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Musical „Pinocchio“ in der Congress Union: Mit Fleiß, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft wird man zum guten Menschen

CELLE. Das hatte der Tischler Geppetto nicht erwartet, nachdem er in seiner Werkstatt aus einem Stück Pinienholz die Marionette mit der Lügennase geschnitzt hatte. Dieser hölzerne Junge war plötzlich lebendig und fing an zu sprechen. Aber über die Welt und den Unterschied von Gut und Böse wusste die Puppe, die er Pinocchio nannte, nicht viel. Und mit der Wahrheit nahm Pinocchio es nicht so genau. Wenn er log, wurde seine Nase lang und länger.

Und so war es nicht verwunderlich, dass die zwar wissbegierige und neugierige Wunderpuppe von einem Abenteuer ins nächste stolpert, aber nichts in die Reihe kriegte. Statt zur Schule zu gehen, um Rechnen, Schreiben und Lesen zu lernen, verkaufte er die Fibel, die ihm sein Vater nur kaufen konnte, indem er selbst seine Jacke verkaufen musste. Nur mit Mühe entkam Pinocchio dem Theaterdirektor Feuerfresser, der ihn gar als Feuerholz verwenden wollte. Erst hatte der Feuerfresser versprochen, mit ihm auf Tournee zu gehen London, Paris und ….Celle. Schließlich bekam er aber Mitleid mit Pinocchios Schicksal und schenkte ihm fünf Goldstücke für seinen kranken Vater Geppetto. Auf seiner Reise wurde Pinocchio Opfer hinterlistiger Gauner, die ihn hereinlegten und bestahlen. Er verstrickte sich immer wieder in allerlei Schwierigkeiten. Schließlich musste er erkennen, dass sich Lügen und Faulheit nicht auszahlen, wenn sein Wunsch, ein echter Junge zu werden, in Erfüllung gehen soll. Zum Glück standen ihm die Grille und die Blaue Fee immer mit Rat und Tat zur Seite. Als sein Vater Geppetto von einem Seeungeheuer verschluckt wurde, gelang es ihm, seinen Erschaffer zu retten. Und so gewann er die Erkenntnis, dass sich nur Fleiß, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft lohnen, um ein guter Mensch zu werden. Fortan war er ein echter Junge aus Fleisch und Blut.

Die sechs Akteure um Regisseurin Carolin Pommert mussten zwölf Rollen absolvieren und mehrfach in andere Kostüme schlüpfen. So nahmen die Akteure auf vielfältige Weise mit Spielfreude das Publikum mit. Ein Übriges tat die schwungvolle Musik und der beeindruckende Gesang. Die beiden Musiker Hans Christian Becker und Christoph Kloppenburg begleiteten die Handlung mit ihren eingängigen Kompositionen, die von verschiedensten Genres wie beispielsweise Blues, Funk, Jazz, Rock’n Roll oder Pop beeinflusst sind. „Durch die verschiedenen Musikstile gelingt es uns, das Hörvermögen der Kinder zu fordern und zu fördern“, so Kloppenburg.

Das Ensemble: René Britzkow als Pinocchio, Clarissa Elena Frings als Grille, Dennis Fischer als Geppetto und Feuerfresser, Lisa Siegel als Blaue Fee und Marionette, Svenja Baumgärtner als Fuchs, Marionette und Pudel Medero, Piero Ochsenbeim als Kater, Marionette und Gendarm. René Britzko hatte ein leichtes Spiel, den unbedarften und unwissenden Pinocchio zu geben. Der Autor hat ihm viel Witziges in den Mund gelegt. Clarissa war die immer hilfsbereite agile Grille, die Pinocchio aus der Patsche zu helfen versuchte. Der besorgte Schöpfer und Vater Gepetto war Dennis Fischer, der sogar für seinen Jungen seine Jacke verkaufte. Aber noch stärker mimte er den fiesen Feuerfresser, der dann aus lauter Mitleid Pinocchio gehen ließ, weil der zu seinem kranken Vater wollte. Ob Fee, Marionette, Fuchs, Pudel Medodro, Kater oder Gendarm, die Akteure trafen in Spiel und Ton das Gemüt des Publikums. Alle kamen zum furiosen Finalauftritt zusammen und überzeugten choreographisch und musikalisch: „Piiiiiinochiooooo…..“ Nur schade, dass in der Celler Congress Union viele Plätze leer geblieben waren.

Der Autor Helge Fedder fasst das Stück wie folgt zusammen: „Im Kern geht es in diesen Geschichten immer um zentrale Werte, die einfach aktuell bleiben: Das kann Freundschaft sein, Toleranz, Selbstvertrauen oder Mut. Ich versuche dabei immer, selbstbewusste Charaktere zu schaffen, die in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.“

„Pinocchio möchte nichts mehr, als ein Mensch zu sein. Der Weg dahin gestaltet sich für ihn so schwer und doch schafft er es – trotz oder gerade wegen seiner Fehler. Wichtig ist nämlich nicht, immer alles perfekt zu machen, sondern aus Fehlern zu lernen und daran zu wachsen. Mein Ziel ist es, die vielleicht etwas angestaubten Figuren aus der Mottenkiste heraus und ins Hier und Jetzt zu holen. Ich will dabei sowohl Erwartungen erfüllen, als auch völlig neue Ansätze finden. Ich möchte jeden Besucher und jede Besucherin mit auf eine Reise nehmen – vom kleinsten Knirps, der zum ersten Mal im Theater sitzt, bis hin zur märchenerfahrenen Oma. Für jeden soll etwas dabei sein. Und sei es auch nur ein Moment, der mit nach Hause genommen wird, über den man redet oder nochmal nachdenkt, kurz bevor man einschläft. Themen wie Ehrlichkeit, Toleranz und Respekt beispielsweise sind doch für alle Altersklassen und zu jedem Zeitpunkt wichtig. Der Stoff ist also gar nicht alt, sondern aktueller denn je“, so die Regisseurin Carolin Pommert.

Es gibt kaum eine Verschnaufpause für das Team. Am 6. Januar geht es nach Dessau-Roßlau, am 11. Januar nach Lübbecke und am 12. Januar nach Solingen. Parallel ist das Tourneetheater Liberi bundesweit noch mit den Musicals Die Schöne und das Biest, Schneewittchen, Aschenputtel und Dschungelbuch unterwegs. Tarzan ist ab Oktober 2020 im Programm. Über 450 Veranstaltungen werden in der Spielzeit 2019/20 absolviert auf über 400 Bühnen in Deutschland, Österreich und Luxemburg.

Redaktion
Celler Presse

Fotos: Celler-Presse.de
Szenenbilder: Klaus Lefebvre

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