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Fachtag zu Extremismus- und Radikalisierungs-Prävention – Teilnehmende aus fünf Landkreisen diskutieren im Neuen Kreistagssaal

Landkreis CELLE. „In der Migrationsarbeit werden Kolleginnen und Kollegen im Berufsalltag immer häufiger mit radikal-weltanschaulichen Positionen konfrontiert“, berichtet Elke Möller vom Team Migration und Integration des Landkreises Celle, die den Fachtag „Vielfalt leben und bewahren: Radikalisierungs- und Extremismus-Prävention“ organisiert hat. Wie verhalte ich mich, wenn Schüler und Schülerinnen Opfer von rechtsextremistischen Übergriffen werden? Woran erkenne ich Radikalisierungstendenzen bei Ratsuchenden und wie verhalte ich mich in solchen Fällen? Dies sind Fragen, die die Teilnehmenden im Rahmen einer kürzlich im Landkreis Celle abgehaltenen Fachveranstaltung mit Experten und Expertinnen diskutieren konnten.

Frank Koch vom Landespräventionsrat und der Leiter der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie in Niedersachsen, Ruben Obenhaus, diskutierten mit den Fachtagbesuchern über aktuelle rechtsextreme Positionen in unserer Gesellschaft. Der Islamwissenschaftler und Politologe Dr. Menno Preuschaft vom Landespräventionsrat erörterte mit den Teilnehmern die für die Islamismus-Prävention zentrale Herausforderung: Zwischen grundgesetzlich geschützter Religionsausübung einerseits und demokratiefeindlicher Ideologie eines politisierten Islam andererseits zu unterscheiden. „Nur, wenn wir uns über die Definition von Begriffen und Phänomenen miteinander verständigen, können wir Prävention betreiben, ohne Muslime zu stigmatisieren“, so der Islamwissenschaftler.

Yesim Ahlers und Daniel Rutten von der Beratungsstelle zur Prävention neo-salafistischer Radikalisierung (beRATen e. V.) berichteten aus ihrer Beratungspraxis und stellten ihre Unterstützungsangebote vor. „Oftmals orientieren sich Jugendliche im Angebotsspektrum der extremistischen Szenen zunächst eine Zeit lang. Ob sie sich dann für eine linke, neo-salafistische, oder rechte Gruppierung entscheiden, kann von vielen, oft biografisch begründeten Faktoren abhängen. Eine besondere Attraktivität übt das in den extremistischen Szenen stark gelebte Gruppengefühl und die Aufwertung der eigenen Person auf Jugendliche aus“, berichteten Rutten und Ahlers.

Gefördert wurde die Veranstaltung mit Mitteln der Amadeu Antonio Stiftung und des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Der Fachtag wurde im Rahmen des Engagements des Landkreises Celle im Regionalverbund Heide der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen organisiert. Der Landkreis Celle setzt damit ein Zeichen für mehr Toleranz und Weltoffenheit in der Gesellschaft und für die Bewahrung demokratischer Werte.

lkc
Foto: Landkreis Celle

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