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Starke Stimmen für Eschede schweißen Bürgerinnen und Bürger zusammen

ESCHEDE. Gemeinde und Kirche hatten nach der zuvor stattgefundenen Demonstration gegen die „Feier“ auf dem NPD-Hof und dem angekündigten Umzug der Partei durch den Ort alle Bürgerinnen und Bürger in die Glockenkolkhalle geladen. Gemeinsam wollte man Stärke zeigen und in einem breiten Bündnis Eschede in das richtige Licht rücken.

Nach der großen Demonstration am Ortsrand zum NPD-Hof hatten Bürgermeister Günter Berg und Pastorin Franziska Baden gehofft, dass viele Bürgerinnen und Bürger ihrem Ruf folgen und sich in der Glockenkolkhalle einfinden, um ihre Stimme auch dort zu erheben. Berg und Baden waren schließlich erleichtert, als sich die Halle vor ihnen mit über 300 Bürgerinnen und Bürgern sehr gut gefüllt vor ihnen präsentierte.

Die Veranstaltung der starken Stimmen ist ins Leben gerufen worden, da einige Bürger Vorbehalte haben, sich auf den weiten Weg an den Ortsrand zum NPD-Hof zu machen. Gemeinde und Kirche wollten einen Rahmen schaffen, an dem alle Bürger direkt im Ortskern sich versammeln können und dennoch ihre Stimmen erheben können.

Eike Formella mit dem Gospelquartett „Honour and Hope“ aus Unterlüß ließen es sich nicht nehmen, diese Veranstaltung musikalisch zu begleiten. Die Idee war, am Samstag zusammen stimmungsvoll in der Gemeinschaft Weihnachtslieder zu singen. Während die Texte zudem an einer Leinwand eingeblendet wurden, stimmten die Besucher mit ein und gemeinsam entstand ein „Wir“-Gefühl.

Nach wenigen Stücken hatten einzelne Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit auf der Bühne ein Statement abzugeben.

Sascha Alius machte deutlich, dass: „die NPD keinen Fußbreit Platz habe in unserem schönen Ort“.

Hanna Reuter betonte, dass Eschede bunt sei. Obendrein war die Demonstration am Tag eine wichtige bürgerliche Aktion. „Eschede ist einzigartig und gut“, so Reuter.

Dr. Andrea Burgk-Lempart, Superintendentin des Kirchenkreises Celle, mahnte hingegen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Burgk-Lempart sieht eine große Gefahr in der Geleichgültigkeit der Menschen. Drei Tage vor dem Heiligen Abend habe sich nun jedoch ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis zusammengefunden, um sich der NPD entgegenzustellen. „Man kann immer etwas machen“, so Burgk-Lempart.

Beatrice Doms und Eva Goerke von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Ludwig in Celle zeigen sich hingegen fassungslos. 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen stellen Doms und Goerke fest, dass noch immer Rechte in der Gesellschaft aktiv sind. Protest und Widerstand empfinden sie als Pflicht, denn der christliche Glaube verpflichtet zum Widerspruch. Man dürfe rechte Übergriffe nicht übersehen und müsse zugleich Hilfe leisten.

Rudi Peters berichtete von seiner Zeit in Manhattan. Dort leben viele Kulturen friedlich miteinander und Peters habe stets viele hilfsbereite Menschen kennengelernt. Peters gefiel vor allem der respektvolle Umgang miteinander. Sicherlich gab es auch dort Reibungspunkte, von denen Peters kurz berichtete, doch er verglich es mit der Demokratie, in der immer viel diskutiert wird. Dies wirke vielleicht immer ermüdend, doch schnelle Entscheidungen übersehen vieles und führen schnell zu Verstimmungen. Rudi Peters schloss mit einem Kalenderspruch:

„Alles was das Böse braucht, um zu gewinnen, ist die Untätigkeit der Anständigen“.

Wilhelm Linnewedel bezog sich nochmals auf die zuvor stattgefundene Demonstration. Linnewedel empfand das breite Bündnis als starken Auftritt von Eschede und als richtig klasse. Unterbrochen von tosendem Applaus hatte Linnewedel sich bei allen Beteiligten bedankt und motiviert, dass beim nächsten Mal noch viel mehr kommen werden.

Bürgermeister Günter Berg war sichtlich von der Demonstration und den vielen Besuchern in der Glockenolkhalle begeistert. Berg sprach von einem starken Signal. Zugleich hatte sich Berg noch bei den Beteiligten des Events „Unsere starke Stimme für Eschede“ bedankt, denn die Vorbereitungszeit war knapp gewesen und viel auf die Schnelle improvisiert. Mit im Team waren Klaus Drögemüller, Stephanie Bölke, Helfried Brinken und Maximilian Baden.

Es war ein idyllisches Gemeinschaftserlebnis, nach der turbulenten Zeit der Demonstration mit vielen Fragezeichen. Die Bürgerinnen und Bürger in Eschede sind ein Stück näher zusammengerückt und zeigen mit dieser Veranstaltung, dass sie geschlossen gegen das Treiben auf den NPD-Hof sind.

Redaktion
Celler Presse

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