in dem Schulumstrukturierungsprozess zu verdeutlichen. Die Veröffentlichung erfolgt im Wortlaut:

„Sehr geehrte Ratsmitglieder, verehrte Lokalpresse,

wir, der Schulverein der Grundschule Altstädter Schule, bitten Sie darum, folgende Aspekte um die aktuelle Lage des Schulumstrukturierungsprozesses zu bedenken und in Ihre Entscheidungsfindung einzubinden.

  • Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde kein schriftlicher Förderbescheid für die angekündigten Fördergelder zur Sanierung der Altstädter Schule als Gebäude erteilt.
  • Das Landesamt für Denkmalschutz erteilte bisher keine Genehmigung zur denkmalschutzgerechten Sanierung des Bauhausgebäudes der GS Altstädter Schule .
  • Weder das Landesamt für Denkmalschutz noch die Staatsministerin für Kultur und Medien (Fördergelder Bund) hatten bisher Kenntnis über die Pläne zur Umstrukturierung der Schullandschaft in Celle und die Veräußerung des Gebäudes der Altstädter Schule. Die Institutionen bewerten sowohl die geplante Umsetzung der Sanierung als auch die angedachte Finanzierung unter den neuen Gesichtspunkten als fragwürdig.

Des Weiteren bittet der Schulverein dahingehend um die Klärung folgender Punkte sowie um eine sachdienliche Stellungnahme. Darüber hinaus bitten wir um entsprechende Konsequenzen für

a) die Kreistagsmitglieder, die Entscheidung mindestens bis zur Klärung der Punkte zu vertagen.
b) die Stadtratsmitglieder, den Ratsbeschluss unter diesen Voraussetzungen in Frage zu stellen und gegebenenfalls rückgängig zu machen.

  • Die Förderung/Finanzierung ist nicht schriftlich zugesichert. Läuft die Stadt Celle somit Gefahr, die Sanierung in Eigenleistung durchzuführen?
  • Der Wertzuwachs des Gebäudes, welcher bei der Sanierung herbeigeführt wird, muss bei Veräußerung dem Bund angezeigt und entsprechend muss von der Stadt Celle ein Ausgleichsbetrag an ihn abgeführt werden.
  • Welche Argumente begründen die mangelnde Transparenz zur Umsetzung der Sanierung? Die Beteiligten haben trotz Nachfragen kaum oder keine Kenntnisse zum Sanierungskonzept und der Machbarkeitsstudie erhalten. Die geplante Umbau- und Modernisierungsmaßnahme des Landkreises wurde vorab weder mit dem Landesamt für Denkmalschutz noch mit dem Fördergeber abgeklärt. Die ineinandergreifenden Schritte der Sanierung und der Umbaumaßnahmen für die geplanten Nachnutzer (Sprachheilschule) sind zwei Baumaßnahmen, die durch den Einsatz von Fördergeldern getrennt betrachtet werden müssten.
  • Die maßgeblich Beteiligten (Planungsbüro, überwachendes und genehmigendes Landesamt für Denkmalschutz und Fördergeber) wurden nicht informiert und ausreichend aufgeklärt.
  • Widersprüchliche Aussagen zum zeitlichen Prozess der Sanierung (Stadt Celle drei Jahre/ Landkreis zwei Jahre) werden getätigt. Dies hat Auswirkungen auf den Umzug der Sprachheilschule und die Einführung des Westkreisgymnasiums – HBG.

Wir als Schulverein und Eltern haben unsere Beweggründe für den Erhalt der GS Altstädter Schule bereits mehrfach dargelegt.

Eine von pädagogischen Erkenntnissen getragene Schulkultur ist zukunftsfähig und gut für Celle, nicht eine von finanziellen Beweggründen erwogene Planung. In ein von Experten erstelltes Konzept zur Grundschulstruktur gehört vorrangig ein pädagogisches Konzept, welches die Themen Integration und Vielfalt, Inklusion, demographische Entwicklung, Klassengrößen und –teiler, Schulwege, Einzugsbezirke, ökonomische und ökologische Komponenten, Besonderheiten der Stadtteile einbezieht.

Wir bemängeln, dass die Auswirkungen großer Schulzentren im Grundschulbereich, die durch die Veräußerungsentscheidung entstehen, nicht betrachtet und außer Acht gelassen werden.

Beispielhafte Auswirkungen großer Schulzentren:

  • Die Zusammenlegung von Schulen ähnlicher sozialer Probleme erwirkt ein höheres Konfliktpotential.
  • Große Klassen – weniger Zeit pro Kind
  • Verkehr – Elterntaxen, Schulwegverlängerung
  • Änderung der Schuleinzugsbezirke/ Abgabe von Schüler/innen an volle Nachbarschulen
  • Kinder werden nicht mehr im Stadtteil beschult.

Über diese Auswirkungen möchten wir als Initiative Grundschullandschaft Celle am Mittwoch, den 13.11.19 um 19 Uhr im Rahmen eines Runden Tisches in der Aula der GS Altstädter Schule diskutieren.
Auch Sie sind dazu eingeladen.“

PR

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