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Fahrt nach Bergen-Hohne in die Niedersachsen-Kaserne – Faßberger Bürger besuchen die Ausstellung „Aufrüstung, Krieg und Verbrechen…“ im Gebäude M.B.89 *** aktualisiert

  • Faßberg

FAßBERG. 15 Bewohner aus der Gemeinde Faßberg waren am 15. November mit dem Bus nach Bergen unterwegs. Bei den Teilnehmern handelte es sich überwiegend um Personen, die sich über ein Jahr mit diesem Thema im kirchlichen Gesprächskreis Hakenkreuzglocke der Michaelkirche beschäftigt hatten. Aber auch neue Gesichter waren dabei. Dr. Wagner, der Leiter der Stiftung Niedersächsisch Gedenkstätten, führte persönlich durch die Ausstellung „Aufrüstung, Krieg und Verbrechen. Die Wehrmacht und der Truppenübungsplatz Bergen“

Die Idee zu diesem Ausstellungsbesuch und das Angebot von Dr. Wagner zu einer persönlichen Führung datiert auf den 3. Juli 2019. An diesem Tag fand eine gemeinsame Diskussionsrunde im Gesprächskreis statt. Die Teilnehmer der Fahrt, unter Ihnen Angelika Cremer, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Faßberg und Rudi Blümcke, Pastor der Ev.-luth. St. Laurentius Kirchengemeinde Faßberg-Müden und u. a. auch Gemeindemitglieder wie Heiner Hohls, lauschten interessiert den Worten des Kurators der Ausstellung.

Die Ausstellung in dem historischen Gebäude M.B.98 ist nur ein Teil der vorgesehenen Aufarbeitung der Geschichte des Truppenübungsplatzes. Es ist geplant, in einem ganzen Areal mit mehreren Gebäuden und Freiflächen in den nächsten Jahren alles noch viel größer und umfangreicher zu präsentieren. Die aktuelle Ausstellung – eröffnet im Juni 2019 – ist in drei Bereiche unterteilt:

Erster Teil, die rein militärische Nutzung nach der Inbetriebnahme – der Truppenübungsplatz, mit aller Infrastruktur für ca. 20.00 Soldaten wurde in weniger als drei Jahren in den Heidesand gestampft. Behandelt wird hier auch die Rolle der Wehrmacht und des Heeres im 2. Weltkrieg. Durch viele Dokumente und durch eine gekonnte Animation entsteht ein umfassender Eindruck, über die Größe des Geländes und die Verflechtung des Militärs mit dem verbrecherischen Nazi-Regime.

Der zweite Teil befasst sich mit der Nutzung Endes des Krieges und danach. Es wurden Häftlinge, KZ- Insassen und Wachmannschaften dort untergebracht. Bis August 1951 fanden auch die Überlebenden, die Displaced Persons (DP), hier ein unfreiwilliges zu Hause. Auch hier zu den vielen Dokumenten immer wieder die umfangreichen und sehr ausführlichen mündlichen Hinweise von Dr. Wagner.

Der dritte Teil setzt sich mit der Remilitarisierung der jungen Bundesrepublik auseinander. Schwerpunkt ist hier, das komplizierte Verhältnis der Soldaten und ihrer Führung in der Bundeswehr, als einer demokratischen Armee, zu ihren Vorgängern in der Wehrmacht. Gut zu verfolgen und in der Ausstellung umfangreich belegt, die Veränderungen in den unzähligen Traditionserlassen der Bundeswehr. Im ersten Traditionserlass verstanden sich die junge Bundesrepublik und die Bundeswehrführung explizit in der soldatischen Nachfolge der deutschen Wehrmacht. Im aktuellen Traditionserlass wird diese Verbindung und eine Traditionspflege ausdrücklich verneint und untersagt.

Auf der Rückfahrt – quasi die Abschlussfahrt des Gesprächskreises, der am 7. November in die Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg übergegangen ist – waren sich alle Teilnehmer einig: Diese Ausstellung ist gut und kann auch bei der persönlichen und der allgemeinen Aufarbeitung von Geschichte, auch in Faßberg, sehr hilfreich sein. 

HDSP
Fotos: H.-D. Springhorn

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